Die jüdische Gemeinde in Frankreich atmet auf: Marine Le Pen, die Chefin des rechtsextremen Front National, wird nicht Präsidentin des Landes. Aus der Stichwahl ging am Sonntagabend ihr Gegner Emmanuel Macron mit knapper Zweidrittelmehrheit als Sieger hervor.
CRIF Der Präsident der französisch-jüdischen Dachorganisation Conseil Représentatif des Institutions juives de France (CRIF), Francis Kalifat, gratulierte Macron noch am Wahlabend. Er rief den 39-Jährigen auf, »die Bemühungen seiner Vorgänger im Kampf gegen Terror, Antisemitismus und Rassismus fortzusetzen«. Kalifat wünsche sich, dass Macron Frankreich zur Einigung verhelfe, sodass man zur gemeinsamen Hoffnung auf Wohlstand und Brüderlichkeit zurückfinde.
Nach dem Bekanntwerden der Ergebnisse der ersten Wahlrunde hatte CRIF dazu aufgerufen, bei der Stichwahl für Macron zu stimmen, der für den »Weg des Vertrauens in die spirituellen und bürgerschaftlichen Kräfte der Nation« stehe.
Auch Frankreichs Oberrabbiner Haïm Korsia begrüßte Macrons Wahlsieg. In einer am Wahlabend veröffentlichten Erklärung drückte er seine Freude darüber aus, dass es gelungen sei, »die republikanischen Werte zu verteidigen und die extreme Rechte zu blockieren«.
ausland Glückwunsche zum Wahlsieg erreichten Macron auch von jüdischen Organisationen aus dem Ausland. Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Ronald S. Lauder, gratulierte dem angehenden Präsidenten und erklärte, er vertraue darauf, dass die neue französische Spitze ein enges und positives Verhältnis zur jüdischen Gemeinde des Landes pflegen und alle Formen des Antisemitismus bekämpfen werde, sei es der von der äußersten Linken oder der von der extremen Rechten.
Er wünsche sich eine gute Zusammenarbeit, erklärte Lauder: »Mazal Tov, Monsieur Macron, ich freue mich auf unsere künftige Freundschaft.« ja