Winter

Warten auf den großen Sturm

Noch sind es nur Sturm und Regen, doch kommende Woche soll es in Jerusalem auch schneien. Foto: Flash 90

Seit Tagen bibbern die Israelis wegen der für ihre Gefilde kalten Temperaturen. Im ganzen Land fielen das Wochenende über starke Niederschläge, im Norden gab es sogar die ersten Schneeflocken. Und das soll erst der Beginn einer Sturmfront sein, die in den nächsten Tagen erwartet wird.

Für Mittwoch haben Meteorologen Schnee in Jerusalem vorausgesagt. Die Stadt will aus den Fehlern von 2013 lernen. Deswegen ordnete der Jerusalemer Bürgermeister Nir Barkat am Montag in einer Pressekonferenz an, die Straßen nach und as Jerusalem im Falle eines Schneesturms zu spereen. 2013 saßen hunderte Fahrer in ihren Autos fest, weil sie eingeschneit waren.

Die Bürger Jerusalems wurden außerdem aufgerufen, sich auf das bevorstehende Wetter vorzubereiten und sich gegenseitig zu helfen.

Wochenende Von Nahariya bis nach Eilat gab es am Wochenende kräftige Niederschläge, in einigen Städten, etwa Rechowot, wurden Überschwemmungen gemeldet. Am Sonntagmorgen, dem ersten Tag der israelischen Woche, gab es durch die Witterung besonders im Zentrum extrem lange Staus. Viele Menschen kamen zu spät zur Arbeit.

Auf dem Berg Hermon, in Israels einzigem Skigebiet, wurden bereits zwei Zentimeter Schnee gemessen. Noch ist das nicht genug, um die Skipisten zu eröffnen, doch noch in dieser Woche wird mehr von der weißen Pracht in den Golanhöhen erwartet, sagen Meteorologen voraus. Es könnte sogar sein, meinen sie, dass am kommenden Schabbat genug Schnee liegen wird, um Ski und Schlitten auszupacken.

Grund genug für die amerikanische Botschaft, eine merkwürdige Reisewarnung zu veröffentlichen: »Packen Sie eine Schneeschaufel ein und vermeiden Sie überflüssige Fahrten«, heißt es für Israel. Man beziehe sich damit auf den vergangenen Winter, in dem es zu massiven Straßensperrungen wegen Schneefalls in und um Jerusalem gekommen war, lautet die Erklärung.

Tatsächlich war die Goldene Stadt im Dezember 2013 einige Tage lang fast komplett von der Außenwelt abgeschnitten gewesen. Zentimeterhoher Schnee und eisige Temperaturen hatten die Stromversorgung zusammenbrechen lassen. In einigen Vierteln gab es tagelang keine Elektrizität, die Menschen mussten zum Teil von der Armee mit Decken sowie warmen Speisen und Getränken versorgt werden.

Surfer Damit es nicht noch einmal derartig chaotische Zustände gibt, sorgt die Stadtverwaltung – so gut es geht – mit Vorsichtsmaßnahmen und Informationen für die Bevölkerung vor. Dennoch sind viele Menschen gerade in Jerusalem in Anbetracht der Wetterwarnungen beunruhigt. Für die Negevwüste wurden Springfluten vorausgesagt.

Doch es gibt auch Israelis, die die angekündigten Sturmböen kaum mehr erwarten können. Die Surfergemeinde des Landes hat seit Jahren keine derart hohen Wellen mehr gesehen. Je heftiger die Winde, desto lieber werfen sie sich in die Fluten des Mittelmeeres.

Tel Aviv

Was passiert nach Netanjahus Begnadigungsantrag?

Versuche, die Prozesse durch eine Absprache zu beenden, gab es bereits. Selbst die Richter regten eine Einigung an. Wie steht es um die beantragte Begnadigung?

 01.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  01.12.2025 Aktualisiert

Ehemalige Geiseln

»Eli war wie ein Vater für mich«

Alon Ohel und Eli Sharabi treffen sich nach der Freilassung zum ersten Mal wieder

von Sabine Brandes  01.12.2025

Haifa

Nach abgesagter Auktion: Holocaust-Zeugnisse jetzt in Israel

Die geplante Versteigerung von Holocaust-Zeugnissen in Deutschland hatte für große Empörung gesorgt. Nun wurden viele der Objekte nach Israel gebracht und sollen dort in einem Museum gezeigt werden

von Sara Lemel  01.12.2025

Jerusalem

Sa’ar kritisiert geplante Umbenennung des Dubliner Chaim-Herzog-Parks

Israels Präsident und Außenminister üben scharfe Kritik. Von einem »schändlichen und beschämenden Schritt« ist im Büro Isaac Herzogs die Rede

 01.12.2025

Tel Aviv

Tausende demonstrieren für Ran Gvili und Sudthisak Rinthalak

Der Vater von Ran Gvili sagt, es dürfe keinen »nächsten Schritt« geben, solange die Terroristen die letzten Leichen nicht herausgäben

 01.12.2025

Jerusalem

Bennett befürwortet Begnadigung Netanjahus – unter einer klaren Bedingung

Israel sei »ins Chaos und an den Rand eines Bürgerkriegs geführt worden«, so der Oppositionspolitiker. Um das Land aus dieser Lage herauszuholen, unterstütze er ein »verbindliches Abkommen«

 01.12.2025

Jerusalem

Netanjahu bittet Israels Präsidenten um Begnadigung

US-Präsident Trump hat eine Begnadigung des wegen Korruption angeklagten Regierungschefs Netanjahu gefordert. Nun schreibt Netanjahu selbst ein Gnadengesuch. Israels Opposition übt scharfe Kritik

 30.11.2025

Portrait

Die Frau, die das Grauen dokumentieren will

Kurz nach dem 7. Oktober 2023 gründete die israelische Juristin Cochav Elkayam-Levy eine Organisation, die die Verbrechen der Hamas an Frauen und Familien dokumentiert. Unser Redakteur sprach mit ihr über ihre Arbeit und ihren Frust über die Vereinten Nationen

von Michael Thaidigsmann  29.11.2025