Archäologie

Zu Gast bei Dschingis Khan

Archäologe der Hebräischen Universität Foto: PR

Zum ersten Mal überhaupt haben Forscher die »Dschingis-Khan-Mauer« kartografiert. Ganz vorn dabei: die Hebräische Universität (HU). Der Archäologieprofessor Gideon Shelach aus Jerusalem führte das internationale Team bei den Arbeiten an. Untersucht wurde dabei der 737 Kilometer lange Abschnitt, der größtenteils außerhalb von China, in der mongolischen Steppe, liegt.

Die berühmte Chinesische Mauer umfasst mehrere Befestigungsanlagen, die zwischen dem letzten Jahrtausend v.d.Z. bis zum 17. Jahrhundert gebaut wurden. Der untersuchte Abschnitt, genannt »nördliche Linie«, verläuft größtenteils in der Mongolei sowie Teilen von Russland und China. Er wurde in der Zeit des Aufstiegs von Dschingis Khan im Mittelalter, etwa im elften bis 13. Jahrhundert, errichtet.

MYSTERIUM In alten Aufzeichnungen war das Bauwerk nirgends verzeichnet. »Es war ein völliges Mysterium«, so Shelach. Doch das Team lüftete das Geheimnis. Über mehrere Jahre kartografierte es diese nördliche Linie systematisch. Luftbilder wurden von Drohnen geliefert.

Die Mauer diente wohl vor allem der Kontrolle der Bevölkerung.

Die Funktion der Mauer wurde hauptsächlich durch die Untersuchung des Ortes und Stils des Bauwerkes erschlossen. Demzufolge sollte es den Einfluss des Khitan-Liao-Reiches ausweiten, das vor Dschingis Khan herrschte. Das Team umfasste neben Forschern der HU auch Kollegen der Yale-Universität und der mongolischen Akademie der Wissenschaften. Die Ergebnisse der Arbeiten wurden in der jüngsten Ausgabe der Fachzeitschrift »Antiquity« veröffentlicht.

NOMADEN Zunächst hatten Shelach und sein Team angenommen, dass die Mauer dazu diente, die nomadischen Stämme davon abzuhalten, das imperiale China anzugreifen. Doch interessanterweise lag der Großteil des Bauwerks nicht auf hohen Punkten der Landschaft, die für militärische Verteidigung unverzichtbar sind, sondern auf niedrigen Ebenen, in der Nähe von Straßen und anderen Einrichtungen, die für die Kontrolle der Bevölkerung bedeutsam sind.

»Unsere Analyse der Mauer ergab, dass sie weder gebaut wurde, um sich gegen große angreifende Armeen zu verteidigen, noch gegen nomadische Horden. Sie war wohl dafür da, um die Bewegungen der Nomaden mit ihren Herden zu überwachen und zu kontrollieren«, so der Experte, »und damit das Imperium auszuweiten.«

ANU-Museum Tel Aviv

Jüdische Kultobjekte unterm Hammer

Stan Lees Autogramm, Herzls Foto, das Programm von Bernsteins erstem Israel-Konzert und viele andere Originale werden in diesen Tagen versteigert

von Sabine Brandes  25.12.2025

Sicherheit

Katz sagt erneut, Israel werde nicht komplett aus Gaza abziehen

Nach Kritik nach ähnlichen Äußerungen war der Verteidigungsminister zunächst zurückgerudert. Nun erklärt er: »Ich lege nie den Rückwärtsgang ein«

 25.12.2025

Israel

US-Botschafter: Iran zieht falsche Lehren aus Angriffen auf Atomanlagen

»Ich hoffe, sie haben die Botschaft verstanden, aber offenbar haben sie sie nicht vollständig verstanden«, sagte Mike Huckabee

 25.12.2025 Aktualisiert

Spionage-Verdacht in Israel

Ex-Premier Bennett im Visier des Iran

Ein israelischer Staatsbüger soll den einstigen Ministerpräsidenten Naftali Bennett ausspioniert haben. Dem Verdächtigen steht eine Anklage bevor

von Sabine Brandes  25.12.2025

Israel

Regierung will Waffenproduktion des Landes ausbauen

Laut Premier Netanjahu ist dafür eine Summe von 93 Milliarden Euro vorgesehen – Lehre aus Rüstungsbeschränkungen verbündeter Staaten

 25.12.2025

Kurznachrichten

Mauer, Vorwurf, Erdgas

Meldungen aus Israel

von Sophie Albers Ben Chamo  24.12.2025

Statistik

Zahl der Christen in Israel leicht gestiegen

Jüdische und muslimische Familien haben im Vergleich zu christlichen mehr Kinder

 24.12.2025

Israel

Zu Weihnachten kehren die Touristen zurück

Das Tourismusministerium rechnet im Dezember mit 130.000 ausländischen Besuchern, viele von ihnen christliche Pilger

von Sabine Brandes  24.12.2025

Basketball

FC Bayern München verliert gegen Hapoel Tel Aviv

Gegen das derzeit beste Team der Euroleague kassiert der deutsche Meister im heimischen SAP Garden mit 72:82 (32:44) eine Niederlage

 24.12.2025