U-Boot-Affäre

Verdacht auf Vetternwirtschaft

U-Boot der Dolphin-Klasse Foto: Flash 90

Es könnte sein, dass die nächste Lieferung die letzte ist. Der Skandal um die von Israel bestellten U-Boote aus Deutschland weitet sich aus. Jetzt erwägt der Hersteller Thyssen-Krupp einem Bericht des »Handelsblatts« zufolge angeblich, den Vertrag mit der Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu über zwei weitere Schiffe aufzukündigen. Der Konzern habe aufgrund von Unregelmäßigkeiten interne Ermittlungen eingeleitet, heißt es. In Israel besteht der Verdacht der Vetternwirtschaft.

»INS Dakar« soll voraussichtlich 2019 fertiggestellt und damit das sechste U-Boot sein, das in Kiel für den jüdischen Staat gefertigt wird. Die Kontroverse um die Unterwasserfahrzeuge war entstanden, als herauskam, dass David Shimron, Netanjahus Anwalt und Cousin, sowohl für den Premier als auch für den Vertreter von Thyssen-Krupps Marinesparte in Israel, Miki Ganor, gearbeitet hat.

Deutschland Netanjahu habe den Deal mit den Deutschen angeblich auf Anraten Shimrons – und gegen den Willen der Militärs – durchgedrückt. Der damalige Verteidigungsminister Mosche Yaalon hatte argumentiert, dass Israel maximal zwei U-Boote brauche.

Ein Bericht auf Kanal 10 veröffentlichte belastendes Material, aus dem hervorgehen soll, dass Shimron Druck ausgeübt habe, um die U-Boote von Thyssen-Krupp zu erwerben und eine internationale Ausschreibung für andere Schiffe zurückzuziehen. Angeblich soll Netanjahu persönlich dahintergesteckt haben. Die beiden jedoch streiten kategorisch ab, sich jemals über die U-Boote unterhalten zu haben. Der Regierungschef beteuert, nichts von Shimrons Verbindung zu dem ThyssenKrupp-Mann gewusst zu haben, während der Anwalt erklärt, keinesfalls in Ganors Auftrag mit israelischen Behörden verhandelt zu haben.

Dennoch leitete Generalstaatsanwalt Avichai Mandelblit eine Untersuchung ein, in der beide verhört werden sollen. Während fast täglich neue Details der Affäre ans Licht kommen, spekulieren israelische Medien, dass die Affäre um die deutschen Boote vielleicht sogar Netanjahus Schiff zum Sinken bringen könnte.

Sydney

Australiens Premierminister widerspricht Netanjahu

Nach dem Anschlag in Sydney betont Premierminister Albanese: Die Anerkennung Palästinas durch Australien steht nicht im Zusammenhang mit der Tat

 15.12.2025

Jerusalem

Israels Regierungschef wirft Australien Tatenlosigkeit vor

Nach einem Anschlag in Sydney fordert Netanjahu von Australien entschlosseneres Handeln gegen Judenhass. Er macht der Regierung einen schweren Vorwurf

 14.12.2025

Australien

15 Tote bei antisemitischem Massaker in Sydney

Zwei Attentäter schießen auf Juden, die sich am Bondi Beach in Sydney zu einer Chanukka-Feier versammelt hatten

von Michael Thaidigsmann  15.12.2025 Aktualisiert

Jerusalem

Israels Außenminister kritisiert Australien nach Schüssen

Israels Außenminister Sa’ar sieht nach tödlichen Schüssen beim Chanukka-Fest in Sydney die australische Regierung mit in der Verantwortung – und fordert Konsequenzen

 14.12.2025

Terror

Herzog: »Grausamer Angriff auf Juden« in Sydney

Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog äußerte sich zu dem Angriff auf eine Chanukka-Feier in Australien mit vielen Toten und Verletzten

 14.12.2025

Nachruf

Trauer um Hollywood-Legende Arthur Cohn

Arthur Cohn war immer auf der Suche nach künstlerischer Perfektion. Der Schweizer Filmproduzent gehörte zu den erfolgreichsten der Welt, wie seine Oscar-Ausbeute zeigt

von Christiane Oelrich  12.12.2025

Jerusalem

Netanjahu plant Reise nach Kairo für milliardenschweren Gasdeal

Der Besuch bei Präsident Abdel-Fattah al-Sissi wäre historisch. Aus dem Umfeld des Premierministers kommt aber zunächst ein Dementi

 12.12.2025

Israel

Chanukka in Tel Aviv: Alles leuchtet!

Nach besonders schwierigen Jahren lässt die Stadtverwaltung Tel Aviv in vollem Glanz erstrahlen und beschert ihren Einwohnern Momente des Glücks

von Sabine Brandes  12.12.2025

Vermisst

Letzte Reise

Die am 7. Oktober von der Hamas nach Gaza verschleppte Leiche von Sudthisak Rinthalak wurde an Israel übergeben und nach Thailand überführt

von Sabine Brandes  12.12.2025