Mehrere hundert Juden aus ganz Frankreich haben sich am Sonntag zur Jahrestagung der jüdischen Dachorganisation CRIF in Paris versammelt. Im Zentrum standen Debatten und Vorträge zur Lage der Juden im Land und zum Nahostkonflikt.
Nach einem Bericht der Jewish Telegraph Agency wandte sich der neue Direktor der Anti-Defamation League (ADL), Jonathan Greenblatt, mit einem Appell an die französichen Juden. Er ermutigte sie, ihr Land trotz zunehmender antisemitischer Gewalt und wachsender Popularität der extremen Rechten nicht zu verlassen.
Gefragt, ob Frankreichs Juden auswandern sollten, falls Marine Le Pen, die Chefin des rechtsextremen Front National, bei den Präsidentschaftswahlen 2016 gewinnt, sagte Greenblatt: Er sei kein Experte für französische Politik, aber »dies ist Ihr Land, und ich glaube nicht, dass wir es ihr (Madame Le Pen) oder jemand anderem erlauben sollten, es wegzunehmen«.
Alija Nach Angaben der Jewish Agency sind seit Anfang des Jahres mehr als 6250 französische Juden nach Israel ausgewandert. Dies sind dreimal mehr als im Jahr 2012.
»Ich weiß, Ihre Herausforderungen sind größer als unsere, und die demographische Entwicklung lastet auf Ihnen«, sagte Greenblatt, »aber wir bewundern Ihre Tradition und Ihre Kraft, und wir wollen, dass die lebendige die jüdische Gemeinde hier in Frankreich von Generation zu Generation wächst.« ja