Israel

Sorge an zwei Fronten

Unruhen an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Israel Foto: Flash 90

Am Sonntagabend überschlugen sich die Nachrichten. Mehrere Fernsehsender und Radiostationen, darunter auch der Armeesender, berichteten, dass sich der Iran »im fortgeschrittenen Stadium der Planung für einen Angriff auf Israels Norden befinde«. Das hätten die einheimischen Geheimdienste herausgefunden. Die Attacken könnten von iranischen Stellungen in Syrien ausgeführt werden, hieß es.

»Wir befinden uns noch nicht am Vorabend eines Krieges, doch der Iran ist entschlossen, Israel anzugreifen«, wahrscheinlich israelische Militäreinrichtungen im Norden des Landes, sagte ein Kommentator des Fernsehkanals 10.

Syrien Dies wäre eine Antwort auf den Beschuss der iranischen Stellungen im Nachbarland durch Israel, bei dem mehrere iranische Militärangehörige getötet worden waren. Verschiedene Analysten sind der Auffassung, dass Teheran einen vollständigen Krieg mit Israel derzeit vermeiden wolle und es daher unwahrscheinlich sei, dass zivile israelische Einrichtungen ins Visier genommen würden. Bislang wurden keine speziellen Anweisungen an die Bevölkerung im Norden herausgegeben.

Premierminister Benjamin Netanjahu hatte zuvor erklärt, dass er zwar keine Konfrontation wolle, doch er eine militärische Auseinandersetzung »lieber früher als später« sähe. »Wir sind entschieden, die iranische Aggression gegen uns zu blockieren. Auch wenn das bedeutet, dass es einen Kampf gibt«, fügte er hinzu.

Gaza Während die Welt auf eine Entscheidung aus Washington in Sachen Nukleardeal mit dem Iran wartet, gehen die gewalttätigen Unruhen an der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Israel weiter. Am Sonntag wurden laut eines Armeesprechers drei Palästinenser von der israelischen Armee getötet und ein weiterer lebensgefährlich verletzt, als sie versuchten, den Grenzzaun zu beschädigen. Die Proteste dauern bereits seit Wochen an.

Die im Gazastreifen regierende Hamas biete Israel einen »langfristigen Waffenstillstand« an, darüber berichtete die linksliberale Tageszeitung »Haaretz« am Montag als erste.

Die Hamas hätte in den vergangenen Monaten angeblich mehrfach durch verschiedene Kanäle signalisiert, dass sie zum ersten Mal bereit sei, mit Jerusalem in Verhandlung zu treten. Angeblich verlange sie dafür erhebliche Erleichterungen der Blockade und eventuell einen Gefangenenaustausch. Der Grund sei offenbar die »extrem schlechte strategische Lage« der Terrororganisation.

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