Nachrichten

Waren, Jobs, Geschenke

Warenverkehr in den Gazastreifen Foto: Copyright (c) Flash90 2014

Waren
Israel will auch weiterhin den Warenverkehr in den Gazastreifen erleichtern, um die Spannungen zu verringern. Die Ankündigung kam nach weiteren Protesten am Grenzzaun zu der Enklave, bei denen Hunderte von Palästinensern gefordert hatten, die Blockade aufzuheben. COGAT, die Einheit der israelischen Armee, die sich um die Palästinensergebiete kümmert, erklärte, dass man den Import neuer Fahrzeuge, kommerzieller Waren und Ausrüstung für zivile Projekte in den Gazastreifen erlauben werde. Außerdem wolle man gleichzeitig mehr Arbeitserlaubnisse für Händler aus Gaza erteilen, die damit nach Israel einreisen und ihre Produkte anbieten dürfen.

Jobs
Auch in Israel herrscht Mangel an qualifiziertem Personal für den Hightech-Arbeitsmarkt. Daher rief die Innovationsbehörde jetzt einen Fonds ins Leben, der Unternehmen unterstützt, die »bahnbrechende Modelle« für das Training und den Einsatz von Leuten erarbeiten. Sie können mit bis zu 70 Prozent Finanzhilfe rechnen. Die Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Technologie, Orit Farkash-Hacohen, lobte die Behörde: »Es ist eine nationale Herausforderung für die gesamte israelische Wirtschaft.« Der Hightech-Bereich habe während der Corona-Krise extreme Widerstandsfähigkeit gezeigt, meint der Vorsitzende Dror Bin, doch der Mangel an Personal sei eines der drängendsten Probleme. »Wir müssen dafür sorgen, dass die Branche ihren internationalen Vorreiterstatus behält.«

Musik
Passend zum jüdischen Neujahr wird es eine neue Playlist bei Apple geben. Apple Music hat dafür mit sechs berühmten israelischen Künstlern zusammengearbeitet. Dabei sind Omer Adam, Berry Sakharof und Miri Mesika. Sie wurden gebeten, eine Playlist mit ihren Lieblingsliedern der vergangenen zwölf Monate zusammenzustellen. Die junge Popsängerin Noa Kirel hört sich offenbar am liebsten selbst. Sakharof hingegen mag es vielfältiger. Auf seiner Liste gibt es nahöstliche Grooves, Rap und elektronische Tracks. »Ich bin glücklich, dass auch in diesem schwierigen Jahr die Musik gewinnt«, so der Gitarrist. »Es gibt ganz großartige Songs.«

Schutz
Bildungsministerin Yifat Shasha-Biton hat zusätzlichen Schutz für sich und ihre Familie erhalten. Während sie anfangs der Impfung von Kindern in den Schulen widersprach, unterstützt sie die Aktion mittlerweile. Das gefällt nicht allen. Jetzt wurde ein 63-jähriger Mann aus Tel Aviv angeklagt, das Leben der Ministerin und ihrer Familie bedroht zu haben. Der erklärte Impfgegner hatte Nachrichten in WhatsApp-Gruppen verfasst, in denen Hunderte von Mitgliedern mitlasen. Er schrieb unter anderem, dass dies die »letzte Warnung für Shasha-Biton und ihre Familie« sei, und fügte hinzu: »Wir reden nicht, sondern töten Menschen.«

Geschenke
Das Büro des Premierministers hat Oppositionsführer Benjamin Netanjahu (Likud) aufgefordert, eine Reihe von Geschenken zurückzugeben, die er erhalten hatte, als er auf dem Sessel des Ministerpräsidenten saß. Es handele sich um insgesamt 42 Präsente, die von anderen Regierungschefs oder Staatsoberhäuptern überreicht worden waren. Die Rechtsberaterin des Büros, Schlomit Barnea, verfasste die Rückgabeaufforderung. Angeblich hieß es vonseiten Netanjahus, dass einige der Geschenke nicht auffindbar seien. Es fehlen unter anderem eine Glasbox mit Goldblättern des einstigen US-Präsidenten Barack Obama sowie eine Kopie der Bibel mit dem ersten Kommentar von Raschi, die der russische Präsident Wladimir Putin mit nach Jerusalem gebracht hatte. Diese Geschenke gehörten dem Staat und keiner Einzelperson, erläuterte Barnea.

