Washington

Abschied von Madeleine Albright

Bei der Trauerfeier in Washington versammelten sich Hunderte hochrangige Gäste. Foto: IMAGO/ZUMA Wire

Bei einer Trauerfeier in der US-Hauptstadt Washington haben hochrangige amtierende und frühere Regierungsmitglieder Abschied von der ehemaligen Außenministerin Madeleine Albright genommen. US-Präsident Joe Biden würdigte Albright bei der Zeremonie in der Nationalen Kathedrale am Mittwoch als »Naturgewalt«, die sich stets für die Freiheit und die Menschen eingesetzt habe.

»Ihr Name ist immer noch ein Synonym für Amerika als eine Kraft des Guten in der Welt«, sagte er. Die Demokratin war Ende März im Alter von 84 Jahren gestorben. Sie war in der US-Geschichte als erste Frau auf den Außenministerposten in Washington aufgerückt.

vorbild Biden sagte, Albright sei ein Vorbild für Frauen und Mentorin für Generationen von außenpolitischen Experten gewesen. »Madeleine nahm nie ein Blatt vor den Mund und verschwendete keine Zeit, wenn sie sah, dass etwas in Ordnung gebracht werden musste oder jemand Hilfe brauchte«, sagte er. »Egal wo sie war, sie hat die Menschen verstanden.« Sie habe sich um andere gekümmert. Biden betonte auch: »Sie hat nie vergessen, wo sie herkam und wer sie war.«

»Sie hat nie vergessen, wo sie herkam und wer sie war.«

US-Präsident Joe Biden

Albright war im März im Kreis von Familie und Freunden einer Krebserkrankung erlegen. Sie hatte eine steile politische Karriere hinter sich. 1993 wurde Albright unter dem damaligen US-Präsidenten Bill Clinton Botschafterin der US-Regierung bei den Vereinten Nationen in New York. Später rückte sie ab 1997 als erste Frau an die Spitze des Außenministeriums in Washington auf. Dabei wurde die ursprünglich aus Osteuropa stammende Demokratin, deren Familie einst als jüdische Flüchtlinge in die USA eingewandert war, zu einer führenden Stimme der US-Außenpolitik im 20. Jahrhundert.

Bei der Trauerfeier in Washington versammelten sich Hunderte hochrangige Gäste. Darunter waren neben Biden diverse Mitglieder seines Kabinetts und seiner Regierung, außerdem die früheren US-Präsidenten Bill Clinton und Barack Obama, die ehemalige US-Außenministerin Hillary Clinton und andere Ex-Bundesminister, Kongressmitglieder sowie Regierungsvertreter aus dem Ausland. dpa

New York

Ronald Lauder ruft Juden zu Zusammenhalt auf

Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses warnt vor Spaltung der Gemeinschaft und appelliert zu Rosch Haschana an die Einheit aller Juden weltweit

von Imanuel Marcus  22.09.2025

Frankreich

Umfrage: Mehrheit gegen sofortige Anerkennung Palästinas

Laut einer repräsentativen Befragung unterstützt nur ein Drittel der Franzosen das Vorgehen von Präsident Emmanuel Macron, der kommende Woche einen »Staat Palästina« anerkennen will

 19.09.2025

Großbritannien

Der grüne Populist

Zack Polanski ist der neue Chef der Grünen. Möglicher Partner: ausgerechnet Jeremy Corbyn

von Daniel Zylbersztajn-Lewandowski  18.09.2025

Belgien

Grabschändung am Todestag

Das Grab des jüdischen Politikers Jean Gol in Lüttich wurde genau 30 Jahre nach seinem Tod geschändet. Gols Tochter sieht einen eindeutigen Zusammenhang zum Nahostkonflikt

 18.09.2025

USA

Angriff auf Cousin einer ermordeten Geisel

Ariel Yaakov Marciano wurde in Santa Monica angegriffen und geschlagen, weil er Hebräisch sprach

 17.09.2025

Belgien

Gent bleibt hart: Lahav Shani bei Festival weiter unerwünscht

Nach massiver Kritik befasste sich der Verwaltungsrat des Musikfestivals am Montagabend erneut mit der Ausladung der Münchner Philharmoniker. Es blieb bei der Ausladung

von Michael Thaidigsmann  16.09.2025

Bundesamt für Statistik

Dieser hebräische Vorname ist am beliebtesten bei Schweizer Eltern

Auch in der Schweiz wählen Eltern weiterhin häufig biblische Namen für ihr Neugeborenes

von Nicole Dreyfus  16.09.2025 Aktualisiert

Kommentar

Das Geraune von der jüdischen Lobby

Der Zürcher »Tages-Anzeiger« befasst sich kritisch mit dem Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund, der die Absage einer Veranstaltung mit Francesca Albanese an der Uni Bern gefordert hatte. Dabei war diese Intervention richtig

von Michael Thaidigsmann  15.09.2025

Argentinien

Raubkunst in der Immobilienanzeige

Die Tochter eines Naziverbrechers wollte ihre Villa verkaufen und führte Ermittler auf die Spur einer gestohlenen Kunstsammlung

von Andreas Knobloch  13.09.2025