Brit Mila

»Das Kindeswohl ist nicht gefährdet«

Beatrix Karl Foto: dpa

Die österreichische Justizministerin, Beatrix Karl (ÖVP), hat die Straffreiheit der Beschneidung in der Alpenrepublik noch einmal bekräftigt. In einer Erklärung des Justizministeriums stellte die Ministerin unter Berufung auf mehrere Strafrechtler fest, dass die rituelle Zirkumzision bei Einwilligung durch die Eltern straffrei sei. Nach dem Strafrecht werde »das Kindeswohl durch eine religiös motivierte Einwilligung in eine Beschneidung« nicht gefährdet, eine Strafbarkeit liege nicht vor. Dies unterscheide sich von der deutschen Rechtssituation.

Die Justizministerin reagierte mit ihrer Erklärung auf Äußerungen der Landeshauptmänner von Vorarlberg und Kärnten, die den Kliniken in ihrem Bundesland empfohlen hatten, keine Beschneidungen mehr vorzunehmen.

Wahlen Diese Empfehlung hatte heftige Kritik der jüdischen Gemeinden Österreichs hervorgerufen. Der Präsident des Bundesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden Österreichs, Oskar Deutsch, warf den Landeshauptmännern »Populismus« vor, der mit »anstehenden Wahlen« zu tun habe. Die Straffreiheit der Beschneidung in Österreich dürfe nicht beeinträchtigt werden, sagte Deutsch.

In einem Interview mit der am Donnerstag erscheinenden Jüdischen Allgemeinen forderte er die österreichische Bundesregierung auf, sich eindeutig zur Religionsfreiheit zu bekennen. Sie muss »Stellung dazu zu beziehen, dass die bestehenden Gesetze nicht modifiziert werden und die Beschneidung auch weiterhin erlaubt sein wird«, bekräftigte Oskar Deutsch. ja

Web

Schwarmintelligenz auf Abwegen

Alle benutzen Wikipedia, aber kaum einer weiß, dass es immer wieder Manipulationsversuche gibt. Auch bei Artikeln zum Thema Israel

von Hannah Persson  10.02.2025

Rassismus auf WhatsApp

Britischer Staatssekretär entlassen

Andrew Gwynne hatte sich über den »zu jüdisch« klingenden Namen eines Mannes lustig gemacht

 09.02.2025

USA

Der andere Babka-King

Chris Caresnone will Menschen zusammenbringen. Dazu probiert der Influencer live Gerichte aus. Die jüdische Küche hat es ihm besonders angetan. Ein Gespräch über Gefilte Fisch und Menschlichkeit

von Sophie Albers Ben Chamo  09.02.2025

Rom

Achtjähriger getreten, geschlagen und bedroht, weil er eine Kippa trug

Der Täter zückte einen abgebrochenen Flaschenhals, als die Mutter und eine Ladeninhaberin ihn aufhalten wollten

 07.02.2025

Brüssel

Kurswechsel in Belgien?

Am Montag vereidigte König Philippe die neue Föderalregierung unter Führung des flämischen Nationalisten Bart De Wever. Nicht nur im Hinblick auf Nahost dürfte sich einiges ändern

von Michael Thaidigsmann  04.02.2025

Angouleme

Charlie-Hebdo-Karikaturist für Comic über Nazi-Raubkunst geehrt

Nach der Terrorattacke auf sein Satire-Blatt vor zehn Jahren wurde Renald Luzier Comic-Buch-Autor

 03.02.2025

Berlin

Friedman: Totalitäre Regime verbreiten Fantasiegeschichten

Der Publizist sieht die westlichen Demokratien zunehmend unter Druck

 03.02.2025

Andorra

Kleiner, sicherer Hafen?

Die Toleranz hat Geschichte im Zwergstaat zwischen Frankreich und Spanien. Aber die jüdische Gemeinschaft darf keine erkennbare Synagoge haben

von Mark Feldon  02.02.2025

Italien

Kaffeeklatsch in Cinecittà

In den 50er- und 60er-Jahren kam Hollywood in die Ewige Stadt. Stars wie Marlon Brando, Audrey Hepburn und Charlie Chaplin zogen nach Rom. Ein neues Buch liefert den Tratsch dazu

von Sarah Thalia Pines  02.02.2025