Wirtschaft

Teva am Ende?

Teva schließt zwei Werke in Israel. Foto: Flash 90

Dramatische Ankündigungen bei Teva: Der israelische Pharmazie-Riese wird ein Viertel seiner Belegschaft feuern – 14.000 Menschen weltweit. Die Entlassungen sollen innerhalb der nächsten zwei Jahre erfolgen. In Israel werden zwei Werke, in Jerusalem und Kiriat Schmona, geschlossen, ein weiteres soll verkauft werden. 1750 Angestellte könnten dabei ihren Job verlieren.

Tevas Aufstieg zum erfolgreichsten Pharmaunternehmen der Welt gründete hauptsächlich auf einem Medikament: Copaxone, das Mittel zur Behandlung von Multipler Sklerose. Doch wachsende Konkurrenz und ein riesiger Aufkauf endeten in einem Fiasko. Die Akquise der Generikasparte Actavis des irischen Unternehmens Allergan im Juli 2015 für 57 Milliarden Dollar verringerte den Wert von Teva um 200 Milliarden Dollar. Wirtschaftsexperten meinen, dies habe den Beginn des Endes für Teva eingeläutet.

Generalstreik Viele demonstrierten vor den Toren von Teva gegen die Massenentlassungen. In den vergangenen zwei Jahren hatte das Unternehmen mehr und mehr rote Zahlen geschrieben. Der neue Geschäftsführer Kare Schultz wurde vor sechs Wochen eingestellt, um das Ruder herumzureißen. In Solidarität mit den Teva-Arbeitern beschloss die Gewerkschaft Histadrut einen Generalstreik.

Am Sonntag arbeiteten bis zum Mittag weder Banken noch öffentliche Behörden, sogar der Flughafen hatte seinen Betrieb eingestellt. In Jerusalem verbarrikadierten sich am Sonntagmorgen rund 300 Angestellte, andere steckten vor dem Werk Reifen in Brand. Am Tag zuvor hatte der Gewerkschaftschef Itzik Ben Simon dies angedroht.

Zum Wochenbeginn kündigte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in der Knesset an, er wolle gemeinsam mit seinen Finanz- und Wirtschaftsministern mit dem Geschäftsführer von Teva zusammentreffen. Er habe bereits in der Woche zuvor mit ihm telefoniert und dabei deutlich gemacht, dass das Hauptziel sei, die Auswirkungen auf die Angestellten zu minimieren. »Zweitens wollen wir alles uns Mögliche tun, um die Schließung des Werkes in Jerusalem zu verhindern. Es beschäftigt Tausende von Menschen«, so Netanjahu. »Teva hat als israelische Firma begonnen und soll israelische Firma bleiben.«

Gazastreifen

Hamas übergibt weiteren Leichnam

Die sterblichen Überreste sollen in Israel identifiziert werden

 05.11.2025

Ehrung

»Wir Nichtjuden sind in der Pflicht«

Am Mittwochabend wurde Karoline Preisler mit dem Paul-Spiegel-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland ausgezeichnet. Wir dokumentieren ihre Dankesrede

 05.11.2025

Laudatio

»Wie hält man so etwas aus?«

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner hielt die Laudatio auf Karoline Preisler anlässlich der Verleihung des Paul-Spiegel-Preises in Berlin. Eine Dokumentation

von Julia Klöckner  05.11.2025

Israel

Heldentum oder Verrat?

Der Skandal um die angeblichen Folterungen im Gefängnis Sde Teiman weitet sich aus und könnte zu einer Verfassungskrise werden

von Sabine Brandes  05.11.2025

Israel

Ausgezeichneter Kibbuz

Neot Smadar in Bestenliste aufgenommen

von Sabine Brandes  05.11.2025

Geiseln in Gaza

»Endlich bist du da, Bruder«

Die sterblichen Überreste des 19-jährigen IDF-Soldaten Itay Chen sind Dienstagnacht nach Israel überführt worden

von Sabine Brandes  05.11.2025

Geiseldeal

Itay Chen ist wieder in Israel

Die Leiche des 19-jährigen, israelisch-amerikanischen Soldaten wurde am Dienstagabend von Terroristen der Hamas übergeben

 05.11.2025

Auswärtiges Amt

Deutschland entschärft Reisehinweise für Israel

Nach Beginn des Gaza-Krieges hatte das Auswärtige Amt vor Reisen in Teile Israels gewarnt. Dies gilt so nicht mehr. Der Außenminister begründet das mit gewachsenem Vertrauen in den Friedensprozess

 04.11.2025

Waffenruhe

Hamas will weiteren Geisel-Leichnam übergeben

Die Terroristen sollen noch die sterblichen Überreste von acht Geiseln in ihrer Gewalt haben

 04.11.2025