USA

Empfang bei Obamas

Die fünffache Olympia-Schwimmerin Dara Torres (M.) mit dem Ehepaar Obama Foto: Reuters

US-Präsident Barack Obama hat am Donnerstag vergangener Woche mehr als 200 jüdische Gäste im Weißen Haus empfangen. Anlass war der sogenannte Jewish Heritage Month, der Monat des jüdischen Erbes. Beim ersten Empfang dieser Art in der Geschichte der USA lobte Obama den Beitrag, den amerikanische Juden in Kunst, Musik, Sport, Politik und anderen Bereichen geleistet haben.

Gästeliste Auf der Gästeliste standen diesmal nicht nur die üblichen Verdächtigen wie Lee Rosenberg, Präsident des American Public Affairs Committee (AIPAC), und Rabbi Marc Schneier von der Foundation For Ethnic Understanding. Sondern es gab auch ein Aufgebot jüdischer Helden und Prominenter. So waren der frühere Baseball-Star Sandy Koufax (75), die fünffache Olympiaschwimmerin Dara Torres und eine der bekanntesten Basketballspielerinnen des Landes, Nancy Lieberman, ins Weiße Haus ge- kommen. Eingeladen waren auch Ruth Bader Ginsburg, Richterin am Supreme Court, die New-York-Times-Kolumnisten Thomas Friedman und David Brooks sowie die Schriftstellerin Judy Blume.

Von Journalisten gefragt, ob dies der »jüdische Teil« von Obamas Charmeoffensive sei, antwortete einer, der weder auf der Gästeliste stand, noch seinen Namen in der Zeitung lesen möchte: »Eine Zigarre ist eine Zigarre«. Nicht alles, was Obama tut, habe mit Charme zu tun.

mitmenschlichkeit In seiner Ansprache sagte der Präsident, der Glaube des jüdischen Volkes, dass eine bessere Zukunft immer möglich sei, sollte allen Amerikanern eine Lehre sein. »Jüdische Amerikaner sind erfolgreich in der Industrie und im Staat, sie haben Pionierarbeit geleistet in Wissenschaft und Medizin.« Aber der Beitrag der jüdischen Gemeinschaft für Amerika gehe tiefer, so Obama: »Jüdische Amerikaner haben dabei geholfen, dass wir unsere Augen gegenüber Ungerechtigkeit und Not öffnen sowie der Idee, uns in den Kämpfen unserer Mitmenschen selbst zu erkennen.« Dies habe jüdische Anwälte dazu veranlasst, für Frauen- und Arbeiterrechte zu kämpfen, genauso wie es Rabbiner antrieb, gegen Rassismus zu predigen.

Irland

Der Präsident soll nicht reden

Wenn es nach der jüdischen Gemeinschaft geht, soll Michael D. Higgins, irischer Staatspräsident, in diesem Jahr nicht bei der Gedenkfeier zum Holocaust-Gedenktag sprechen

von Michael Thaidigsmann  16.01.2025

Ungarn

Abschied von der ältesten Olympiasiegerin

Die legendäre Turnerin Ágnes Keleti ist in Budapest gestorben – nach einem langen, außergewöhnlichen Leben voller Medaillen

von Martin Krauß  15.01.2025

Frankreich

Iris Knobloch bleibt Präsidentin des Filmfestivals Cannes

Sie ist die erste Frau an der Spitze des Festivals

 15.01.2025

Porträt

Die Krankenschwester und der Urwalddoktor

Vor 150 Jahren wurde Albert Schweitzer geboren. An seiner Seite wirkte seine Frau Helene Schweitzer Bresslau – eine Heldin, die oft vergessen wird

von Anja Bochtler  15.01.2025

USA

Betrug mit Corona-Hilfen? Jewish Voice for Peace zahlt mehr als halbe Million Dollar zurück

Um einer Verurteilung zuvorzukommen, zahlt die Organisation freiwillig 677.634 Dollar

von Ralf Balke  15.01.2025

Kalifornien

»Es ist okay, nicht okay zu sein«

Wie die jüdische Gemeinschaft in Los Angeles mit den verheerenden Bränden umgeht – ein Zeugenbericht

von Jessica Donath  13.01.2025 Aktualisiert

Essay

Ritt ins Verderben

Gedanken eines österreichischen Juden zu einer möglichen Kanzlerschaft des Rechtsextremisten Herbert Kickl

von Vladimir Vertlib  12.01.2025 Aktualisiert

Frankreich

Zuflucht vor Mobbing

Weil die Zahl antisemitischer Vorfälle dramatisch steigt, nehmen immer mehr jüdische Eltern ihre Kinder von öffentlichen Schulen und schicken sie auf private. Eine Erkundung in Paris

von Florian Kappelsberger  12.01.2025

Polen

Duda würde Netanjahu nicht verhaften lassen

Am 27. Januar jährt sich die Befreiung von Auschwitz zum 80. Mal. Kommt der israelische Ministerpräsident trotz eines Haftbefehls gegen ihn?

 09.01.2025