Italien

Empörung über antisemitische Provokation

Synagoge in Rom Foto: dpa

Kurz vor dem Internationalen Holocaust-Gedenktag sind der Großen Synagoge, der israelischen Botschaft und dem Jüdischen Museum in Rom Pakete mit Schweinsköpfen zugestellt worden. Wie italienische Medien berichteten, erhielt die Synagoge das Paket am Freitag.

Unmittelbar zuvor habe ein anonymer Anrufer am Telefon gesagt, auf dem Gemeindegelände befinde sich eine Paketbombe. Daraufhin eilte eine Spezialeinheit der italienischen Polizei zur Synagoge, öffnete das Paket und entdeckte den Inhalt, der offenbar aus einem Schlachthaus stammt. Die Anti-Terrorabteilung der Polizei untersucht nun den Fall und fahndet nach den Tätern.

Angriff Roms Bürgermeister Ignazio Marino verurteilte den Akt als eine »Einschüchterung der jüdischen Gemeinde«. Ein Angriff auf die Juden von Rom sei ein Angriff auf alle Einwohner der Stadt, twitterte er.

Wie die Tageszeitung Corriere Della Sera berichtete, habe man am Samstag auch mehrere antisemitische Graffiti an einem Verwaltungsgebäude in der Stadt entdeckt. Auf einem Schriftzug sei zu lesen gewesen: »Der Holocaust ist eine Lüge«, ein weiterer habe ein Hakenkreuz gezeigt mit den Worten: »Hanna (!) Frank ist eine große Lügnerin«.

Italiens Staatspräsident Giorgio Napolitano bezeichnete die antisemitischen Akte vom Wochenende in Rom als »gemeine Provokation«. Bei einer Gedenkfeier am Montag forderte er zu Wachsamkeit auf gegen »jede Form von Antisemitismus, unter welcher Tarnung er auch immer auftritt«. ja/epd

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