Jerusalem

»Zerstörung der Kaschrut«

Maschgichim überwachen die Kaschrut in einem israelischen Betrieb. Foto: Flash 90

Ein Gesetzentwurf zur Neuordnung der Koscherzertifizierung in Israel stößt auf Widerstand der beiden Oberrabbiner des Landes.

Der Vorstoß sei eine »Zerstörung der Kaschrut«, der jüdischen Speisegesetze, erklärten die Oberrabbiner David Lau und Yitzhak Yosef laut Bericht der Zeitung »Haaretz« (Donnerstag) in einer gemeinsamen Erklärung von Mittwochabend. Dies spiegele einen »Trend« wider, das israelische Judentum zu verdrängen, und sei ein weiterer Schritt, »um Israel zu einem Staat für alle Bürger« zu machen.

spaltung In ihrer Erklärung warnten die Oberrabbiner vor einer »geistigen Zerstörung unter dem Deckmantel dieser Reform«. Dies könne zu Konvertierungen, Eheschließungen außerhalb des Großrabbinats und schließlich zu Spaltungen der Gemeinschaft führen. Lau und Josef riefen die Rabbiner in Israel auf, die Reformen nicht zu unterstützen und keine Einrichtungen ohne Genehmigung des Großrabbinats zertifizieren zu lassen.

Am Mittwoch hatte der zuständige Parlamentsausschuss einen Entwurf des israelischen Religionsministers Matan Kahana angenommen, der das Monopol des israelischen Großrabbinats bei der Ausstellung von Koscherzertifikaten lockern soll.

Er sieht vor, dass künftig auch vom Großrabbinat unabhängige Autoritäten Restaurants und anderen Essensbetrieben bescheinigen können, dass ihr Essen entsprechend dem jüdischen Religionsrecht zubereitet und damit koscher ist. Bisher lag diese Vollmacht in den Händen örtlicher Rabbinate unter der Autorität des Großrabbinats. Der Gesetzentwurf muss noch zwei weitere Lesungen in der Knesset durchlaufen. kna

Fernsehen

»Mord auf dem Inka-Pfad«: War der israelische Ehemann der Täter?

Es ist einer der ungewöhnlichsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Die ARD packt das Geschehen nun in einen sehenswerten True-Crime-Vierteiler

von Ute Wessels  30.04.2025

Essay

Warum ich stolz auf Israel bin

Das Land ist trotz der Massaker vom 7. Oktober 2023 nicht zusammengebrochen, sondern widerstandsfähig und hoffnungsvoll geblieben. Eine Liebeserklärung

von Alon David  30.04.2025 Aktualisiert

Israel

Massive Brände breiten sich weiter aus

Starke Winde fachen die Feuer rund um Jerusalem an. Brandstiftung an rund 20 verschiedenen Stellen vermutet

von Sabine Brandes  30.04.2025

Jom Haatzmaut

»Ich habe keine Unabhängigkeit, weil sie immer noch dort sind«

Der aus dem Gazastreifen befreite Yarden Bibas bittet die Israelis, sich einer Solidaritätsaktion für die noch verbleibenden Geiseln anzuschließen

von Sabine Brandes  30.04.2025

Nationaler Notstand

Jom-Haazmaut-Feiern wegen Feuer abgesagt

Im Umkreis von Jerusalem sind die schweren Waldbrände nicht unter Kontrolle zu bekommen. Straßen werden gesperrt und Wohnorte geräumt

 30.04.2025

Arbel Yehoud

Ex-Hamas Geisel berichtet erstmals ausführlich von ihrem grausamen Schicksal

Die 29-Jährige aus dem Kibbuz Nir Oz war fast 500 Tage in den Fängen der palästinensischen Terroristen

 30.04.2025

Raanana

Randale bei israelisch-palästinensischem Gedenken an Opfer

Bei Tel Aviv greifen ultrarechte Aktivisten Zuschauer einer Gedenkfeier sowie Polizisten an. Auch in Tel Aviv kommt es zu einem Vorfall

 30.04.2025

Debatte

Medienberichte: Israels Regierung hebt Entlassung Bars auf

Israels Führung wollte den Geheimdienstchef loswerden, am Montag erklärte Ronen Bar selbst seinen Rücktritt. Die Regierung nimmt nun ihren Entlassungsbeschluss zurück - womöglich nicht ohne Grund

von Cindy Riechau  29.04.2025

Jom Hasikaron

Ganz Israel trauert

Mit dem ersten Sirenenton am Abend beginnt das Gedenken für die gefallenen Soldaten und Terroropfer

von Sabine Brandes  29.04.2025