Nachrichten

Sukka, Rettung, Angriff

Foto: Gesche-M. Cordes

Rettung
Am Strand des Tel-Dor-Nationalparks in der Nähe von Caesarea wurde ein Exemplar der größten Meeresschildkrötenart gefunden. Die linke Vorderflosse der Lederschildkröte fehlte, die rechte hatte sich in einer Angelschnur verfangen. »Ich sah eine sehr große Schildkröte im seichten Wasser. Sie schien in Not zu sein«, so Carol Carmi, eine Freiwillige der Natur- und Parkbehörde, die das Tier entdeckte. Sie setzte sich mit dem Rettungszentrum für Meeresschildkröten in Mikhmoret in Verbindung. Die Schildkröte, die schätzungsweise 300 Kilogramm wiegt und etwa zwei Meter lang ist, wird derzeit medizinisch behandelt. Die seltene Art ist vom Aussterben bedroht, die höchste Tier­gefährdungskategorie.

Sukka
Auch in diesem Jahr gibt es zum Laubhüttenfest wieder »Shared Home Sukka« (Sukka des gemeinsamen Hauses) – und das, obwohl der Mitbegründer Moshe Ohayon am 7. Oktober 2023 zusammen mit seinem Sohn Eliad in der Stadt Ofakim von der Hamas ermordet wurde. Die jährliche Veranstaltung ist ein Projekt von Organisationen verschiedener politischer und religiöser Ausrichtung. Sie ruft Israelis dazu auf, ihre Laubhütten für Gäste zu öffnen und über Themen zu sprechen, die sie beschäftigen. Moshes Frau Sarit sagte, ihr Mann habe Menschen aus entgegengesetzten Lagern der israelischen Gesellschaft zusammengebracht, und sie wolle sein Erbe fortführen.

Angriff
Bei einem Drohnenangriff auf eine Militärbasis in der Nähe von Binjamina wurden am Sonntag vier Soldaten getötet und mehr als 60 verletzt. Die Todesopfer, allesamt 19-jährige Auszubildende auf dem Weg zum Infanteriekämpfer, wurden als Omri Tamari, Yosef Hieb, Yoav Agmon und Alon Amitay identifiziert. Sieben weitere Soldaten wurden schwer, 18 mittelschwer und der Rest leicht verletzt, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom mit. Die Hisbollah übernahm die Verantwortung für den Angriff. Die Drohne, ein »Sayyad 107«, wurde aus dem Libanon gefeuert und traf die Decke des Speisesaals, während dort viele Soldaten zu Abend aßen. Es wird untersucht, warum kein Alarm ausgelöst wurde.

Festnahme
Ein israelisch-britischer Doppelstaatsbürger wurde vergangene Woche in Beirut festgesetzt. Wie die der Hisbollah nahestehende Zeitung »Al Akhbar« berichtete, sei während einer der täglichen Touren für westliche Journalisten in Beiruts Vorort Dahiyeh, einer Hochburg der Terrormiliz, eine Person verhaftet worden. Bei einer Durchsuchung sei neben dem britischen auch ein israelischer Pass gefunden worden. Es handele sich um den in den USA geborenen Joshua Tartakovsky, der auf Druck der Amerikaner schließlich wieder freigelassen wurde, meldet unter anderem die »Times of Israel«. Ein israelischer Beamter sagte der Nachrichtenseite Ynet: »Leider ist dies nicht das erste Mal, dass israelische Bürger das Territorium feindlicher Länder betreten, obwohl dies verboten ist und eine offensichtliche Gefahr für deren Sicherheit darstellt.«

Verletzte
Die Rettungsorganisation Magen David Adom (MDA) gab bekannt, dass sie während Jom Kippur in Israel 2842 Menschen behandelt habe, darunter drei, die durch die Wucht einer Rakete in West­galiläa leicht verwundet wurden. Weitere zwölf Personen seien verletzt worden, als sie während Angriffen in Schutzräume rannten. Die Hisbollah im Libanon feuerte rund 320 Geschosse auf Israel ab. Laut MDA wurden 1969 Menschen, die medizinische Hilfe benötigten, zur weiteren Behandlung in Krankenhäuser gebracht, darunter 286 Patienten, die ohnmächtig wurden, dehydriert waren oder sich aufgrund des Fastens anderweitig krank fühlten. Über 500 verletzten sich beim Fahrrad-, Roller- oder Skateboardfahren und Inlineskaten, sechs davon schwer.

