Gaza

Zwei israelische Soldaten bei Sprengstoffanschlag in Chan Junis getötet

Inon Nuriel Vana (l.) und Amir Saad starben bei der Detonation einer Sprengfalle der Hamas. Foto: IDF

Bei einem Angriff im südlichen Gazastreifen sind am Samstagabend zwei israelische Soldaten getötet worden. Ein weiterer Soldat wurde mittelschwer verletzt. Die israelischen Streitkräfte (IDF) teilten mit, eine gepanzerte Truppentransporteinheit im Einsatzgebiet sei von einer Sprengfalle getroffen worden.

Bei den Getöteten handelt es sich um Hauptmann Amir Saad (22) und Unteroffizier Inon Nuriel Vana (20). Beide waren Mitglieder einer Aufklärungseinheit der Golani-Brigade mit technischer Spezialisierung. Saad stammte aus der Drusengemeinde Yanuh-Jat, Vana aus Kiryat Tiv’on im Norden Israels.

Nach ersten Erkenntnissen der Armee hatten Terroristen der Hamas offenbar einen Sprengsatz neben einem Namer-Schützenpanzer angebracht, in dem Technikertruppen unterwegs waren. Die Einheit war damit beauftragt, beschädigtes Armeegerät im Kampfgebiet zu reparieren.

»Heilige Mission«

Wie die israelische Armee weiter mitteilte, tauchten die Hamas-Terroristen mutmaßlich aus einem Tunnel in der Nähe auf und platzierten den Sprengsatz direkt am Fahrzeug. Der Explosion fielen Saad und Vana zum Opfer. Ein weiterer Offizier wurde verletzt und in ein Krankenhaus gebracht. Sein Zustand gilt als stabil.

Lesen Sie auch

Kurz nach dem ersten Angriff versuchten die Angreifer offenbar, ein zweites Fahrzeug zu attackieren. Ein weiterer Sprengsatz wurde auf einen zweiten Schützenpanzer der Golani-Brigade geworfen, explodierte jedoch nicht. Die Soldaten in diesem Fahrzeug blieben unverletzt.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kondolierte am Sonntag den Familien der getöteten Soldaten: »Unsere tapferen Soldaten riskieren ihr Leben im Kampf gegen die Mörder der Hamas – und für die heilige Mission, unsere Geiseln zu befreien«, erklärte er in einer Stellungnahme.

Kampfhandlungen pausiert

Die Hamas reklamierte den Angriff in Chan Junis für sich. Auf ihrem Telegram-Kanal verbreitete die Organisation ein entsprechendes Bekennerschreiben.

Der Vorfall ereignete sich nur wenige Stunden, bevor die israelische Armee mit der Umsetzung neuer humanitärer Maßnahmen begann: Seit Samstag pausieren die Kampfhandlungen in mehreren dicht besiedelten Gebieten des Gazastreifens täglich für zehn Stunden. Ziel ist es, die Versorgungslage der notleidenden Bevölkerung zu verbessern.

Am selben Tag wurde bekannt, dass ein israelischer Reservist, der vor einer Woche durch eine Straßenbombe schwer verletzt worden war, seinen Verletzungen erlegen ist. Damit steigt die Zahl der israelischen Todesopfer seit Beginn der Bodenoffensive gegen die Hamas auf 459. Diese Zahl umfasst auch zwei Polizisten und drei zivile Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums. im

Nahost

Hamas: Keine Geiseln kommen mehr frei

Seit 714 Tagen foltert und ermordet die Hamas Geiseln. Nun benutzt sie die verbleibenden 48 Verschleppten als Druckmittel

 19.09.2025

Eilat

Terror-Drohne der Huthi trifft Hoteleingang

Die Polizei sperrt den Einschlagsort, Sprengstoffexperten untersuchen die Überreste der Waffe

 19.09.2025

Wirtschaft

Netanjahus unglücklicher »Sparta«-Vergleich

Israels Premierminister spricht in einer Rede von wirtschaftlicher Isolation und sieht sein Land in einer ähnlichen Situation wie einst der griechische Stadtstaat. Politik und Märkte reagieren unerwartet heftig

von Sabine Brandes  18.09.2025

Israel

Zwei Tote bei Anschlag an Grenze zu Jordanien

Der Angreifer ist offenbar in einem Lastwagen angekommen, der humanitäre Hilfsgüter für den Gazastreifen transportierte. Der Anschlag könnte laut Medien auch Auswirkungen auf Gaza-Hilfen haben

 18.09.2025 Aktualisiert

Nachruf

Sie trug ein strassbesetztes Krönchen

Tovia Ringer überlebte die Konzentrationslager Groß-Rosen und Schömberg, bevor sie 1948 nach Israel emigrierte. Nun ist die »Miss Holocaust Survivor 2018« im Alter von 102 Jahren gestorben

von Sara Klatt  18.09.2025

Kurznachrichten

Hotel, Datteln, Pilger

Meldungen aus Israel

von Sabine Brandes  18.09.2025

Tel Aviv

Israel: Entwicklung von Laser-Abwehrwaffe abgeschlossen

Das Hochleistungs-Lasersystem »Iron Beam« markiert einen Wendepunkt: Präzise, schnell und überraschend günstig. Wie verändert dies Israels Schutz vor Bedrohungen aus feindlichen Ländern der Region?

 18.09.2025

Kommentar

Die Tränen des Kanzlers

Bei seiner Rede in München gab Friedrich Merz ein hochemotionales Bekenntnis zur Sicherheit jüdischen Lebens ab. Doch zum »Nie wieder dürfen Juden Opfer werden!« gehört auch, den jüdischen Staat nicht im Stich zu lassen

von Philipp Peyman Engel  18.09.2025 Aktualisiert

Gaza

»Gebt mir mein Mädchen zurück!«

Ifat Hayman fleht, dass ihre Tochter Inbar, die letzte weibliche Geisel der Hamas, zur Bestattung zurückgebracht wird

von Ifat Hayman  17.09.2025