ESC

Zur Eurovision wird’s teuer

Tel Aviv liebt Netta – und Touristen. Foto: Flash 90

Als Netta Barzilai den Eurovision-Gesangswettbewerb in Lissabon gewonnen hatte, frohlockte sie: »Nächstes Jahr in Jerusalem!« Doch mittlerweile ist klar: Das bunte Spektakel wird in Tel Aviv veranstaltet. Und trotz Roger Waters’ Boykottaufruf werden die Fans im nächsten Mai in Massen in die weiße Stadt am Mittelmeer strömen, um mitzufeiern. Das wissen auch die Betreiber von Unterkünften und ziehen die Preise schon jetzt massiv an.

So muss, wer aus dem Ausland anreist, tief in die Tasche greifen, um Netta und ihre Gesangskollegen aus ganz Europa live auf der Bühne zu sehen und gleichzeitig ein Dach über dem Kopf zu haben. Mehr als 20.000 internationale Gäste werden erwartet. Die Wirtschaftszeitung »Globes« fand heraus, dass Zimmerpreise im entsprechenden Zeitraum um mehr als 1000 Prozent erhöht wurden. Für ein Zimmer in einem Haus an der Montefiore-Straße muss man jetzt für ein Wochenende statt rund 1000 Schekel satte 14.300 berappen. Während dies ein extremer Einzelfall zu sein scheint, wollen doch die meisten mindestens das Doppelte haben, ob Fünf-Sterne-Hotel, Jugendherberge oder Privatunterkunft über Airbnb, berichtet Globes.

Koordination Die Eurovision 2019 wird die größte internationale Veranstaltung, die jemals in Israel abgehalten wurde. Sie erfordert eine ausgeklügelte Koordination der verschiedenen Behörden und Ministerien. Das erste Halbfinale wird am 4. Mai abgehalten, das zweite am 16. Mai und das Finale schließlich zwei Tage darauf. Alle Shows finden im Messegelände (Expo) statt. Das »Eurovision-Dorf«, wo die Shows für Fans ohne Eintrittskarte ausgestrahlt werden, wird am Strand um den Charles-Clore-Park entstehen.

Für Tel Aviv kann die Eurovision ein enormer Touristenboom werden, ist jedoch gleichzeitig ein waghalsiges finanzielles Unterfangen. Denn die geschätzten Investitionskosten in Höhe von mindestens sieben Millionen Dollar müssen durch die Besucher wieder eingenommen werden, damit die Verwaltung unterm Strich keine roten Zahlen schreibt. Tourismusminister Yariv Levin kündigte bereits an, dass er eine spezielle Werbekampagne für Europa starten will, damit die Bilanz durchweg positiv wird.

Vermisst

Sanitäter aus Passion

Lior Rudaeff liebte es, anderen zu helfen

von Sabine Brandes  13.07.2025

Porträt

Verehrt und verachtet

Kein anderer Premier hat Israel so stark polarisiert – und so lange regiert wie Benjamin Netanjahu. Eine Annäherung

von Sabine Brandes  13.07.2025

Debatte

Jüdischer Weltkongress verurteilt israelfeindlichen Weltkirchenrat

Es gibt reichlich Kritik an einer Erklärung des Weltkirchenrats, in der Israel »Apartheid« vorgeworfen wird. Nun reagiert der Jüdische Weltkongress - und hat Fragen an die Kirchen

 11.07.2025

"Newsmax"-Interview

Netanjahu zu Hamas: Werden diese »Monster« besiegen

Die Bemühungen um eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln im Gazastreifen dauern an. Israels Ministerpräsident Netanjahu hofft, dass es dazu bald kommt. Vorerst aber geht der Kampf gegen den palästinensischen Terror weiter

 11.07.2025

Tel Aviv/Ramallah

Israeli stirbt bei Anschlag im Westjordanland

Seit Beginn des Krieges ist die Lage auch im Westjordanland extrem angespannt. Immer wieder kommt es zu Zusammenstößen und auch tödlichen Anschlägen auf Israelis

 11.07.2025

Meinung

Die Kirche schafft sich ab

Jetzt soll ausgerechnet der Antizionismus helfen, den gesellschaftlichen Niedergang der Kirche zu stoppen

von Josias Terschüren  10.07.2025

Israel

Eli Sharabis Bestseller bald auch auf Englisch

Zum zweiten Jahrestag des Hamas-Massakers vom 7. Oktober 2023 soll das Buch der ehemaligen Geisel veröffentlicht werden

von Sabine Brandes  10.07.2025

Westjordanland

Israeli stirbt bei Terroranschlag

Der 22-jährige Sicherheitsmann wurde in der Nähe des Einkaufszentrums von Gusch Etzion von zwei Männern angegriffen

 10.07.2025

Brüssel

EU-Chefdiplomatin lobt »konstruktiven Dialog« mit Israel

Die Außenbeauftragte Kaja Kallas hat in einer Erklärung Schritte zur Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen angekündigt

 10.07.2025