Argentinien

»Beleidigend und abstoßend«

Das »Honky Donky« entschuldigte sich nach Kritik für die Namensgebung. Foto: picture alliance / CHROMORANGE

Ein argentinisches Schnellrestaurant ist wegen der Namensgebung für seine Burger und Beilagen im Land selbst, aber auch international auf scharfe Kritik gestoßen.

Das »Honky Donky« in Rafaela in der Provinz Santa Fé hatte einen seiner Burger nach dem Schoa-Opfer Anne Frank benannt. Beilagen wie die Country Potatoes wurden hingegen nach »Adolf« und »Benito« benannt.

speisekarte Auch wenn hier die Nachnamen nicht genannt wurden, dürfte jeder wissen, wer gemeint ist. Auf der Speisekarte des Imbisses finden sich außerdem Burger, die die Namen weniger problematischer Persönlichkeiten wie Bob Marley, Nelson Mandela und Diego Maradona tragen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Die jüdische Gemeinschaft von Santa Fé sagte in einer Erklärung, man vermute, dass das ganze ein gezielter Marketing-Gag war, um Aufsehen zu erregen. »Werbung für einen Hamburger mit dem Namen ‚Ana Frank‘ und für Fritten mit dem Namen ‚Adolf‘ zu machen, ist nicht nur nicht witzig. Es ist auch beleidigend und abstoßend«, so eine Stellungnahme der Gemeinde. Der Verband forderte die Behörden auf, das gesetzliche Verbot der Diskriminierung bestimmter gesellschaftlicher Gruppen durchzusetzen.

ENTSCHULDIGUNG Auch die jüdische Gemeinde der 100.000-Einwohner-Stadt kritisierte die Aktion.»Angesichts der öffentlich bekannten Tatsache, dass ein Fast-Food-Restaurant in unserer Stadt die Namen Anne Frank und Adolf banal zur Kennzeichnung seiner Produkte verwendet hat, bringt die jüdische Gemeinde von Rafaela ihre tiefste Verurteilung und Empörung zum Ausdruck und teilt mit, dass entsprechend der fraglichen Tatsache rechtliche Schritte eingeleitet werden.« Man sei dankbar für die große Unterstützung, die die jüdische Gemeinschaft erhalten habe, so die Gemeinde weiter.

Unterdessen entschuldigte sich die Geschäftsführung des Honky Donky für die Aktion, da sie beleidigend gewesen sei und »fehlendes Verantwortungsbewusstsein« gezeigt habe. »Die Kritik, die wir erhalten haben, hat uns dazu veranlasst, eingehend über die inakzeptable Verharmlosung des unsagbaren Schmerzes von Millionen von Menschen nachzudenken, die Opfer einer Todes- und Vernichtungsmaschinerie wie dem Totalitarismus geworden sind«, schrieb der Betrieb in den sozialen Netzwerken. mth

Meinung

Nemo unverbesserlich

Nemo gibt mit Rückgabe der ESC-Siegertrophäe auch Haltung ab. Statt Rückgrat zu zeigen, schwimmt das Schweizer Gesangswunder von 2024 im postkolonialen Strom mit

von Nicole Dreyfus  12.12.2025

Damaskus

Syriens Regierung erteilt erster jüdischer Organisation Lizenz

Mit Rabbiner Henry Hamras Stiftung »Jüdisches Erbe in Syrien« wird erstmals seit dem Ende der Assad-Dikatur wieder eine jüdische Organisation in dem arabischen Land aktiv sein

 11.12.2025

Museum

Auschwitz-Gedenkstätte zeigt neue Ausstellung

Mit einer neuen Ausstellung will die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau das Schicksal der Häftlinge des Konzentrationslagers zeigen

von Christiane Laudage  11.12.2025

USA

An der Columbia University war Theodor Herzl Antisemit

Ein Abschlussbericht zum Antisemitismus an der New Yorker Elite-Universität zeigt, wie tief die Israel- und Judenfeindlichkeit im Lehrplan verankert war

 11.12.2025

USA

Wer hat Angst vor Bari Weiss?

Sie gilt als eine der einflussreichsten konservativen Medienmacherinnen des Landes. Aber was will die neue Chefin von CBS News eigentlich?

von Sarah Thalia Pines  11.12.2025

Brigitte Macrons Ausfall gegen Aktivistinnen entfacht eine landesweite Debatte.

Frankreich

First Lady an Abittans Seite – und gegen Feministinnen

Brigitte Macrons Ausfall gegen Feministinnen wirft ein Schlaglicht auf Frankreichs Umgang mit Protest, sexueller Gewalt und prominenten Beschuldigten.

von Nicole Dreyfus  11.12.2025

Nachruf

Gebäude wie Jazzmusik

Frank Gehry hat die Architektur tanzen lassen – was auch mit seinem Judentum zu tun hatte

von Johannes Sadek, Christina Horsten  10.12.2025

Hollywood

»Stranger Things« trotzt Boykottaufrufen

Während Fans den Start der letzten Staffel des Netflix-Hits feiern, rufen Anti-Israel-Aktivisten zur Ächtung der Serie auf

von Sophie Albers Ben Chamo  10.12.2025

Toronto

20 Mesuot aus Seniorenheim gestohlen

Die Polizei geht von einem Hassverbrechen aus

 09.12.2025