Tourismus

Zahl der Israelreisenden um ein Fünftel gesunken

2013 kamen 3,5 Millionen Touristen aus dem Ausland nach Israel. Foto: Flash 90

»Die Zahlen gehen zurück«, sagt Uri Sharon. Der Direktor des Staatlichen Israelischen Verkehrsbüros in Berlin spricht von mehr als 20 Prozent weniger Touristen, die im Juli ins Heilige Land gekommen seien. Grund ist der Gaza-Konflikt zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas. Sharon hofft auf eine rasche Rückkehr der Gäste. Israel sei als Urlaubsland so beliebt wie nie: Im vergangenen Jahr kamen 3,5 Millionen Touristen. Auch im ersten Halbjahr 2014 gab es eine positive Tendenz.

Doch die militärische Auseinandersetzung, die Anfang Juli begann, bremste den Aufschwung. Auch deutsche Anbieter stornierten zahlreiche Gruppenreisen. »So lange es einen Raketenbeschuss des israelischen Kernlands gibt, ist die Durchführung von Reisen für uns nicht vorstellbar«, betont der Sicherheitsmanager von »Studiosus Reisen«, Edwin Doldi. Gefahren könnten immer entstehen, doch dürfe man Touristen nicht »sehenden Auges« in Gefahr bringen.

Urlaub Auch für Studienreisen brauche es Voraussetzungen, »die einer Urlaubsatmosphäre entsprechen«, erläutert der Experte des Münchner Unternehmens. »Das sehen wir momentan nicht.« Auch beim Stuttgarter Veranstalter »Biblische Reisen« wurden etliche Touren gestrichen.

»Die Sicherheit der Gäste steht an erster Stelle«, sagt Geschäftsführer Georg Röwekamp. Er verweist zugleich auf psychologische Gesichtspunkte. Das persönliche Sicherheitsgefühl der Touristen hänge sehr von der Reiseleitung ab. So wolle ein deutscher Pfarrer, der die Situation vor Ort gut kenne, mit seiner Gruppe am 31. August nach Israel reisen.

Maßnahmen Laut Uri Sharon befinden sich trotz des Konflikts immer noch zahlreiche Urlauber im Land. Israel habe alle notwendigen Maßnahmen ergriffen, um sie vor Gefahren zu schützen. Der Verkehrsbürodirektor verweist auf die Ratschläge des Auswärtigen Amts in Berlin: Die Gäste sollten 40 Kilometer Abstand zum Gazastreifen halten, ansonsten könnten sie sich im Land frei bewegen. »Diese Hinweise sollten beachtet werden«, sagt Sharon, der viele Jahre lang selbst Touristen durch Israel begleitete.

Sharon zufolge besuchten im vergangenen Jahr mehr als 250.000 Bundesbürger Israel. Sie seien besonders fasziniert von der Brücke zwischen Alt und Neu und zwischen West und Ost, die das Land biete.

Was den Direktor des Verkehrsbüros, das für Deutschland, Österreich und die Schweiz zuständig ist, besonders freut: Zwei Fünftel der deutschen Touristen besuchen Israel innerhalb von zwei bis drei Jahren ein weiteres Mal.

Hochzeit des Jahres

Hochzeit des Jahres

Daniel Peretz und Noa Kirel haben sich getraut

von Nicole Dreyfus  24.11.2025

Gesellschaft

Familienforum für Geiseln schließt seine Pforten

Nach mehr als zwei Jahren des unermüdlichen Einsatzes der freiwilligen Helfer »ist der Kampf vorbei«

von Sabine Brandes  24.11.2025

Meinung

Der Weg zum Frieden in Nahost führt über Riad

Donald Trump sieht in Saudi-Arabien zunehmend einen privilegierten Partner der USA. Die Israelis müssen gemäß dieser neuen Realität handeln, wenn sie ein Abkommen mit dem mächtigen Ölstaat schließen wollen

von Joshua Schultheis  24.11.2025

Portrait

Die Frau, die das Grauen dokumentieren will

Kurz nach dem 7. Oktober 2023 gründete die israelische Juristin Cochav Elkayam-Levy eine Organisation, die die Verbrechen der Hamas an Frauen und Familien dokumentiert. Unser Redakteur sprach mit ihr über ihre Arbeit und ihren Frust über die Vereinten Nationen

von Michael Thaidigsmann  24.11.2025

Sderot

Zweitägiges iranisches Filmfestival beginnt in Israel

Trotz politischer Spannungen will das Event einen Dialog zwischen Israelis und Iranern anstoßen

von Sara Lemel  24.11.2025

Jerusalem

Israel billigt Einwanderung Tausender Inder mit jüdischen Wurzeln

Die Regierung verspricht sich davon eine Stärkung des Nordens – auch nach den Folgen des jüngsten Kriegs

 24.11.2025

Gaza/Jerusalem

Hamas spähte Social-Media-Profile von IDF-Soldaten aus

Zu den Zielen der Terroristen gehörte es, Armeeanlagen zu kartieren, Schwachstellen zu identifizieren und den Umgang mit israelischen Kampfpanzern zu erlernen

 24.11.2025

Militär

»Die IDF haben ihren Kernauftrag am 7. Oktober nicht erfüllt«

Generalstabschef Eyal Zamir sagte, die israelische Armee sei einer tiefgehenden Untersuchung all dessen verpflichtet, »was an diesem schrecklichen Tag geschehen ist«

 24.11.2025

Beirut

Israel tötet Hisbollah-Anführer

Haitham Ali Tabatabai, der Generalstabschef der Terrororganisation, war Ziel eines israelischen Luftangriffs

 24.11.2025