Gaza

Waffenstillstand mit Hamas

Ein Palästinenser mit zwei Brandballons Foto: Flash 90

Nach Wochen der Auseinandersetzung mit Raketen, Brandballons und Vergeltungsangriffen durch die israelische Armee erklärte die Hamas, sie habe einen Waffenstillstand mit Israel akzeptiert.

Jerusalem bestätigte dies nicht offiziell, öffnete jedoch die Fischereizone und Grenzübergänge ab Dienstag. Das Abkommen sei von Katar vermittelt worden, heißt es.

STATUS QUO Der Gesandte aus Katar, Mohammad Al-Emadi, habe sich in der vergangenen Woche mit Vertretern aus Israel und der Hamas getroffen. »Als Teil dieser Bemühungen werden einige Projekte angekündigt, die unseren Leuten in Gaza helfen«, so Al-Emadi. »Sie sollen dabei helfen, die Krise, die durch das Coronavirus verursacht ist, zu erleichtern. Außerdem soll der Status quo wiederhergestellt werden.« Der Gesandte hat angeblich 30 Millionen Dollar in bar dabei, die im Gazastreifen verteilt werden sollen.

Die Wiederaufnahme der zivilen Maßnahmen in Sachen Gazastreifen hängt von der Dauer der Ruhe und der Sicherheitslage ab.

Nach dieser Botschaft gab die zuständige israelische Behörde COGAT an, dass sie das Fischereigebiet auf die vollen 15 nautischen Meilen wiederherstellt und ab sofort Lieferungen zulässt. »Die Wiederaufnahme der zivilen Maßnahmen in Sachen Gazastreifen hängt von der Dauer der Ruhe und Sicherheitssituation ab«, so COGAT.

Die Auseinandersetzung hatte Anfang August begonnen, mehrere Raketen extremistischer Palästinenser hatten Häuser in der Grenzgegend beschädigt und einige Israelis leicht verletzt, Brandballons und -drachen hatten Feuer in der Region entfacht. Allein am Montag waren mindestens 21 Brände im Süden Israels ausgebrochen. Am 16. August hatte Israel die Grenzen nach Gaza geschlossen und keine Waren neben humanitärer Hilfe mehr in das Gebiet gelassen.

CORONAFÄLLE Die Entscheidung zum Waffenstillstand kam am Montagabend, nachdem klar war, dass die steigende Zahl an Coronafällen in der Enklave zu einer humanitären Krise führen könnte. Derzeit gibt es in dem von der Hamas regierten Gebiet nach Angaben des dortigen Gesundheitsamtes insgesamt nahezu 30.000 Fälle. 152 Menschen sind an der Erkrankung gestorben. Innerhalb der vergangenen 24 Stunden lag die Zahl der Neuinfektionen bei 622, ein absoluter Höchststand.

Der Sonderkoordinator der Vereinten Nationen für den Friedensprozess in Nahost, Nickolay Mladenov, lobte die Waffenruhe und führte aus, sie ermögliche der UN, im Streifen Maßnahmen gegen das Coronavirus zu implementieren.

Netanjahu fordert »entmilitarisierte Pufferzone« in Syrien

 02.12.2025

Israel

Israel erhält »Befunde« aus Gazastreifen

Israel wartet auf die Übergabe der beiden letzten getöteten Geiseln durch die Hamas. Nun ist die Rede von »Befunden«, die übermittelt worden seien. Der genaue Hintergrund ist unklar

 02.12.2025

Ehemalige Geiseln

»In Gaza war ich wie ein toter Mensch«

Der junge Israeli Alon Ohel erlebte in den Tunneln der Hamas unvorstellbare Qualen und sexuelle Gewalt. Jetzt spricht er zum ersten Mal darüber

von Sabine Brandes  02.12.2025

Berlin

Israel-Flagge vor Rotem Rathaus eingeholt

Nach mehr als zwei Jahren wurde die Fahne am Dienstag vom Mast geholt. Die Hintergründe

 02.12.2025

Westjordanland

Messer- und Autoangriff auf israelische Soldaten

Innerhalb weniger Stunden kam es zu gleich zwei Anschlägen auf Vertreter des israelischen Militärs

 02.12.2025

Tel Aviv

Was passiert nach Netanjahus Begnadigungsantrag?

Versuche, die Prozesse durch eine Absprache zu beenden, gab es bereits. Selbst die Richter regten eine Einigung an. Wie steht es um die beantragte Begnadigung?

 01.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  01.12.2025 Aktualisiert

Ehemalige Geiseln

»Eli war wie ein Vater für mich«

Alon Ohel und Eli Sharabi treffen sich nach der Freilassung zum ersten Mal wieder

von Sabine Brandes  01.12.2025

Haifa

Nach abgesagter Auktion: Holocaust-Zeugnisse jetzt in Israel

Die geplante Versteigerung von Holocaust-Zeugnissen in Deutschland hatte für große Empörung gesorgt. Nun wurden viele der Objekte nach Israel gebracht und sollen dort in einem Museum gezeigt werden

von Sara Lemel  01.12.2025