Abu Dhabi

Aufbruch am Golf

Vergangene Woche wurde ein erster EL-AL-Flug mit einer hochrangigen Delegation an Bord von Tel Aviv nach Abu Dhabi durchgeführt. Foto: imago images/UPI Photo

Es herrscht Aufbruchsstimmung am Persischen Golf – und nicht nur dort. Drei Wochen, nachdem Israel und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) die Aufnahme diplomatischer Beziehungen und den Abschluss eines Friedensvertrages ankündigten, werden bereits Nägel mit Köpfen gemacht.

Vergangene Woche wurde ein erster EL-AL-Flug mit einer hochrangigen Delegation an Bord von Tel Aviv nach Abu Dhabi durchgeführt. Erstmals durchflog eine israelische Luftlinie dabei den saudischen Luftraum. Und es wird wohl kein »Eintagsflieger« bleiben: Die Regierung in Riad kündigte zwei Tage später an, dass sie keine Einwände gegen einen Linienflugbetrieb von Israel aus in die Emirate über ihrem Territorium mehr habe. Auch das Königreich Bahrain schloss sich der saudischen Haltung an.

Kooperation Wenn die coronabedingte Einstellung des EL-AL-Betriebs vorbei ist, wird ein Reiseboom israelischer Touristen und Geschäftsleute gen Dubai und Abu Dhabi erwartet.

Einige Hotels in den Emiraten wollen den israelischen Gästen dann sogar koscheres Essen anbieten. Diese Woche reisten gleich zwei Delegationen mit Vertretern wichtiger israelischer Banken nach Abu Dhabi und Dubai, um mögliche Kooperationen auszuloten.

Wenn die coronabedingte Einstellung des EL-AL-Betriebs vorbei ist, wird ein Reiseboom israelischer Touristen und Geschäftsleute gen Dubai und Abu Dhabi erwartet.

Auch internationale jüdische Organisationen wollen bald Präsenz zeigen in den Emiraten. Die World Zionist Organisation (WZO) wird zum ersten Mal in der Geschichte einen dauerhaften Gesandten in die jüdische Gemeinde der Vereinigten Arabischen Emirate schicken. Yaacov und Zolty Eisenstein werden die ersten Schlichim sein, die die Gemeinde in jüdischen Belangen unterstützen. Sie wollen unter anderem einen Kindergarten einrichten und Hebräischunterricht anbieten. Die Gesandten gehören zum »Ben Ami«-Programm der WZO.

Projekte Die Jewish Agency for Israel und der Keren Hayesod, der weltweit Spenden für Projekte in Israel einwirbt, kündigten ebenfalls an, dass sie die jüdische Gemeinschaft der Emirate im Bildungsbereich sowie bei kulturellen Vorhaben unterstützen wollen.

Auch das American Jewish Committee (AJC), einer der ältesten jüdischen Verbände in den USA, möchte ein Büro am Persischen Golf eröffnen. Es sei das erste in einem arabischen Land, erklärte AJC-Geschäftsführer David Harris. Man wolle damit nicht nur die Beziehungen zur jüdischen Gemeinschaft in den Emiraten stärken, sondern Ziel sei auch, Brücken in die muslimische Welt zu bauen.

Bereits seit einem Jahr habe man Pläne zur Eröffnung eines Büros in den Emiraten verfolgt, erklärte das AJC Ende vergangener Woche. In welchem der beiden Hauptzentren des Landes – Dubai oder Abu Dhabi – das Vorhaben verwirklicht werden soll, wurde allerdings noch nicht bekannt gegeben.

Irak/Iran

Die vergessene Geisel

Seit zwei Jahren befindet sich Elizabeth Tsurkov in der Gewalt einer pro-iranischen Terrormiliz. Nun sorgt Druck aus Washington für Bewegung

von Sophie Albers Ben Chamo  24.03.2025

Schweiz

Trauer um eine »Macherin«

Die Zürcher Verlegerin und Mäzenin Ellen Ringier ist im Alter von 73 Jahren verstorben. Ein Nachruf

von Peter Bollag  24.03.2025

New York

Von Gera nach New York

Der Journalist Max Frankel, früherer Chefredakteur der New York Times, ist tot. Er wurde 94 Jahre alt

 24.03.2025

New York

Für immer Carrie: Sarah Jessica Parker wird 60

Als Sex-Kolumnistin Carrie Bradshaw in »Sex and the City« wurde Sarah Jessica Parker zum Weltstar. Jetzt feiert »SJP« ihren runden Geburtstag

von Christina Horsten  24.03.2025

Orléans

Rabbiner geschlagen und gebissen

Der Täter flieht, wenig später wird ein junger Verdächtiger festgenommen – Präsident Macron verurteilt Angriff auf Rabbiner

 23.03.2025 Aktualisiert

Hollywood

Freizügig in »Little Odessa«

Der mehrfach Oscar-prämierte Film »Anora« rückt neben dem Jungstar Mark Eydelshteyn auch New Yorks russisch-jüdischen Stadtteil Brighton Beach ins Rampenlicht

von Sarah Thalia Pines  23.03.2025

Luxemburg

Verlorenes Paradies?

Der einstige Zufluchtsort ist bedrohlich geworden. Wie unser Autor auf seine Heimat blickt

von Mark Feldon  22.03.2025

Amsterdam

Wieder Urteile gegen »Judenjagd«-Teilnehmer

Nach der brutalen Jagd auf israelische Fußballfans in der Hauptstadt der Niederlande im November 2024 sind wieder Urteile gegen die Angreifer gefallen

 21.03.2025

Großbritannien

BBC: Besserung bis Pessach?

Das Board of Deputies of British Jews drängt auf Änderungen bei der Nahostberichterstattung des Senders

 21.03.2025