USA

Entsetzen in Brooklyn

Cover der New York Post Foto: www.brooklyn.news12.com

Tausende Satmarer Chassidim haben am Samstagabend in Brooklyn Abschied von Menachem Stark genommen. Der zum Teil verbrannte Körper des 39-jährigen Immobilienentwicklers war am Freitag in einem Müllcontainer auf Long Island gefunden worden. Einen Tag zuvor hatten Unbekannte Stark vor seinem Büro in Williamsburg entführt.

Wie die Polizei mitteilte, sei der achtfache Vater erdrosselt worden, bevor sein Körper in einen Müllcontainer geworfen und angezündet wurde. Videoaufzeichnungen aus Starks Büro zeigen, wie der Immobilienhändler nach einem Kampf vor dem Haus mit einem Kleinbus weggefahren wird. Starks Familie hatte am Donnerstag eine Summe von 100.000 Dollar für die Freilassung des Entführten ausgesetzt.

Beschuldigung Nach Medienberichten sollen gegen Stark mehrere Liegenschaftspfändungen anhängig gewesen und eine Geldstrafe von 1,3 Million Dollar verhängt worden sein. Die New York Daily News berichteten in Berufung auf eine Polizeiquelle, Stark habe »viele Feinde gehabt«. Vor seinem Tod beschuldigten ihn einige, er sei ein Slumlord – einer, der zu überteuerten Preisen abbruchreife Häuser vermietet.

Die New York Post titelte am Sonntag über Stark »Wer wollte nicht, dass er tot ist?«. Lokalpolitiker verurteilten dies in aller Schärfe. »Seine Kinder wollen nicht, dass er tot ist, und die Einwohner dieser Stadt wollen es nicht«, sagte Brooklyns Stadtbezirkspräsident Eric Adams auf einer Pressekonferenz. »Wir erwarten mehr von den Zeitungen und Journalisten in unserer Stadt.« Weite Kreise der Williamsburger Community boykottierten die New York Post; an vielen Kiosken und Tankstellen wird sie aus Protest derzeit nicht verkauft.

Verteidigung Freunde und Verwandte betonen gegenüber Journalisten, dass Stark in seiner Williamsburger Community beliebt gewesen sei. Manche sagen, er sei das Opfer von Antisemiten oder des Mobs. Bei der Beerdigung lobten Familienangehörige und führende Vertreter der Gemeinde die große Bereitschaft des Verstorbenen zu spenden – er habe es vor allem anonym getan. jta/ja

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