»Shabbos Project«

25 Stunden ohne Smartphone

Am Schabbat des 23./24. Oktober ist es wieder so weit für das »Shabbos Project«. Hunderttausende Juden und Jüdinnen verschiedenster Strömungen werden auf der ganzen Welt den Schabbat halten, manche zum ersten Mal. Es gibt Kiddusch, drei festliche Mahlzeiten und Hawdala. Das Smartphone wird ausgeschaltet, und das Auto bleibt für 25 Stunden in der Parkgarage. Jeder soll eine Auszeit nehmen vom pulsierenden Leben – und Zeit mit Familie, Freunden und mit sich selbst verbringen.

Das Shabbos Project nahm seinen Anfang vor zwei Jahren in Südafrika, wo mit 75.000 Mitgliedern die größte jüdische Gemeinschaft des Kontinents zu Hause ist. Fast 70 Prozent von ihnen hielten einen Schabbat nach jüdischem Gesetz mit allen Facetten, für viele war es eine ganz neue Erfahrung.

Hawdala-Konzert Vergangenes Jahr haben die Organisatoren das Projekt auf die ganze Welt ausgeweitet. Laut der Projektwebseite nahmen über eine Million Personen in fast 500 Städten teil. 13.000 tanzten in Buenos Aires nach Schabbatausgang beim Hawdala-Konzert. Weltweit gab es über 54.000 gemeinschaftliche Abendessen.

Hinter der Initiative stehen der südafrikanische Oberrabbiner Dr. Warren Goldstein und seine Frau Gina. Sie wollen mit dem Projekt einen Beitrag dazu leisten, weltweit jüdische Identität und Gemeinschaftssinn zu fördern und Differenzen zu überwinden. Zwei Jahre nach dem ersten Schabbat-Erlebnis arbeiten bereits über 30 Mitarbeiter im Johannesburger Projekt-Hauptquartier, die Kampagnen planen, texten, übersetzen und designen. Finanziert wird das Projekt von jüdischen Verbänden, Privatspendern und Gemeinden.

An ihre Zielgruppe gelangen die Initiatoren vor allem übers Internet – durch die auch auf Deutsch verfügbare Webseite, über das Videoportal YouTube und über soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter und Pinterest. Aber auch auf einem Großbildschirm am Times Square in New York und auf Plakaten an der israelischen Ayalon-Autobahn wird geworben.

Konzept Auf der Webseite können sich Interessierte eine Schritt-für-Schritt-Anleitung herunterladen, in der auf spielerische Art und Weise beschrieben wird, wie man den siebten Tag der Woche halten kann. Eine Herausforderung ist, diejenigen, die zum ersten Mal die Schabbatgesetze befolgen, nicht zu überfordern.

»Wir versuchen, den Teilnehmern ein unverkrampftes Erlebnis zu ermöglichen. Das erreichen wir unter anderem durch die Bereitstellung von Informationen und Ressourcen, die helfen, das Konzept des 25-stündigen Ruhetages zu vermitteln«, erklärt Tanya Greenberg, die Projekt-Managerin der Initiative in Israel. Wichtig sei, dass sich jede und jeder wohlfühle. Insgesamt werden über eine Million Teilnehmer erwartet.

www.theshabbosproject.org

Spanien/Lateinamerika

Juden und der »schmutzige Trick«

Jüdische Dachverbände fordern, antisemitische Begriffsdefinitionen im offiziellen Wörterbuch zu ändern

von Andreas Knobloch  07.12.2023

Großbritannien

Wie die Makkabäer

Ein jüdisches Kulturzentrum in London bietet die Chanukka-Version einer alt-englischen Theatertradition

von Daniel Zylbersztajn-Lewandowski  07.12.2023

Die Kinder der Gemeinde in Havanna fiebern dem Lichterfest entgegen.

Kuba

Chanukka mit Fidel

Tänze, Sketche und besondere Gäste gehören zum Lichterfest in Havannas Beth-Shalom-Synagoge – und viel Sonnenschein

von Andreas Knobloch  07.12.2023

Kiew

Lichter im Krieg

Für die Ukraine hat Chanukka eine besondere symbolische Bedeutung. Wie damals die Makkabäer hoffen heute die Ukrainer auf einen Sieg gegen den stärkeren Feind

von Michael Gold  07.12.2023

Anhörung

Ist der Aufruf zum Mord an Juden Mobbing, Frau Präsidentin?

Drei Präsidentinnen von Elite-Unis wurden im US-Kongress zum Thema Antisemitismus gehört und machten keine gute Figur

von Michael Thaidigsmann  06.12.2023

USA

Sicherheit auf amerikanische Art

Jüdische Gemeinden investieren massiv in den Schutz ihrer Mitglieder – vor allem als Selbstzahler

von Katja Ridderbusch  06.12.2023

Niederlande

Gut für die Juden?

Der Wahlsieg des Rechtspopulisten Geert Wilders wird kontrovers diskutiert. Das liegt auch an dessen Image als »Freund Israels«

von Tobias Müller  06.12.2023

Interview

Lachen in Zeiten des Krieges

Der Comedian Modi über eine Pause vom Horror und die Kraft der »Moshiach Energy«

von Sophie Albers Ben Chamo  03.12.2023

Dubai

Nazi-Vergleich: Bundesregierung kritisiert Kolumbiens Präsidenten

Das Außenamt wirft Gustavo Petro inakzeptable Äußerungen vor

 02.12.2023