Corona

Zehnmal mehr Antikörper nach dritter Spritze

Das BioNTech/Pfizer-Vakzin Foto: imago images/Eibner Europa

Eine serologische Studie, die an einem israelischen Krankenhaus durchgeführt wurde, hat ergeben, dass die Menge der Antikörper nach der dritten Corona-Impfung zehnmal so hoch ist wie die nach der zweiten Dosis.

Untersucht wurden die Antikörper im Blut von geimpften Angestellten des Medizinzentrums Sheba in Ramat Gan, einem Vorort von Tel Aviv, eine Woche nach Verabreichung der dritten Spritze mit dem Vakzin von BioNTech/Pfizer. Diese Daten wurden mit jenen verglichen, die eine Woche nach der zweiten Impfung gemessen worden waren.

resultate Das vorläufige Ergebnis macht israelische Gesundheitsexperten optimistisch, dass die dritte Impfung eine längere Zeit gegen das Coronavirus schützen könnte als die zweite. Das berichtete der öffentlich-rechtliche Sender KAN am Dienstag. Allerdings wolle man die Daten in den kommenden Monaten weiter untersuchen, um verlässlichere Resultate zu erhalten.

Nach den jüngsten Erkenntnissen könnte es sein, dass die Notwendigkeit einer weiteren Impfung für längere Zeit nicht gegeben ist.

Vor wenigen Tagen erst hatte der Coronavirus-Berater der Regierung, Salman Zarka, angedeutet, dass sich Israel auf die vierte Impfung vorbereiten solle. »Wir wissen mittlerweile, dass das Virus hier ist und hier bleiben wird«, sagte er in einem Radio-Interview. »Deshalb müssen wir uns darauf einstellen.«

Wenn man bedenke, dass die Wirkung der Vakzine abnimmt und die Antikörper weniger werden, »sollten wir eine vierte Impfung im Blick haben«. Wann der Zeitpunkt dafür gekommen sei, führte er indes nicht aus.

WELLE Nach den jüngsten Erkenntnissen aus Israel könnte es allerdings sein, dass die Notwendigkeit einer weiteren Impfung nun für längere Zeit nicht mehr gegeben ist, heißt es in dem Bericht von KAN. Israel befindet sich inmitten einer vierten Welle, bei der die Infektionszahlen immer wieder steigen.

Israel hatte am 31. Juli als erstes Land der Welt mit der Verabreichung der Auffrischimpfung begonnen, um gegen die hochansteckende Delta-Variante anzukämpfen.

Das Gesundheitsministerium in Jerusalem hatte vor zwei Wochen erklärt, dass es den grünen Gesundheitspass nach sechs Monaten Gültigkeit entwerten werde – es sei denn, die Person lässt sich mit der dritten Spritze eine Auffrischung gegen das Coronavirus verabreichen. Wie lange das Zertifikat danach gültig sein wird, ist noch nicht bekannt.

DELTA-VARIANTE Israel hatte am 31. Juli als erstes Land der Welt mit der Verabreichung der Auffrischimpfung begonnen, um gegen die hochansteckende Delta-Variante anzukämpfen. In dem kleinen Nahoststaat wird ausschließlich das Vakzin von BioNTech/Pfizer verwendet. Mittlerweile kann jeder Bewohner des Landes geimpft werden, dessen zweite Spritze länger als fünf Monate zurückliegt, auch Kinder ab zwölf Jahre. Bislang haben sich mehr als drei Millionen Israelis den sogenannten »Booster Shot« geben lassen.

Anfang dieser Woche hatten sich mehr als ein Dutzend führende Wissenschaftler in einem Bericht im »The Lancet Medical Journal« generell gegen eine dritte Impfung ausgesprochen. Sie meinten, in diesem Stadium der Pandemie gebe es keinen Bedarf für eine Auffrischdosis, die der allgemeinen Bevölkerung verabreicht wird.

Israel

Huthi-Drohne trifft Ramon-Flughafen

Nach einem Raketenangriff aus Gaza am Morgen heulten auch am Nachmittag im Süden des Landes die Sirenen. Diesmal waren es Huthi-Drohnen

 07.09.2025

Vermisst

Er war erst 19

Itay Chen wurde entführt, als er Kibbuzim schützte

von Sabine Brandes  07.09.2025

Israel

Massenprotest in Jerusalem und blanke Angst um die Geiseln

Israels Armee bereitet die Einnahme von Gaza-Stadt vor. Geisel-Angehörige fürchten das Schlimmste. Am Samstagabend kamen Tausende Israelis zu Protesten zusammen

 07.09.2025

Essay

Das Gerücht über Israel

Die Geschichte des Antisemitismus ist eine Geschichte der Lüge. Was früher dem Juden als Individuum unterstellt wurde, wird nun Israel als Nation vorgeworfen

von Daniel Neumann  06.09.2025 Aktualisiert

Gaza

Psychoterror am 700. Tag - Hamas lässt Geiseln um ihr Leben flehen

Die Hamas hat ein neues Propagandavideo veröffentlicht. Die ausgemergelten Geiseln Guy Gilboa-Dalal und Alon Ohel werden in Gaza-Stadt vorgeführt

von Sabine Brandes  06.09.2025 Aktualisiert

Terror

Die Geisel Matan Angrest ist dem Tode nahe

Die Mutter des am 7. Oktober 2023 von der Hamas verschleppten Soldaten Matan Angrest hat einen Anruf von der israelischen Armee erhalten

von Sabine Brandes  06.09.2025

Meinung

Einseitig, fehlerhaft, selbstgerecht

Die »International Association of Genocide Scholars« bezichtigt Israel des Völkermords. Die Hamas spricht sie von jeder Verantwortung für die Lage in Gaza frei. Eine Erwiderung

von Menachem Z. Rosensaft  05.09.2025

Nahost

Minister deutet Intensivierung des Einsatzes in Gaza an

Israel fordert die Freilassung aller Geiseln und eine Entwaffnung der Hamas, um den Gaza-Krieg zu beenden. Israel Katz droht den Terroristen, sollten sie sich darauf nicht einlassen

 05.09.2025

Gaza-Stadt

Armee: Hamas will Geiseln bei Evakuierung unter Zivilisten verstecken

Die Sorge wächst, dass die Hamas auch humanitäre Korridore missbrauchen könnte, um Geiseln in den Süden zu bringen

 05.09.2025