USA

Biden intensiviert Kampf gegen Judenhass

US-Präsident Joe Biden Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Die US-Regierung setzt ihre Nationale Strategie gegen Antisemitismus und andere Formen von Menschenhass und Diskriminierung Stück für Stück um. Nun kündigte das Weiße Haus den nächsten Schritt an.

Basierend auf dem Civil Rights Act, einem bereits seit 1964 gültigen Gesetz, das Diskriminierung aufgrund von Ethnizität, Hautfarbe, Religion, Geschlecht oder nationaler Herkunft verbietet, wurden acht Ministerien in die Pflicht genommen. Sie sollen sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter entsprechend geschult werden und bei Verstößen reagieren können. Diskriminierung soll auch in von der Regierung geförderten Programmen und Aktivitäten nicht mehr geduldet werden.

Vorbeugung und Beschwerden Die Ministerien für Gesundheit, Heimatschutz, Landwirtschaft, Wohnungswesen, Inneres, Arbeit, Finanzen und Verkehr wurden angewiesen, den ethnischen Gemeinschaften mitzuteilen, welche Pflichten die Behörden in Zusammenhang mit Diskriminierung haben, aber auch, wie dieser vorgebeugt werden kann und wie Beschwerden eingereicht werden sollten.

Der Schutz von Minderheiten gegen Diskriminierung muss laut Verordnung »rigoros umgesetzt« werden, während die Bearbeitung von Beschwerden gewissenhaft erfolgen soll. Dies gilt auch in von den Ministerien finanzierten Bereichen, wie etwa dem sozialen Wohnungswesen und im öffentlichen Nahverkehr.

Jiddisch und Hebräisch Jede Behörde werde nun klären, wie Diskriminierung aufgrund von Abstammung oder ethnischer Merkmale, einschließlich Antisemitismus, Islamophobie sowie verwandter Formen von Voreingenommenheit und Diskriminierung bekämpft würden, hieß es im Weißen Haus. Informationsmaterial auf Jiddisch, Hebräisch, Arabisch, Punjabi und in anderen Sprachen wird vorbereitet, »um sicherzustellen, dass eine breite Palette von Bevölkerungsgruppen auf diese wichtigen Bürgerrechtsinformationen zugreifen kann.«

Bidens Nationale Strategie gegen Antisemitismus wurde im Mai vorgestellt. Laut seiner Administration enthält sie »die umfassendsten und ehrgeizigsten Bemühungen der US-Regierung zur Bekämpfung des Antisemitismus in der amerikanischen Geschichte«. Über 100 Maßnahmen sind insgesamt enthalten.

Dazu gehören Maßnahmen für mehr Sicherheit in jüdischen und anderen Gemeinden, eine Kampagne an Universitäten, die sicherstellen soll, dass Studenten besser gegen Diskriminierung geschützt werden, und Initiativen, um das Vertrauen zwischen den Strafverfolgungsbehörden und den ethnischen Gemeinschaften zu fördern. im

Kommentar

Der »Tages-Anzeiger« und das Geraune von der jüdischen Lobby

Die Zeitung unterstellt, erst eine Intervention des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes habe zur Absage einer Veranstaltung mit Francesca Albanese durch die Uni Bern geführt. Dabei war die Intervention richtig

von Michael Thaidigsmann  15.09.2025

Argentinien

Raubkunst in der Immobilienanzeige

Die Tochter eines Naziverbrechers wollte ihre Villa verkaufen und führte Ermittler auf die Spur einer gestohlenen Kunstsammlung

von Andreas Knobloch  13.09.2025

München/Gent

Charlotte Knobloch spricht von »historischem Echo«

Nach der Ausladung des israelischen Dirigenten Lahav Shani von einem Musikfestival meldet sich Charlotte Knobloch mit deutlichen Worten

 11.09.2025

Italien

Jüdisches Touristen-Paar in Venedig attackiert

Die Täter schrien »Free Palestine«, bevor sie die Ehefrau mit einer Flasche attackierten und ihren Ehemann ohrfeigten

 11.09.2025

Georgien

Sicher und schön

Der Kaukasus-Staat pflegt Erbe und Zukunft der Juden. Und bietet atemberaubende Natur. Ein Besuch

von Michael Khachidze  11.09.2025

Belgien

Argerich, Maisky, Schiff empört über Gent-Festival

Bekannte jüdische und nichtjüdische Musiker haben eine Petition gestartet, um gegen die Ausladung der Münchner Philharmoniker und ihres Dirigenten Lahav Shani zu protestieren

 11.09.2025

Bundesamt für Statistik

Dieser hebräische Vorname ist am beliebtesten bei Schweizer Eltern

Auch in der Schweiz wählen Eltern weiterhin häufig biblische Namen für ihr Neugeborenes

von Nicole Dreyfus  10.09.2025 Aktualisiert

Südafrika

Unvergessliche Stimme

Die Schoa-Überlebende Ruth Weiss hat sich als Journalistin, Schriftstellerin und Kämpferin für Menschenrechte einen Namen gemacht. Sie wurde 101 Jahre alt. Ein Nachruf

von Katrin Richter  10.09.2025

Belgien

Aus der Straße des Antisemiten wird die Straße der Gerechten

In Brüssel gibt es jetzt eine Rue Andrée Geulen. Sie ist nach einer Frau benannt, die im 2. Weltkrieg mehr als 300 jüdische Kinder vor den deutschen Besatzern rettete. Doch bei der Einweihung herrschte nicht nur eitel Sonnenschein

von Michael Thaidigsmann  08.09.2025