Pandemie

Ultrareligiöse Juden in Israel stärker von Covid-19 betroffen

Foto: Flash90

Der Anteil ultralreligiöser Juden unter den mit dem Coronavirus infizierten Israelis ist in den vergangenen vier Wochen stark gestiegen. Waren vor einem Monat rund 5 Prozent der Infizierten ultraorthodox, stieg die Zahl bis Dienstag auf 20 Prozent, berichtet die Zeitung »Haaretz«. Sie beruft sich auf Zahlen des Gesundheitsministeriums.

Pro 10.000 ultraorthodoxen Israelis sind 14,8 Personen mit dem Virus infiziert, verglichen mit 10,2 Personen im gesamtisraelischen Durchschnitt und 3,7 Personen von 10.000 arabischen Israelis. Mit 60 Prozent ebenfalls deutlich über dem Landesdurchschnitt (42 Prozent) lag der Anteil der unter 18-Jährigen unter den Infizierten.

Besser stehen die Strengreligiösen in der Statistik der schwer an Covid-19 Erkrankten. Pro eine Million Ultraorthodoxer gab es demnach am Dienstag 4,2 Kranke in schwerem Zustand, verglichen mit 12 Personen im Landesdurchschnitt und 8 in der arabischen Bevölkerung.

Ein möglicher Grund für die überdurchschnittlich gestiegenen Infektionsraten könnte sein, dass ultraorthodoxe Schulen traditionell mit Beginn des jüdischen Monats Elul (8. August) das neue Schuljahr beginnen, einen Monat früher als die anderen Schulen in Israel.

Mehrere prominente Rabbiner hatten ihre Anhänger zuletzt aufgerufen, sich impfen zu lassen und die Corona-Schutzmaßnahmen einzuhalten. Laut Bericht der Zeitung wurden zudem einige Veranstaltungen zu den bevorstehenden hohen jüdischen Feiertagen abgesagt.

Ultrareligiöse Juden machen rund 12 Prozent der israelischen Bevölkerung aus. Vor allem zu Beginn der Pandemie kam es in diesem Teil der Gesellschaft Israels regelmäßig zu Verstößen gegen behördliche Schutzmaßnahmen.

Die Zahl der an Covid-19 Erkrankten lag deutlich über dem Bevölkerungsdurchschnitt; die Impfrate insbesondere bei den 12- bis 15-Jährigen ist deutlich niedriger als bei Altersgenossen aus anderen gesellschaftlichen Gruppen. kna/ja

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