Helden
Präsident Isaac Herzog hat die »Präsidentenmedaille für zivile Tapferkeit« ins Leben gerufen. Damit will er »die Menschen hinter den zahlreichen unfassbaren Heldengeschichten des 7. Oktober ehren«. Es gehe um außergewöhnliche Taten gewöhnlicher Bürger, die sofort handelten und das eigene Leben riskierten, motiviert durch ein Verantwortungsgefühl für ihre Mitbürger, mit dem Ziel, Leben zu retten. Die Ehrung findet am 30. Oktober statt. Preisträger sind unter anderem der beduinische Taxifahrer Youssef Ziadna, der 30 Menschen vom Nova-Festival rettete, und die Brüder Noam und Yishai Slotky (postum ausgezeichnet). In einer Sonderkategorie werden Kinder für ihren Mut geehrt, darunter die Kinder der Familie Idan aus dem Kibbuz Kfar Aza.

Nahost

Iran will israelische Drohnenfabrik in Isfahan aufgedeckt haben

Auch aus dem Iran heraus soll Israels Geheimdienst im Zuge des Angriffs operiert haben - etwa mit Drohnen. Nun haben die iranischen Behörden im eigenen Land einen Fund gemacht

 17.06.2025

Nahost

Trump fordert Menschen in Teheran zur Evakuierung auf

Derweil verstärken die USA ihre Militärpräsenz im Nahen Osten. Das habe mit dem Schutz der eigenen Truppen in der Region zu tun, heißt es

 17.06.2025

Iran

Israel tötet neuen Militärstabschef nach nur vier Tagen im Amt

Ali Schadmani war am Freitag erst zum Nachfolger des beim ersten Angriff getöteten Alam Ali Raschid bestimmt worden

 17.06.2025

Nahost

Israel: Die Tötung Chameneis könnte den Krieg mit Iran beenden

Premier Benjamin Netanjahu: Wir tun, was wir tun müssen

 17.06.2025

Krieg

Israel nimmt weiter militärische Ziele im Iran ins Visier. Teheran attackiert die israelische Zivilbevölkerung

Die Nacht im Überblick

 17.06.2025 Aktualisiert

Teheran

Israel greift iranischen Staatssender an

Einen halben Tag lang herrschte Ruhe in der iranischen Hauptstadt. Dann flog Israels Luftwaffe neue Angriffe. Der Angriff auf IRIB wird live ausgestrahlt

 16.06.2025

Schmuggel

Ein Löwenbaby per Drohne

Israelische Behörden sind in der Negevwüste einem offenbar groß angelegten illegalen Handel mit exotischen Tieren auf der Spur. Sogar Giraffen sollen dabei sein

von Sabine Brandes  16.06.2025

Kommentar

Der Öl-Preis muss fallen, damit die Mullahs stürzen

Wenn der Preis für Rohöl auf unter 10 US-Dollar fällt, gehen die Saudis nicht pleite, aber der Revolutionsführer Khamenei sehr wohl. Putin übrigens auch.

von Saba Farzan  16.06.2025

Krieg gegen Iran

In Israel zählt man die Minuten

Jeden Moment kann der Alarm losheulen, dann bleiben nur wenige Minuten, um zum Bunker zu eilen. Während die Straßen wie ausgestorben sind, spielt sich das öffentliche Leben in den Schutzräumen ab

von Sabine Brandes  16.06.2025