Hilfslieferungen

»Wir können den Gazastreifen nicht aushungern«

Generalstabschef Ejal Zamir Foto: copyright (c) Flash90 2023

Bei der nächtlichen Sitzung des israelischen Sicherheitskabinetts ist es nach Berichten mehrerer Medien zu einem Streit über die Wiederaufnahme der blockierten Hilfslieferungen in den Gazastreifen gekommen. Das Kabinett billigte demnach trotzdem schließlich einen Plan, Hilfsgüter mithilfe privater Sicherheitsunternehmen zu verteilen. Die UN lehnen dieses Vorgehen ab.

Die »Times of Israel« berichtete, es habe eine »hitzige Diskussion« zwischen dem rechtsextremen Polizeiminister Itamar Ben-Gvir und Militärchef Ejal Zamir gegeben. Ben-Gvir habe gesagt, es sei »nicht nötig«, die Hilfslieferungen in den Gazastreifen wieder aufzunehmen. Die Menschen dort hätten genug.

»Die Lebensmittellager der Hamas sollten bombardiert werden«, sagte Ben-Gvir demnach weiter. »Ich verstehe nicht, warum jemand, der gegen uns kämpft, automatisch Hilfe bekommen sollte.« Eine weitere Ministerin habe ihm zugestimmt.

Lesen Sie auch

Der Generalstabschef habe dagegen gesagt, solche Vorstellungen gefährdeten Israel. Ben-Gvir verstehe nicht, wovon er rede. »Es gibt internationales Recht, dem wir verpflichtet sind«, sagte Zamir demnach. »Wir können den Gazastreifen nicht aushungern.«

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu soll dann erklärt haben, Minister Ben-Gvir habe das Recht, seine Meinung zu äußern. Die Generalstaatsanwältin Gali Baharav-Miara habe betont, Israel sei juristisch verpflichtet, Hilfsgüter in den Küstenstreifen zu lassen. Kabinettssekretär Yossi Fuchs habe daraufhin zu Protokoll gegeben, kein Minister beabsichtige, gegen internationales Recht zu verstoßen.

Das Militär blockiert seit rund zwei Monaten humanitäre Hilfslieferungen in das auch durch Ägypten abgeriegelte Gebiet. Israel wirft der Hamas vor, die Hilfsgüter abzugreifen und gewinnbringend an die Zivilbevölkerung zu verkaufen, um so wiederum ihre Kämpfer und Waffen zu finanzieren. Die palästinensischen Terroristen sollen weiterhin durch mehr Druck dazu gezwungen werden, endlich die 59 verbleibenden Geiseln freizulassen. dpa/ja

Nahost

Israel soll Einnahme des Gazastreifens planen

Verteidigungsminister Katz hatte bereits gesagt, Israels Soldaten sollten in allen im Gazastreifen eroberten Gebieten die Kontrolle behalten. Nun geht das Sicherheitskabinett einen Schritt weiter

 05.05.2025

Jerusalem

Bericht: Netanjahu frustriert über Trumps Nahost-Politik

Seine Vorbehalte äußert der Ministerpräsident laut »Israel Hayom« nur privat. Das Verhältnis zeigt erste Risse

 05.05.2025

Gaza

Israel will Offensive gegen Hamas verschärfen, Reservisten eingezogen

Der Druck auf die Hamas wird erhöht, Hilfsgüter sollen wieder in den Küstenstreifen eingeführt werden dürfen

 05.05.2025

Weltenbummler

Luca Pferdmenges ist der »German Travel Guy« mit gutem Geschmack

Er kennt 195 Länder und weitaus mehr Städte. Welche ist wohl seine Lieblingsstadt auf diesem Planeten?

von Frank Christiansen  05.05.2025

Fernsehen

»Mord auf dem Inka-Pfad«: War der israelische Ehemann der Täter?

Es ist einer der ungewöhnlichsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Die ARD packt das Geschehen nun in einen sehenswerten True-Crime-Vierteiler

von Ute Wessels  04.05.2025

Syrien

»Maschinen des Tötens und Entführens«

Drusen werden in Syrien Opfer von Massakern. Israel reagiert mit Warnschlägen gegen mörderische Milizen und der Evakuierung verletzter Drusen

von Sabine Brandes  04.05.2025

Israel

Lufthansa setzt Flüge von und nach Tel Aviv aus

Nach dem Einschlag der Huthi-Rakete am Flughafen Ben Gurion zieht das Unternehmen Konsequenzen

 04.05.2025

Geiseln

Hamas veröffentlicht Video von Maxim Herkin

Der 36-jährige Familienvater wurde von den Terroristen vor die Kamera gezwungen

von Sabine Brandes  04.05.2025

Israel

Ex-Geisel beschuldigt Fitness-Trainer der Vergewaltigung

Der Mann soll versprochen haben, Mia Schem mit einem Hollywood-Produzenten bekannt zu machen

 04.05.2025