UNESCO

Audrey Azoulay ist neue Generaldirektorin

Audrey Azoulay Foto: dpa

Die frühere französische Kulturministerin Audrey Azoulay (45) ist neue Generaldirektorin der UNESCO. Die UNESCO-Generalkonferenz stimmte am Freitag in Paris ihrer Wahl durch den Exekutivrat zu, wie die Deutsche UNESCO-Kommission in Bonn mitteilte. Azoulay, die jüdisch-marokkanische Wurzeln hat, soll ihr Amt am kommenden Mittwoch antreten. Sie folgt der Bulgarin Irina Bokowa, die seit 2009 an der Spitze der UN-Kulturorganisation stand.

Azoulay war von Februar 2016 bis Mai 2017 französische Ministerin für Kultur und Kommunikation. Zuvor beriet sie den ehemaligen Präsidenten François Hollande in Fragen der Kultur und arbeitete als Rechtsexpertin bei der Europäischen Kommission. Bei ihrer Wahl zur UNESCO-Generaldirektorin am 13. Oktober setzte sie sich knapp gegen ihren Konkurrenten Hamad bin Abdulaziz Al-Kawari aus Katar durch.

familie Azoulays Vater, André Azoulay, ist ein Berater des marokkanischen Königshauses. In den 90er-Jahren beriet er Hassan II. bei Wirtschaftsreformen, auch bei seinem Nachfolger Mohammed VI. behält er einen gewissen Einfluss. André Azoulay engagierte sich stark für die Aufwertung des jüdischen Kulturerbes in Marokko wie auch für das seiner Heimatstadt Essaouira. Seine Tochter Audrey wuchs in Frankreich auf. Ihre Mutter Katia Brami ist Schriftstellerin.

Die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, Verena Metze-Mangold, gratulierte Azoulay zu ihrer Wahl und wünschte ihr viel Kraft für die anstehenden Aufgaben. Dazu gehöre, »die politischen Konfrontationen innerhalb der Unesco zu beseitigen, die Organisation für ihre weitreichenden Aufgaben angemessen auszustatten und sie insgesamt besser auf die wachsenden Ansprüche auszurichten«.

israel Damit bezog sich Metze-Mangold auf die Ankündigungen von den USA und Israel, die UNESCO zu verlassen. Amerikaner und Israelis werfen der Organisation antiisraelische Positionen vor.

Die United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization, kurz UNESCO, ist die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation. Sie wurde 1945 gegründet und hat heute 195 Mitgliedsstaaten. Hauptsitz ist Paris. Hauptentscheidungsgremium ist die Generalkonferenz. ja/epd

USA

Wie ein böser Traum

Anti-Israel-Proteste sorgen an Elite-Universitäten für Gewalt und Chaos. Eine Studentin berichtet aus New York

von Franziska Sittig  26.04.2024

USA

Berufungsgericht hebt Urteil gegen Harvey Weinstein auf

Die Entscheidung ist ein Paukenschlag – vier Jahre nach der Verurteilung des ehemaligen Filmmoguls

 25.04.2024

Mexiko

Präsidentschaftskandidatin von Bewaffneten aufgehalten

Steckt ein Drogenkartell hinter dem bedrohlichen Zwischenfall?

 22.04.2024

Meinung

Der Fall Samir

Der Regisseur möchte über seine wirren Thesen diskutieren. Doch bei Menschenhass hört der Dialog auf

von Philipp Peyman Engel  22.04.2024

USA/Israel

Biden: Pessach-Fest ist besonders hart für Familien der Geiseln

Die abscheulichen Gräueltaten der Hamas dürften niemals vergessen werden, sagt der Präsident

 22.04.2024

Ukraine

Mazze trotz Krieg

Kyivs älteste Synagogen-Bäckerei produziert seit Jahrzehnten, und nun auch bei Raketenbeschuss

von Michael Gold  22.04.2024

Pessach

Der eigene Exodus

Wie erlangt der Mensch persönliche Freiheit? Wir haben sechs Jüdinnen und Juden gefragt

von Nicole Dreyfus  22.04.2024

London

Initiative gegen Antisemitismus: Polizeichef soll zurücktreten

Hintergrund ist ein Vorfall bei einer antiisraelischen Demonstration

 22.04.2024

Columbia University

Nach judenfeindlichen Demos: Rabbiner warnt eindringlich

Jüdische Studierende sind auf dem Campus nicht mehr sicher, sagt Elie Buechler

 22.04.2024