Israel

Suche nach vermissten Schülern geht weiter

Während die Suche nach den drei entführten Jugendlichen weitergeht, nimmt die israelische Armee immer mehr führende Hamas-Mitglieder fest. Die Regierung hatte am Sonntag erklärt, dass die drei Jeschiwa-Schüler Eyal Yifrach, Gilad Shaar und Naftali Frenkel von der Terrororganisation verschleppt wurden.

Premier Benjamin Netanjahu sprach am Montag zum ersten Mal nach über einem Jahr mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas, der die Entführung zuvor offiziell verurteilt hatte.

Gleichsam sprach sich der Präsident gegen die Verhaftungen von israelischer Seite aus. Nach Medienangaben betonte Netanjahu am Telefon, dass er Abbas’ Hilfe erwarte, die drei Schüler unversehrt nach Hause zu bringen. »Die Kidnapper der Hamas haben Gebiet unter palästinensischer Autonomie-Kontrolle verlassen und sind dorthin zurückgekehrt. Die Folgen der Partnerschaft mit der Hamas müssen verstanden werden. Sie sind schlecht für Israel, schlecht für die Palästinenser und schlecht für die Region.«

Gazastreifen Das Militär, das für die Suchaktion sogar Reservisten mobilisierte, geht angeblich davon aus, dass die drei nach wie vor im Westjordanland gefangen gehalten werden und nicht, wie anfangs befürchtet, bereits in den Gazastreifen gebracht wurden. Die Suche findet derzeit vor allem in der Region um Hebron statt, wo die beiden 16-Jährigen und der 19-Jährige am Donnerstagabend zum letzten Mal gesehen wurden.

Die gesamte Nacht über durchsuchten israelische Soldaten die Häuser von führenden Hamas-Männern im Westjordanland, verhaftete Dutzende, darunter den Sprecher des einstigen palästinensischen Parlaments, Abdel Aziz Dweik. Angeblich verfügen Militär und Geheimdienst über Informationen, halten diese jedoch vor der Öffentlichkeit zurück, um die Ermittlungen in keiner Weise zu gefährden.

Offenbar hatten die Jungen es noch nach ihrer Verschleppung geschafft, den Notruf der Polizei anzurufen. Einer von ihnen schrie ins Telefon: »Wir sind entführt worden«. Doch der Anruf wurde zunächst für einen Scherz gehalten. Erst als einer der Väter gegen drei Uhr nachts seinen Sohn als vermisst meldete, erkannten die Sicherheitskräfte den Ernst der Lage.

Kotel Am Sonntag hatten sich nahezu 30.000 Israelis an der Kotel in Jerusalem versammelt, um für die Teenager zu beten. Der aschkenasische Oberrabbiner David Lau sagte: »Wir zeigen unseren Feinden, dass die israelische Nation am Leben ist und niemals entzweibrechen wird.«

Auch im Internet läuft eine engagierte Kampagne für die Jugendlichen. Unter dem Titel »Bring Back Our Boys« soll die ganze Welt per soziale Netzwerke in den Kampf um die Befreiung involviert werden. In weniger als 48 Stunden haben bereits mehr als 50.000 Menschen bei Facebook auf »Gefällt mir« geklickt. Zwischenzeitlich verurteilten auch die USA die Entführung aufs Schärfste.

Unterdessen haben sich die Eltern der Vermissten zu Wort gemeldet. Die Mutter des 16-jährigen Naftali, Rachel Frenkel, sagte vor Fernsehkameras, dass die Familie trotz der schrecklichen Nachricht voller Hoffnung sei, dass ihr Sohn und die beiden anderen Jugendlichen sicher zurückkehren werden. »Wir sind zuversichtlich, dass Gott die Bemühungen, die Solidarität und die Gebete anerkennt und die Jungs beschützt.«

Diplomatie

Israel drängt Merz auf Ende des Teilwaffenembargos

Der Bundeskanzler hatte am 8. August angeordnet, keine Güter auszuführen, die im Krieg gegen die Hamas verwendet werden könnten

 13.11.2025

Israel

Ministerpräsident Voigt besucht Yad Vashem

Thüringens Regierungschef Mario Voigt (CDU) bereist noch bis Donnerstag Israel. Der Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem hinterließ bei ihm am Mittwoch tiefe Eindrücke

 12.11.2025

Einmischung

Trump fordert Begnadigung Netanjahus

Israels Regierungschef Netanjahu steht wegen Betrugs, Bestechung und anderer Vorwürfe vor Gericht. Israels Präsident müsse ihn begnadigen, forderte nun US-Präsident Trump - damit er das Land vereinen könne

 12.11.2025

Medien in Israel

Verteidigungsminister Katz will Armeesender abschalten

Der Verteidigungsminister beruft sich auf angebliche Beschwerden, das Radio »schade der Moral«

 12.11.2025

Tel Aviv

Noa Kirel und Daniel Peretz heiraten mit »kleiner Feier«

Die Sängerin und der HSV-Torwart standen in Jaffa unter großen Sicherheitsvorkehrungen unter der Chuppa

von Nicole Dreyfus  12.11.2025

Israel

Genesis-Preis für Gal Gadot

Hollywoodstar Gal Gadot wird mit dem »israelischen Nobelpreis« geehrt - für »ihre moralische Klarheit und ihre unerschütterliche Liebe zu Israel«

 12.11.2025

Westjordanland

Präsident Herzog verurteilt Siedlergewalt

Vier Menschen wurden am Dienstag bei Angriffen radikaler Siedler verletzt

 12.11.2025

Nahost

Deutschland schickt unbewaffnete Polizisten in die Palästinensergebiete

Die Beamten sollen ausloten, wie Deutschland in den palästinensischen Gebieten lokale Sicherheitsbehörden weiter unterstützen kann

 12.11.2025

Israel

Haie vor Hadera

Warmes Abwasser aus einem Kraftwerk lockt im Winter die Fische an die Küste. Wissenschaftler fordern nun einen saisonalen Schutz, um gefährliche Begegnungen zwischen Mensch und Tier zu vermeiden

von Sabine Brandes  11.11.2025