Libanon

»Tod für Israel«

Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah in Beirut Foto: Getty

Der Chef der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah hat mit Vergeltungsschlägen gedroht, sollte Israel den Libanon angreifen oder dessen Hoheitsgebiet verletzen.

»Wir werden mit den nötigen Mitteln antworten, um die Souveränität und Würde des Libanon zu schützen«, sagte Hisbollah-Anführer Hassan Nasrallah am Dienstag in einer Video-Ansprache zum schiitischen Aschura-Fest. Die Miliz ist eng mit dem Iran verbunden und betrachtet Israel als Erzfeind.

DROHNEN Bereits in den vergangenen Wochen waren die Spannungen zwischen der Hisbollah und Israel gewachsen. Angesichts dessen wächst die Sorge vor einem neuen Krieg. Die Miliz warf der israelischen Armee einen Drohnenangriff in der libanesischen Hauptstadt Beirut vor.

Israel wiederum beschuldigte den Iran, mithilfe der Hisbollah die Herstellung von Präzisionsraketen voranzutreiben. In dieser Woche schoss die Miliz nach eigenen Angaben eine israelische Drohne ab.

Nasrallahs Rede wurde vor Tausenden Hisbollah-Anhängern im Süden Beiruts auf einer riesigen Leinwand übertragen. Er warf Israel tägliche Verstöße gegen die Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrats vor, die den Krieg 2006 beendet hatte. So verletze Israel täglich den libanesischen Luftraum und dessen Hoheitsgebiete, sagte Nasrallah.

Tausende in Schwarz gekleidete Anhänger der Hisbollah waren zuvor zum Aschura-Fest durch Beirut marschiert. Sie stimmten Rufe wie »islamischer Widerstand« und »Tod für Israel« an. Dabei schlugen sie sich zur symbolischen Geißelung mit den Händen auf die Brust.

SCHIITEN Am Aschura-Fest erinnern die Schiiten an den Tod des Imams Hussein, eines Enkels des Propheten Mohammed. Nach der schiitischen Überzeugung starb er im Jahr 680 n. Chr. einen Märtyrertod. Damals waren Streitigkeiten über die rechtmäßigen Nachfolger Mohammeds entbrannt. Aus diesem Konflikt entstanden schließlich mit den Sunniten und Schiiten die beiden großen Strömungen des Islams.

Zentrum des schiitischen Aschura-Festes ist die irakische Stadt Kerbela, wo Hussein in einer Schlacht getötet wurde. Dort zogen am Dienstag große Menschenmengen von Schiiten durch die Straßen.  dpa

Westjordanland

Israel will gegen illegale Selbstjustiz vorgehen

Zuletzt häuften sich Angriffe radikaler Siedler. Generalstabschef Zamir: Israels Militär wird das nicht tolerieren

 17.11.2025

Auszeichnung

»Fair auf Israel blicken, ohne Schaum vor dem Mund«

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hat den Augsburger Friedenspreis erhalten. In seiner Dankesrede warb er für einen unvoreingenommenen Blick auf den jüdischen Staat

 17.11.2025

Debatte

Netanjahu: Gewalttätige Siedler sind Minderheit

Israels Premier: Die große Mehrheit der Siedler ist gesetzestreu und dem Staat gegenüber loyal

 17.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  17.11.2025

Miss-Universe-Show

Miss Israel erhält Todesdrohungen nach angeblichem Seitenblick

Auch prominente Israelis sind immer öfter mit Judenhass konfrontiert. Diesmal trifft es Melanie Shiraz in Thailand

 17.11.2025

Israel

Ex-Geisel fühlt sich »völlig im Stich gelassen«

Rom Braslavski, von der Hamas vom Novafestival verschleppt und jahrelang gequält, zieht die bittere Bilanz seiner Rückkehr

von Sabine Brandes  17.11.2025

Nahost

Hamas hortet offenbar moderne Waffen im Ausland

In afrikanischen Staaten und im Jemen sammeln die Terroristen laut Medienberichten Feuerwaffen und andere Waffengattungen

 17.11.2025

Berlin

Bundesregierung hebt Stopp der Rüstungsexporte nach Israel wieder auf

Die Waffenruhe in Gaza hält seit mehr als fünf Wochen. Die Bundesregierung nimmt das zum Anlass, ihre massiv kritisierte Entscheidung aus dem Sommer rückgängig zu machen

von Michael Fischer  17.11.2025

Untersuchungskommission

7. Oktober: Netanjahu-Regierung will sich selbst untersuchen

Die Regierung Netanjahu hat auf Druck des Obersten Gerichts nach mehr als zwei Jahren einer Untersuchung der Versäumnisse, die zum 7. Oktober geführt haben, zugestimmt. Allerdings will man das Gremium und den Untersuchungsumfang selbst bestimmen

 16.11.2025 Aktualisiert