Tourismus

Verwirrung um Airbnb-Unterkünfte

Im Dezember verkündete Airbnb, dass es nach einer Überprüfung seiner Geschäftspolitik das Westjordanland betreffende Wohnungsangebot nicht länger anbieten wolle. Foto: Getty Images / istock

Widersprüchliche Angaben zum Airbnb-Angebot von Unterkünften in israelischen Siedlungen im Westjordanland haben am Montag für Verwirrung gesorgt. Israels Tourismusminister Yariv Levin erklärte, die Online-Übernachtungsbörse habe mitgeteilt, die Entscheidung, die Unterkünfte aus dem Angebot zu nehmen, werde nicht umgesetzt. Dies sei ein »wichtiger Schritt in die richtige Richtung«.

Airbnb teilte dagegen mit, entsprechende Berichte seien nicht korrekt. »Wir entwickeln die Instrumente, die wir brauchen, um unsere Richtlinie umzusetzen«, hieß es in einer Stellungnahme des Unternehmens. Man werde dafür den Dialog mit der israelischen Regierung fortsetzen.

Die israelischen Siedlungen befänden sich »im Zentrum des Streits zwischen Israelis und Palästinensern«, sagt Airbnb.

STREIT Airbnb hatte im November erklärt, die Unterkünfte aus dem Angebot zu nehmen. Die israelischen Siedlungen befänden sich »im Zentrum des Streits zwischen Israelis und Palästinensern. Viele in der internationalen Gemeinschaft haben betont, dass Unternehmen hier nicht tätig sein sollten, weil sie davon überzeugt sind, dass man keine Gewinne in Gebieten machen sollte, aus denen Menschen vertrieben worden sind.« Die Entscheidung betreffe rund 200 Unterkünfte.

Die Palästinenserführung hatte die Entscheidung begrüßt. Israel bezeichnete sie dagegen als »diskriminierend«. Sowohl in Israel als auch in den USA reichten daraufhin Betroffene Klage wegen Diskriminierung gegen Airbnb ein.

Insgesamt 18 US-Bürger hatten Anfang Dezember wegen der Entscheidung von Airbnb mit der Begründung geklagt, das Unternehmen diskriminiere auf der Grundlage von Religion und Nationalität.

FORDERUNG Es handelt sich bei den Klägern um 17 US-Israelis, die Eigentum in israelischen Siedlungen haben. Sie nutzten Airbnb, um Unterkünfte zu vermieten, sagte ihr Anwalt aus New York. Der 18. Kläger sei ein US-Bürger, der Airbnb als Kunde nutze.

Sie forderten gemeinsam einen Gerichtsbeschluss zur sofortigen Rücknahme der Airbnb-Entscheidung sowie Entschädigung. Die Klage war beim Bundesgericht in Delaware eingereicht worden. Nach Medienberichten gibt es zudem eine Sammelklage wegen Diskriminierung, die israelische Anwälte beim Jerusalemer Bezirksgericht eingereicht haben.  dpa/ja

Diplomatie

Israel drängt Merz auf Ende des Teilwaffenembargos

Der Bundeskanzler hatte am 8. August angeordnet, keine Güter auszuführen, die im Krieg gegen die Hamas verwendet werden könnten

 13.11.2025

Israel

Ministerpräsident Voigt besucht Yad Vashem

Thüringens Regierungschef Mario Voigt (CDU) bereist noch bis Donnerstag Israel. Der Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem hinterließ bei ihm am Mittwoch tiefe Eindrücke

 12.11.2025

Einmischung

Trump fordert Begnadigung Netanjahus

Israels Regierungschef Netanjahu steht wegen Betrugs, Bestechung und anderer Vorwürfe vor Gericht. Israels Präsident müsse ihn begnadigen, forderte nun US-Präsident Trump - damit er das Land vereinen könne

 12.11.2025

Medien in Israel

Verteidigungsminister Katz will Armeesender abschalten

Der Verteidigungsminister beruft sich auf angebliche Beschwerden, das Radio »schade der Moral«

 12.11.2025

Tel Aviv

Noa Kirel und Daniel Peretz heiraten mit »kleiner Feier«

Die Sängerin und der HSV-Torwart standen in Jaffa unter großen Sicherheitsvorkehrungen unter der Chuppa

von Nicole Dreyfus  12.11.2025

Israel

Genesis-Preis für Gal Gadot

Hollywoodstar Gal Gadot wird mit dem »israelischen Nobelpreis« geehrt - für »ihre moralische Klarheit und ihre unerschütterliche Liebe zu Israel«

 12.11.2025

Westjordanland

Präsident Herzog verurteilt Siedlergewalt

Vier Menschen wurden am Dienstag bei Angriffen radikaler Siedler verletzt

 12.11.2025

Nahost

Deutschland schickt unbewaffnete Polizisten in die Palästinensergebiete

Die Beamten sollen ausloten, wie Deutschland in den palästinensischen Gebieten lokale Sicherheitsbehörden weiter unterstützen kann

 12.11.2025

Israel

Haie vor Hadera

Warmes Abwasser aus einem Kraftwerk lockt im Winter die Fische an die Küste. Wissenschaftler fordern nun einen saisonalen Schutz, um gefährliche Begegnungen zwischen Mensch und Tier zu vermeiden

von Sabine Brandes  11.11.2025