EILMELDUNG! Friedrich Merz im zweiten Versuch zum Bundeskanzler gewählt

Beer Sheva

Zwei Tote, elf Verletzte

Sicherheitskräfte am Busbahnhof in Beer Sheva Foto: Flash 90

Zwei Tote und elf Verletzte lautet die traurige Bilanz des jüngsten Terroranschlags in Israel. Der Attentäter – der 21-jährige Beduine Muhanad Alukabi – richtete am Sonntagabend am zentralen Busbahnhof von Beer Sheva mit einer Pistole und einem Messer ein Blutbad an.

Dabei wurden ein 19-jähriger Soldat und ein afrikanischer Flüchtling getötet, elf weitere Menschen verletzt. Am Tag zuvor waren bei verschiedenen Attacken fünf Soldaten im Westjordanland von Palästinensern mit Messern leicht bis mittelschwer verletzt worden.

Der Terrorist rannte in das Gebäude, erschoss den Soldaten Omri Levy, entriss ihm anschließend seine Waffe und begann, wahllos auf die Umstehenden zu feuern. Offenbar wusste er, wie man die M-16 bedienen musste. Ein Mann aus Eritrea, der 29-jährige Haftom Zarhum, den ein Sicherheitsmann in der Nähe für einen zweiten Terroristen hielt, wurde angeschossen und schließlich von einer aufgebrachten Menge Israelis so schwer verletzt, dass er starb. Sogar ein Krankenwagen wurde daran gehindert, zu dem Schwerverletzten zu gelangen.

Führende Vertreter beduinischer Gemeinden distanzierten sich von dem Attentat und betonten, es sei die Tat eines Einzelnen, die in keiner Weise die Haltung der israelischen Beduinen repräsentiere. Auch der Vater des Täters verurteilte den Anschlag. Alukabis Mutter stammt ursprünglich aus dem Gazastreifen.

Schock Chaotische Szenen müssen sich in der Busstation der Wüstenstadt abgespielt haben: »Es sah aus wie auf einem Schlachtfeld«, berichtete ein Mitglied der Rettungskräfte ZAKA über das Geschehen. »Überall lagen blutende Menschen.« Der Terrorist wurde von zwei Sicherheitsangestellten nach einem Feuergefecht erschossen. Mindestens zwei Dutzend Passanten mussten wegen eines Schocks behandelt werden.

Offenbar, sind Sicherheitsexperten sicher, war dieser Anschlag geplant und kein spontaner »Lone Wolf«-Angriff, wie die Übergriffe der meisten Terroristen. Stattdessen gibt es Vermutungen, dass ganze Terrorzellen dahinter steckten. Das sei eine völlig neue Kategorie der Gewalt gegen Israelis.

In ganz Israel herrscht mittlerweile ein Gefühl von Panik. Immer mehr Menschen haben Angst, auf die Straße zu gehen. In den meisten Städten patrouillieren Polizisten und Militärpersonal, vor allem in Jerusalem. Auch vor Schulen, Kindergärten und anderen öffentlichen Gebäuden ist immer mehr Sicherheitspersonal zu sehen.

josefsgrab Auch im Westjordanland und am Zaun zum Gazastreifen kommt es immer wieder zu Zusammenstößen zwischen protestierenden Palästinensern und israelischer Armee. In der Nacht zum Samstag ist eine Gruppe von jungen religiösen Israelis nach eigenen Angaben von Palästinensern angegriffen worden. Sie hatten ohne die Erlaubnis des Militärs versucht, zum Josefsgrab in Nablus zu gelangen. Die Armee eskortierte sie schließlich in Sicherheit. Die heilige Stätte war einen Tag zuvor von einem palästinensischen Mob in Brand gesteckt und beschädigt worden.

Derweil beschuldigen sich Politiker beider Seiten weiter der Aufwiegelung. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas gießt verbal Öl ins Feuer und betont ständig, dass die »Palästinenser die Al-Aksa-Moschee und den Tempelberg beschützen müssen«. Die Unruhen waren ausgebrochen, nachdem sich das Gerücht verbreitet hatte, Israel wolle den Status quo ändern, was die israelische Regierung stets von sich weist.

Eurovision Song Contest

Israelische Sängerin Yuval Raphael wird von der Schweiz nicht extra geschützt

Die Basler Sicherheitsbehörden wissen um die angespannte Lage, das Sicherheitsrisiko in der Schweiz ist hoch

von Nicole Dreyfus  06.05.2025

Jemen

Israels Armee fordert Evakuierung des Flughafens in Sanaa

Nach einem Angriff nahe dem Tel Aviver Flughafen griff Israel Ziele der Huthi an. Nun gibt es eine Evakuierungsaufforderung für den International Airport der jemenitischen Hauptstadt

 06.05.2025

Presseschau

»Drama beGermania«: Wie israelische Medien auf die Kanzlerwahl blicken

Auch in Israel wird der Krimi um die im ersten Gang gescheiterte Wahl von Friedrich Merz mit Interesse verfolgt. Ein Überblick

 06.05.2025

Gaza

Hamas-Terroristen: Verhandlungen haben keinen Sinn

Die Terrororganisation wirft Israel vor, einen »Hungerkrieg« zu führen, stiehlt aber selbst der eigenen Bevölkerung Lebensmittel

 06.05.2025

Meinung

Völlig untragbar!

Die übermäßige Bevorzugung der Charedim ist eine Gefahr für Wohlstand und Wohlbefinden im jüdischen Staat

von Sabine Brandes  06.05.2025

Desinformation

Wie Russland Hass auf die Ukraine schürt - auch in Israel

»t-online« und die »Jüdische Allgemeine« konnten aufdecken, wie ein brasilianischer Influencer Interviews für gefälschte Nachrichtenseiten führt - darunter auch eine in Israel

von Carsten Janz, John Hufnagel, Lars Wienand  06.05.2025

Nahost

Schläge gegen Huthi und Hisbollah

Die israelische Luftwaffe flog Angriffe im Jemen und im Libanon

 06.05.2025

Berlin

Auswärtiges Amt gegen dauerhafte Besatzung des Gazastreifens

Das Auswärtige Amt in Berlin reagiert besorgt und kritisiert abermals Israel. Gaza gehöre den Palästinensern. Die weiterhin von der Hamas gehaltenen Geiseln kommen in der Erklärung offenbar nicht vor

 06.05.2025 Aktualisiert

Reaktion

Israel reagiert auf Jemens Raketenangriffe

Nach einem Angriff nahe dem Flughafen von Tel Aviv drohte Israel mit heftigen Reaktionen gegen die Huthi im Jemen. Nun treffen israelische Luftangriffe unter anderem die Hafenstadt Hudaida

von Amira Rajab  05.05.2025 Aktualisiert