Flüge
In der vergangenen Woche hatte es mehrere Verspätungen von Flügen auf dem Ben-Gurion-Flughafen gegeben. Der Grund war ein Arbeitskampf von Angestellten. Sie demonstrierten gegen Pläne der Flughafenbehörde, viele von ihnen zu entlassen. Hintergrund ist der extreme Rückgang des Flugverkehrs während der Corona-Pandemie. Die Behörde hatte zuvor versucht, den Protest durch einen Gerichtsentscheid zu unterbinden, jedoch ohne Erfolg. 400 Angestellte sollen in Kurzarbeit geschickt werden. Die Gewerkschaft spricht sich vehement gegen diesen Schritt aus mit der Begründung, dass dadurch ein extremer Personalmangel entstehen könnte. Vor dem Ausbruch der Pandemie in Israel waren mehr als 4000 Menschen bei der Flughafenbehörde beschäftigt.

Nachruf

Trauer um Hollywood-Legende Arthur Cohn

Arthur Cohn war immer auf der Suche nach künstlerischer Perfektion. Der Schweizer Filmproduzent gehörte zu den erfolgreichsten der Welt, wie seine Oscar-Ausbeute zeigt

 12.12.2025

Jerusalem

Netanjahu plant Reise nach Kairo für milliardenschweren Gasdeal

Der Besuch bei Präsident Abdel-Fattah al-Sissi wäre historisch. Aus dem Umfeld des Premierministers kommt aber zunächst ein Dementi

 12.12.2025

Chanukka

Alles leuchtet!

Nach besonders schwierigen Jahren lässt die Stadtverwaltung Tel Aviv in vollem Glanz erstrahlen und beschert ihren Einwohnern Momente des Glücks

von Sabine Brandes  12.12.2025

Vermisst

Letzte Reise

Die am 7. Oktober von der Hamas nach Gaza verschleppte Leiche von Sudthisak Rinthalak wurde an Israel übergeben und nach Thailand überführt

von Sabine Brandes  12.12.2025

Gaza

Neue Aufnahmen: Geiseln feierten vor ihrer Ermordung Chanukka

Carmel Gat, Eden Yerushalmi, Hersh Goldberg-Polin, Ori Danino, Alexander Lobanov und Almog Sarusi begangen sie im Terrortunnel das Lichterfest. Einige Monate später werden sie von palästinensischen Terrroristen ermordet

 12.12.2025

London

Nach 26 Monaten: Amnesty wirft der Hamas Verstöße gegen das Völkerrecht vor

Die Organisation brauchte viel Zeit, um bekannte Tatsachen zu dokumentieren. Bisher hatte sich AI darauf konzentriert, Vorwürfe gegen Israel zu erheben

von Imanuel Marcus  12.12.2025

Nahost

USA verlangen von Israel Räumung der Trümmer in Gaza

Jerusalem wird bereits gedrängt, im Süden der Küstenenklave konkrete Maßnahmen einzuleiten

 12.12.2025

Meinung

Nemo unverbesserlich

Nemo gibt mit Rückgabe der ESC-Siegertrophäe auch Haltung ab. Statt Rückgrat zu zeigen, schwimmt das Schweizer Gesangswunder von 2024 im postkolonialen Strom mit

von Nicole Dreyfus  12.12.2025

Andrea Kiewel

Ein Weltwunder namens Regen

Jedes Jahr im Dezember versetzt der Regen die Menschen in Israel in Panik - dabei ist er so vorhersehbar wie Chanukka

von Andrea Kiewel  11.12.2025 Aktualisiert