Zwei Attentäter - Vater und Sohn - hanen am 14. Dezember am Bondi Beach in Sydney auf Teilnehmer eines jüdischen Festes geschossen und 15 von ihnen getötet. Nutzer in sozialen Netzwerken wollen nach der Tat herausgefunden haben, dass der 24-jährige Sohn ein Soldat der israelischen Streitkräfte gewesen sein soll, der im Gazastreifen gedient habe. Manche bauen in ihren Beiträgen gar einen Zusammenhang zum israelischen Geheimdienst Mossad auf. Kann das sein?
Bewertung
Dafür gibt es keine Belege. Die beiden Attentäter sollen Verbindungen zur Terrororganisation Islamischer Staat (IS) gehabt haben.
Fakten
Nach der von Ermittlungsbehörden als antisemitischer Terroranschlag eingestuften tödliche Attacke am Bondi Beach kursieren in sozialen Netzwerken Verschwörungsmythen, für die es keine belastbaren Beweise gibt.
In Beiträgen machte zeitnah etwa auf der Plattform X die Runde, hinter dem Anschlag stecke ein israelischer Soldat oder das Attentat sei eine vom Geheimdienst Mossad inszenierte Operation unter falscher Flagge gewesen - mit dem Ziel, internationale Sympathie für Israel zu erzeugen. Dabei seien wie angeblich auch im Gazastreifen wieder israelische Soldaten als Täter und Schauspieler als Opfer eingesetzt worden. Mehrere Faktenchecks widerlegten diese und andere Behauptungen.
Regierung: Attentäter vom Islamischen Staat beeinflusst
Tatsächlich sollen die beiden Attentäter nach Darstellung des australischen Premierministers Anthony Albanese von der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) beeinflusst worden sein. »Es scheint, dass (der Anschlag) durch die Ideologie des Islamischen Staates motiviert war«, sagte Albanese laut offiziellem Transkript der Regierung gegenüber dem Radiosender ABC Sydney. Im Auto des Sohnes wurden laut Behördenangaben mehrere Sprengsätze und zwei selbstgemachte IS-Flaggen gefunden.
Inzwischen ist bekannt, dass die beiden Attentäter kurz vor dem Anschlag für einen Monat auf den Philippinen waren. Auf der Insel Mindanao erhielten sie nach Recherchen australischer Medien eine »militärähnliche Ausbildung«. Der IS soll auf den Philippinen über lokale dschihadistische Gruppen aktiv sein. Laut Einwanderungsbehörde in Manila stammt der Vater aus Indien und hatte seinen Wohnsitz in Australien. Der Sohn wurde demnach in Australien geboren.
Präsident: Philippinen keine IS-Ausbildungsstätte
Nach Angaben des philippinischen Präsidentenbüros gibt es keine Beweise, dass das Land für ein »militärmäßiges« Training genutzt wurde. »Präsident Ferdinand Marcos weist die pauschale Aussage und die irreführende Charakterisierung der Philippinen als Ausbildungsstätte des IS entschieden zurück«, sagte die Sprecherin des Präsidenten, Claire Castro, bei einer Pressekonferenz. dpa