Tatarstan

Bombenanschlag auf jüdischen Gemeindechef

Das Bombenattentat ereignete sich nach Angaben der Ermittler am Montag in Kazan. Foto: screenshot JA

Der Jüdische Weltkongress hat mit Bestürzung und Fassungslosigkeit auf das Bombenattentat auf den Vorsitzenden der jüdischen Gemeinschaft von Tatarstan reagiert. »Ich bin schockiert über den Anschlag auf Mikhail Abramovich und wünsche ihm schnellstmögliche Genesung«, sagte der Vizepräsident des Jüdischen Weltkongresses, Robert Singer.

»Ich kenne Herrn Abramovich seit über 25 Jahren und schätze ihn sehr. Der Aufbau der jüdischen Gemeinde in Kazan und in Tatarstan überhaupt ist maßgeblich auch ihm zu verdanken«, so Singer weiter. Er vertraue nun darauf, dass die Justiz in Tatarstans Hauptstadt Kazan die Attacke schnell aufklären werde.

Sprengstoff Das Bombenattentat ereignete sich nach Angaben der Ermittler am Montag in Kazan. Der Sprengstoff sei explodiert, als Abramovich in seinem Büro ein Päckchen mit unbekanntem Absender geöffnet habe.

Laut Aussage der Sicherheitsbehörden ist Abramovich dabei verletzt worden und werde zurzeit in einem Krankenhaus behandelt; sein Gesundheitszustand sei aber stabil. Über die Motive des Anschlags ist bislang nichts bekannt.

Abramovich ist seit mehr als zwei Jahrzehnten parallel zu seinem Hauptberuf als Geschäftsmann Vorsitzender der jüdischen Gemeinschaft von Tatarstan und Chef der Gemeinde in Kazan. In der autonomen Republik im östlichen Teil Russlands leben rund 10.000 Juden. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung sind Muslime. Die zweitwichtigste Religion in der autonomen Republik ist das russisch-orthodoxe Christentum. ja

Bern

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