Marketing

»Vergast alle Juden«

Foto: Screenshot

Eine PR-Aktion des Sportartikelherstellers Adidas ist gründlich in die Hose gegangen – obwohl es sich um Trikots handelte. Wie der Londoner »Guardian« berichtete, trauten Twitter-Nutzer ihren Augen nicht, als sie am Montag sahen, wie die britische Website des Unternehmens das neue Trikot des englischen Fußball-Erstligisten FC Arsenal vorstellte: Da stand kein Spielername auf der Rückseite, sondern »Vergast alle Juden«.

Die Marketing-Experten von Adidas hatten sich etwas Besonderes für die Fans einfallen lassen: Das Unternehmen postete das neue Trikot bei Twitter, Fans und Follower sollten darauf reagieren und Retweets absetzen. Wenn also jemand mit dem Hashtag #DareToCreate retweetete, erhielt er eine persönliche Widmung. Die bestand darin, dass Adidas automatisch ein Bild mit dem neuen Arsenal-Trikot und dem Namen des Twitter-Users auf der Rückseite tweetete.

MISSBRAUCH Viele Fans und Twitter-User freuten sich darüber und nahmen an der Aktion teil. Einige jedoch missbrauchten sie, so der User »GasAllJewss«. Offenbar bemerkte der Sportartikelhersteller dies nicht und teilte den antisemitischen Beitrag.

Wie der »Guardian« berichtete, sei das Teilen automatisch passiert. Der Konzern hat den Tweet inzwischen gelöscht und die Funktion eingestellt. Ein Unternehmenssprecher erklärte, man sei auf den Missbrauch aufmerksam gemacht worden. »Wegen einer Minderheit, die diese Funktion missbrauchte, haben wir sie jetzt geschlossen.«

Auch der FC Arsenal nahm zu dem Vorfall Stellung: »Wir verurteilen diesen Missbrauch, der keinen Platz in unserer Gesellschaft hat«, hieß es in einer Erklärung.  ja

USA

Düsterer »Nice Jewish Boy«

Seinen ersten Kinofilm sah Ari Aster im Alter von vier Jahren und ist fast daran gestorben. Als junger Hollywood-Regisseur mischt er nun das Horror-Genre auf

von Sarah Thalia Pines  14.07.2025

Die in Genf geborene Schweizer Schriftstellerin und Philosophin Jeanne Hersch aufgenommen im März 1999

Philosophie

Der Moment des Staunens

Am 13. Juli jährt sich der Geburtstag von Jeanne Hersch zum 115. Mal. Lange wurde die Existentialistin ausgerechnet von der akademischen Forschung marginalisiert – und kaum als jüdische Philosophin wahrgenommen

von Richard Blättel  11.07.2025

Spanien

»Haut ab, ihr Hurensöhne« - Wirt vertreibt Israelis

Ein Gastwirt rastet gegenüber einer Gruppe israelischer Touristen aus, beschimpft sie und verweist sie des Lokals

von Michael Thaidigsmann  11.07.2025

Nachruf

Er bleibt eine Inspiration für uns alle

Der langjährige Zürcher Gemeinderabbiner Marcel Ebel ist verstorben. Eine Würdigung von seinem Nachfolger

von Rabbiner Noam Hertig  10.07.2025

Australien

Judenhass in Down Under

Mit unerwarteter Brutalität und Hemmungslosigkeit breitet sich der Antisemitismus im Land aus. Doch die jüdische Gemeinschaft gibt nicht auf

von Amie Liebowitz  10.07.2025

Großbritannien

BeTe’avon!

Das Jewish Museum London bittet britische Juden um Rezepte fürs Schabbatessen. Auf der Suche nach dem, was schmeckt

von Sophie Albers Ben Chamo  10.07.2025

USA

Die US-Regierung, Trump und der Fall Jeffrey Epstein

Trump wollte die Akten zum Sexualstraftäter Epstein veröffentlichen, seine Mitarbeiter verbreiteten Verschwörungstheorien. Nun wollen sie davon nichts mehr wissen - das macht einige Trump-Fans wütend

von Benno Schwinghammer  09.07.2025

Spanien

Mallorca hat einen neuen Rabbiner

Rund 1000 Juden leben auf der bei deutschen Touristen beliebten Baleareninsel

 09.07.2025

Österreich

»Geschichte wurde schon immer politisiert«

Die US-Historikerin Sarah Abrevaya Stein über Gier, Künstliche Intelligenz und den Baron-Wissenschaftspreis

von Stefan Schocher  09.07.2025