Archäologie

»Verflucht, verflucht, verflucht«

Ausgrabungen in Israel Foto: Getty Images

Ein internationales Archäologenteam hat nördlich von Nablus im Westjordanland eine alte hebräische Schrift entdeckt, die Jahrhunderte älter sei als alle anderen bekannten Tafeln aus dem alten Israel. Das teilten die Associates for Biblical Research (ABR) am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Houston/Texas mit.

Die Tafel mit einer Fluch-Inschrift kam demnach im Dezember 2019 ans Licht, als der US-Wissenschaftler Scott Stripling sein Team beauftragte, den zuvor zurückgelassenen Schutt einer Grabung aus den 80er-Jahren auf dem Berg Ebal sorgfältig durchzusieben.

bleitafel Dabei sei auf einer zwei mal zwei Zentimeter kleinen gefalteten Bleitafel ein formelhafter Fluch entdeckt worden. Die Tafel soll aus der Zeit um 1200 Jahre v.d.Z. stammen. Laut den Forschern, darunter Pieter Gert van der Veen von der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, besteht die althebräische Inschrift aus 40 Buchstaben. Zur Entzifferung setzten die Wissenschaftler tomografische Scans ein. Die Inschrift lautet den Angaben zufolge wie folgt: »Verflucht, verflucht, verflucht – verflucht vom Gott JHW: Du wirst sterben, verflucht verflucht, du wirst sicher sterben. Verflucht von JHW – Verflucht, verflucht, verflucht.«

Nach den Worten Striplings sind solche Amulette aus der hellenistischen und römischen Zeit bekannt. Diese aber sei »deutlich älter und datiert auf die frühe Eisenzeit I und die Spätbronzezeit«. Die Entdeckung einer spätbronzezeitlichen Inschrift »in einer sehr alten Schrift« sei verblüffend.

Alttestamentlichen Aussagen zufolge (5. Buch Mose 27,13) soll der Berg Ebal ein Berg des Fluches gewesen sein. Joschua habe demnach dort einen Altar errichten lassen. Ein von Fachleuten begutachteter wissenschaftlicher Artikel sei in Vorbereitung und solle noch in diesem Jahr erscheinen, hieß es. kna/ja

Israel

Ultraorthodoxe Schas-Partei verlässt Regierung

Im Streit um die Wehrpflicht für charedische Männer hat Premier Netanjahu einen weiteren Regierungspartner verloren. Ist das der Anfang vom Ende der Regierung? Die Hintergründe

von Cindy Riechau  16.07.2025 Aktualisiert

Israel

Gibt Schas Netanjahu noch eine Chance?

Wieder einmal kriselt es in der israelischen Regierungskoalition. Eine haredische Partei ist bereits ausgetreten, eine zweite droht Benjamin Netanjahu mit dem Rückzug. Die Hintergründe

 16.07.2025

Berlin

Wo die Intifada globalisiert und gegen Zionisten gehetzt wird

Ein Augenzeugenbericht über einen merkwürdigen Abend an der Freien Universität, der mit einem Hausverbot endete

von Alon David  16.07.2025

Nahost

Israel greift Militärhauptquartier in Damaskus an

Die israelische Regierung will die drusische Minderheit in Syrien schützen. Nun meldet das Militär einen neuen Angriff in der Hauptstadt des Nachbarlandes

 16.07.2025

Gazastreifen

Menschen niedergetrampelt und erstochen - 20 Tote bei Hilfszentrum

Bei einer Ausgabestelle der Gaza Humanitarian Foundation ist es zu einem tödlichen Chaos gekommen. Die Stiftung beschuldigt die Hamas, die Unruhen angestiftet zu haben

 16.07.2025

Nahost

Israel: Angriffe in Syrien sollen Drusen schützen

Die Armee hat Ziele im Süden des Nachbarlands angegriffen, nachdem syrische Regierungstruppen Mitglieder der Minderheit getötet hatten

 15.07.2025

Iran

Gallant schreibt an Khamenei

Der israelische Ex-Verteidigungsminister meint: »Wir wissen mehr über Sie, als Sie über sich selbst«

von Sabine Brandes  15.07.2025

Interreligiöser Dialog

»Das ist Verrat«

Ein Imam aus den Niederlanden nahm an einer Reise muslimischer Geistlicher nach Israel teil - prompt verlor er seinen Job

von Michael Thaidigsmann  15.07.2025

Brüssel

Sa’ar: Israel plant keine langfristige Kontrolle über Gaza

Internationale Kritik an der israelischen Militärstrategie wirft der Außenminister als »absurd« zurück

 15.07.2025