Berlin

Berliner Museum erwirbt bedeutenden iranischen Seidenteppich aus Sammlung des jüdischen Kunstsammlers Alfred Cassirer

Das Pergamonmuseum ist die neue Heimstatt des textilen Meisterwerks Foto: imago images / Hohlfeld

Das Berliner Museum für Islamische Kunst hat nach eigenen Angaben eine spektakuläre Seiden-Tapisserie aus den Werkstätten der iranischen Stadt Kaschan des 16. Jahrhunderts erworben. Das textile Meisterwerk gehöre zu einer der kostbarsten Teppichgruppen der Welt und stamme aus dem Nachlass des deutsch-jüdischen Kunstsammlers Alfred Cassirer (1875-1932), teilten die Staatlichen Museen zu Berlin am Dienstag mit. Der Seidenteppich sei ab sofort im Berliner Pergamonmuseum zu sehen.

Die Neuerwerbung gehört nach Museumsangaben zur Objektgruppe der sehr feinen Seiden-Tapisserien, die im 16. und frühen 17. Jahrhundert oft auch als Auftragswerke oder Geschenke für ausländische Herrscher von den Höfen des iranischen Schahs nach Europa kamen. Der Industrielle und bedeutende Kunstsammler Alfred Cassirer habe das seltene Stück und weitere Spitzenwerke in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts auf Anraten des Museums für Islamische Kunst erworben, auch um mittelfristig Fehlstellen in der Berliner Sammlung abzudecken.

Cassirer hatte dem Museum demnach zahlreiche Objekte überlassen, jedoch nie förmlich geschenkt. Die Sammlung, ab 1932 im Besitz seiner Tochter Eva Cassirer, wurde 1934 durch die Nationalsozialisten teilweise zerschlagen. Nach dem Tod Eva Cassirers 2009 wurden die verbliebenen 14 klassischen Teppiche 2012 der Erbengemeinschaft zurückgegeben und später dem Museum für Islamische Kunst zum Erwerb angeboten.

Mit Hilfe der Ernst von Siemens Kunststiftung und der Kulturstiftung der Länder sei das Meisterwerk nun erworben worden, hieß es. Über den Preis wurden keine Angaben gemacht. epd

Rom

Achtjähriger getreten, geschlagen und bedroht, weil er eine Kippa trug

Der Täter zückte einen abgebrochenen Flaschenhals, als die Mutter und eine Ladeninhaberin ihn aufhalten wollten

 07.02.2025

Brüssel

Kurswechsel in Belgien?

Am Montag vereidigte König Philippe die neue Föderalregierung unter Führung des flämischen Nationalisten Bart De Wever. Nicht nur im Hinblick auf Nahost dürfte sich einiges ändern

von Michael Thaidigsmann  04.02.2025

Angouleme

Charlie-Hebdo-Karikaturist für Comic über Nazi-Raubkunst geehrt

Nach der Terrorattacke auf sein Satire-Blatt vor zehn Jahren wurde Renald Luzier Comic-Buch-Autor

 03.02.2025

Berlin

Friedman: Totalitäre Regime verbreiten Fantasiegeschichten

Der Publizist sieht die westlichen Demokratien zunehmend unter Druck

 03.02.2025

Andorra

Kleiner, sicherer Hafen?

Die Toleranz hat Geschichte im Zwergstaat zwischen Frankreich und Spanien. Aber die jüdische Gemeinschaft darf keine erkennbare Synagoge haben

von Mark Feldon  02.02.2025

Italien

Kaffeeklatsch in Cinecittà

In den 50er- und 60er-Jahren kam Hollywood in die Ewige Stadt. Stars wie Marlon Brando, Audrey Hepburn und Charlie Chaplin zogen nach Rom. Ein neues Buch liefert den Tratsch dazu

von Sarah Thalia Pines  02.02.2025

Großbritannien

Lady Berger und Lord Katz

Zwei jüdische Labour-Abgeordnete wurden zu Mitgliedern des Oberhauses ernannt

von Daniel Zylbersztajn-Lewandowski  29.01.2025

Australien

Sydney: Polizei vereitelt Sprengstoffanschlag auf Synagoge

In Sydney wurde ein mit Powergel beladener Wohnwagen sichergestellt - zu den Hintergründen wird noch ermittelt

 29.01.2025

Berlin

Wie ein Holocaust-Überlebender aus der Ukraine auf Deutschland blickt

Er überlebte den Holocaust - und muss nun erleben, wie seine Heimatstadt Odessa von Russland bombardiert wird. An diesem Mittwoch hat Roman Schwarzman die Chance, im Bundestag einen Appell an den Westen zu richten

von Bernhard Clasen  29.01.2025