Frankreich

Denkmal für Synagoge beschädigt

Die Zahl judenfeindlicher Vorfälle stieg nach jüngsten Zahlen des Innenministeriums im vergangenen Jahr in Frankreich sprunghaft an. Foto: imago/Ralph Peters

Unbekannte haben in Straßburg ein Denkmal beschädigt, das an die im Jahr 1940 von den Nazis zerstörte Synagoge erinnerte. Es habe sich eindeutig um eine antisemitische Aktion gehandelt, sagte der Bürgermeister der französischen Stadt, Roland Ries, am Samstag dem Sender France 3. Der Gedenkstein aus Marmor sei umgestürzt worden.

»Er muss 300 oder 400 Kilogramm wiegen, er wurde nicht von einer einzelnen Person umgeworfen«, ergänzte er. Die Synagoge war während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg von Mitgliedern der Hitlerjugend in Brand gesetzt worden.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Reaktionen Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verurteilte die Tat und rief dazu auf, konsequent gegen Antisemitismus vorzugehen. »Ich verurteile jegliches Auftreten von Antisemitismus scharf, und ich rufe alle Staatsführer der aufgeklärten Nationen dazu auf, sich der systematischen und andauernden Verurteilung des Antisemitismus anzuschließen«, sagte Netanjahu laut einer Mitteilung seines Büros am Sonntag. Dies sei der erste Schritt im Kampf gegen Judenfeindlichkeit.

In Frankreich gibt es derzeit ein breite Debatte über Antisemitismus. Die Zahl judenfeindlicher Vorfälle stieg nach jüngsten Zahlen des Innenministeriums im vergangenen Jahr sprunghaft an: um fast drei Viertel (74 Prozent). Vergangenen Monat hatten Unbekannte nach Angaben des Rathauses mehr als 80 Gräber eines jüdischen Friedhofes in Quatzenheim nahe Straßburg geschändet. Sie wurden mit blauen und gelben Hakenkreuzen beschmiert.

Der Vorfall löste in ganz Frankreich Empörung aus. Tausende Menschen gingen in den vergangenen Wochen in dem Land gegen das Aufflammen des Antisemitismus auf die Straße. Präsident Emmanuel Macron reiste nach Quatzenheim und verurteilte die Tat. Kurz darauf kündigte er neue Maßnahmen im Kampf gegen den Antisemitismus an – unter anderem ein neues Gesetz gegen Hass im Internet.  dpa/ja

 

TV-Tipp

Ein Skandal ist ein Skandal

Arte widmet den 56 Jahre alten Schock-Roman von Philip Roth eine neue Doku

von Friederike Ostermeyer  18.11.2025

Holzstörche zur Geburt in Niederösterreich. Noch immer werden neben den klassischen Namen viele biblische Namen den Kindern gegeben.

Statistik

Diese hebräischen Vornamen in Österreich sind am beliebtesten

Österreichische Eltern wählen gern Klassiker. Unter den Top Ten sind auch viele Namen biblischen Ursprungs

von Nicole Dreyfus  18.11.2025

Philosophie

Hannah Arendt und die Freiheit des Denkens: Die politische Theoretikerin starb vor 50 Jahren

Die politischen Katastrophen des 20. Jahrhunderts waren ihr Lebensthema. Sie sah ihre Aufgabe als politische Denkerin darin, die Welt und die Menschen zu verstehen

von Jürgen Prause  18.11.2025

Mexiko

Antisemitisches Graffiti gegen Claudia Sheinbaum sorgt für Empörung

Die Worte »puta judía« wurden auf Gebäude des Obersten Gerichtshofs geschmiert. Die jüdische Gemeinschaft des lateinamerikanischen Landes verurteilt den sich immer wieder äußernden Judenhass

 17.11.2025

USA

6500 Rabbiner auf einem Foto

»Kinus Hashluchim«: Das jährliche Treffen der weltweiten Gesandten von Chabad Lubawitsch endete am Sonntag in New York

 17.11.2025

"Stiller & Meara"

Abschied von den Eltern

Leinwandstar Ben Stiller hat eine erstaunlich persönliche Doku über seine berühmte Familie gedreht

von Patrick Heidmann  16.11.2025

Jerusalem

Nach Streit: Zionistischer Weltkongress einigt sich

Zwei Wochen lang zogen sich die Verhandlungen in dem globalen jüdischen Gremium hin. Nun gibt es ein Abkommen, das der Mitte-links-Block als Sieg für sich wertet

von Joshua Schultheis  16.11.2025

Kiew

Bargeldberge, Geschäfte und Liebschaften auf Russisch 

Eingeschweißtes Bargeld aus US-Notenbanken, Liebe unter Ministern, heimlicher Hauskauf im Ausland und alles in der falschen Sprache. Die Korruption in der Ukraine bietet Stoff für einen Thriller

von Andreas Stein  14.11.2025

Award

Sarah Jessica Parker erhält Golden-Globe-Ehrenpreis

Die Schauspielerin soll für besondere Verdienste um das Fernsehen ausgezeichnet werden

 14.11.2025