Israel

»Theodor«: Neue Oper über jüdischen Staatsvisionär Herzl

Das Musikdrama feiert am Mittwoch an der Tel Aviver Oper seine Weltpremiere

 09.05.2023 13:33 Uhr

Theodor Herzl (1860 - 1904) Foto: picture-alliance / Mary Evans Picture Library

Das Musikdrama feiert am Mittwoch an der Tel Aviver Oper seine Weltpremiere

 09.05.2023 13:33 Uhr

Eine neue israelische Oper lässt den legendären Begründer des modernen Zionismus, Theodor Herzl, auf der Bühne wieder aufleben. Das Musikdrama, das am Mittwoch an der Tel Aviver Oper Weltpremiere hat, befasst sich vor allem mit zwei Schlüsselerlebnissen im Leben des Visionärs. Es zeigt Ausschnitte aus seiner Zeit als junger Mann in Wien und später in Paris.

Die Schaffung einer Heimstätte für das jüdische Volk war für den 1860 geborenen österreichisch-ungarischen Schriftsteller eine Lebensaufgabe. Er starb allerdings schon im Jahre 1904, lange vor der israelischen Staatsgründung 1948. Durch seine politische Aktivität und seine Schriften wurde der Mann mit dem charakteristischen schwarzen Bart aber eine zentrale Figur des 20. Jahrhunderts. Der geistige Vater des jüdischen Staates liegt in Jerusalem begraben.

Zwei Erfahrungen Die Oper interpretiert zwei Erfahrungen mit Antisemitismus im Leben Herzls als treibende Kraft für seinen Kampf für einen jüdischen Staat. Zum einen die Ablehnung, die Herzl als junger Student in Wien in der deutschnationalen Burschenschaft Albia erfährt, weil er Jude ist. Und zum zweiten der antisemitisch motivierte Prozess gegen den französischen Hauptmann Alfred Dreyfus, der 1894 fälschlich wegen Landesverrats zugunsten Deutschlands verurteilt wurde. Herzl verfolgte den Prozess als Korrespondent der »Neuen Freien Presse«.

Besondere Aktualität erfährt die Oper durch die gegenwärtigen Proteste gegen eine Justizreform in Israel, die Gegner als Gefahr für die demokratische Ausrichtung des Staates ansehen. Bei den Demonstrationen spielt Herzls Figur eine zentrale Rolle. Komponist Jonatan Knaan sagte, er habe sich nicht träumen lassen, »dass wir, unsere Generation sich an einem historischen Wendepunkt wiederfinden würde, mit Blick auf die Zukunft des jüdischen Staates«.

Den älteren Herzl verkörpert in der Oper der Bariton Oded Reich, den jüngeren Mann der Sänger Noam Heinz, der im August zur Komischen Oper in Berlin wechselt. Das Libretto in hebräischer Sprache stammt von Ido Ricklin, dirigiert wird die Oper von Nimrod David Pfeffer. dpa

Nahost

Neuer Geisel-Deal vor Operation in Rafah?

Noch immer sind mehr als 100 Geiseln in der Gewalt der Hamas

 26.04.2024

Geiseldeal

»Der Hamasnik sagte: Du kriegst meine Kinder«

Während eine Verhandlungsdelegation in Israel erwartet wird, berichtet eine junge freigelassene Geisel über ihr Martyrium

von Sabine Brandes  26.04.2024

Berlin/Gaza

Brief an Hersh Goldberg-Polin

Lieber Hersh, wir kennen uns nicht – und doch sind unsere Lebenswege verbunden ...

von Ruben Gerczikow  26.04.2024

Gaza

Neues Lebenszeichen von Hamas-Chef Al-Sinwar

Wo genau versteckt sich der palästinensische Terrorist?

 26.04.2024

Jerusalem/Berlin

Israel enttäuscht über Deutschlands Zusammenarbeit mit UNRWA

»Die Entscheidung, die Zusammenarbeit in Gaza zu erneuern, ist bedauerlich«

 25.04.2024

Israel

Offensive in Rafah: Zu Beginn mehrwöchige Evakuierung

Es handelt sich um die erste Phase des Bodeneinsatzes in der Stadt an der Grenze zu Ägypten

 25.04.2024

Pessach

Tausende beim Priestersegen an der Kotel

Die Kohanim beten für die Freilassung der Geiseln sowie das Wohlergehen der Soldaten und Sicherheitskräfte

von Sabine Brandes  25.04.2024

USA/Israel

Israel verurteilt Judenhass auf Campus-Demos

»Antisemitische Mobs haben führende Universitäten übernommen«, warnt Premier Netanjahu

 25.04.2024

Nahost

Israel will Hamas in Etappen besiegen

Die Lage am Donnerstagmorgen – und ein Ausblick auf den Tag

 25.04.2024