Rosch Haschana

»Zuversichtlich ins neue Jahr«

Auf das neue Jahr! Foto: Flash90

Rechtzeitig zum jüdischen Neujahr leuchten Granatäpfel – die Rimonim – wieder dunkelrot auf den Märkten, werden überall Honigkuchen und frische Äpfel angeboten. Die Israelis stecken in den letzten Vorbereitungen für das festliche Mahl an Erew Rosch Haschana. Inmitten der Corona-Pandemie, doch ohne Lockdown wie noch im vergangenen Jahr, wird das Jahr 5782 am Montagabend nach Sonnenuntergang beginnen.

IMPFUNGEN Viele Menschen wollen den Beginn des neuen Jahres endlich wieder gemeinsam im Kreis ihrer Großfamilien feiern. Doch vielen sitzt noch die Angst im Nacken. Wie bei Familie Yaacov aus Raanana. Vater Jakob leidet unter einem chronischen Herzleiden und gehört damit zur Risikogruppe. Trotz drei Impfungen hat er Sorge, sich mit dem Coronavirus anzustecken. Es könnte ihn das Leben kosten. Doch darauf verzichten, seine Kinder und Enkel zu sehen, will er partout nicht. »Ich habe in den vergangenen eineinhalb Jahren so ziemlich alles verpasst. Jetzt möchte ich wieder leben.«

Also verteilten sie vorher die Heimtests an alle, die zum Erew Chag kommen werden. Die Tests sind seit einigen Wochen in israelischen Apotheken für rund zehn Euro das Stück erhältlich »So fühlen wir uns sicherer, denn natürlich wollen wir endlich mit unserer ganzen Familie wieder feiern«, so Yaacov. »Und vor allem zuversichtlich ins neue Jahr blicken.«

33,5 Prozent meinen, das neue Jahr wird besser werden als das vorherige.

Demokratieinstitut Israel

Einer repräsentativen Umfrage des Israelischen Demokratieinstituts zufolge empfinden 33,5 Prozent der Israelis einen gewissen Optimismus und meinen, das nächste Jahr werde besser als dieses. 30 Prozent gehen davon aus, dass sich nicht viel ändern werde, und 26 befürchten sogar eine Verschlechterung. Ebenfalls gefragt wurde nach dem aufkommenden Fest: 82 Prozent der Bevölkerung freuen sich auf die Familientreffen. 52 Prozent würden daran allerdings nicht teilnehmen, wenn sich ungeimpfte Personen unter den Gästen befinden.

WACHSTUM Wie in jedem Jahr, so gab auch dieses Mal wieder das Zentrale Statistikbüro aktuelle Zahlen heraus: Seit dem vergangenen Rosch Haschana ist die israelische Bevölkerung um 1,6 Prozent gewachsen und liegt damit im Rahmen der Wachstumsrate der vergangenen Jahre. 172.000 Kinder wurden geboren, dazu verstärkten 20.000 Olim Chadaschim aus verschiedenen Ländern der Welt den jüdischen Staat. 48.000 Menschen sind innerhalb eines Jahres gestorben.

Die jüdische Bevölkerung Israels liegt heute bei 6,943 Millionen, das sind 74 Prozent der Gesamtbevölkerung. Die arabische Population hat mit 1,98 Millionen fast die Zweimillionen-Grenze erreicht (21 Prozent der Einwohner). Der Rest sind Christen, Mitglieder anderer Religionen oder Menschen ohne Religionszugehörigkeit.

Die jüdische Weltbevölkerung ist von 15,1 auf 15,2 Millionen angestiegen. Das gab die Jewish Agency am Sonntag bekannt. 8,3 Millionen von ihnen leben außerhalb Israels, rund 118.000 davon in Deutschland.

»Jeder von uns hat es in der Hand, sein eigenes Schicksal zu meistern, und gleichzeitig müssen wir uns alle aufeinander verlassen.«

Präsident Isaac Herzog

»Jeder von uns hat es in der Hand, sein eigenes Schicksal zu meistern, und gleichzeitig müssen wir uns alle aufeinander verlassen«, sagte Präsident Isaac Herzog in seiner Neujahrsansprache im Beit Hanasi in Jerusalem. »In diesem Jahr werde ich für das Wohlbefinden meiner unmittelbaren Familie und dem meiner Großfamilie – dem israelischen Volk und dem jüdischen Volk insgesamt - beten.« Er freue sich darauf, bald wieder Juden aus der ganzen Welt in Israel begrüßen zu können.

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NEUJAHRSGRÜSSE Am Wochenbeginn hatte auch der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi im Beit Hanasi persönlich angerufen und Herzog seine Neujahrsgrüße für den Präsidenten und das gesamte israelische Volk überbracht.

Während die Israelis ihre Apfelspalten in den Honig tauchen, wird es überall wieder klingen: »Schana Towa U’Metuka – ein gutes und süßes neues Jahr!« In vielen Haushalten wird sicher ein weiterer Wunsch hinzugefügt: »... und eines ohne Coronavirus«.

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