Soldaten
Große Trauer bei Beerdigungen am Sonntag im ganzen Land: Zwölf Soldaten der israelischen Armee sind am Wochenende bei Kämpfen im Gazastreifen getötet worden. Bei dem tödlichsten Zwischenfall seit Januar starben acht junge Männer durch eine Explosion in Rafah. Wassem Mahmoud, Eliyahu Zimbalist, Stanislav Kostarev, Itay Amar, Yeshaya Gruber, Shalom Menachem, Orr Blumovitz und Yakir Levi dienten im 601. Bataillon des Combat Engineering Corps. Unabhängig davon wurden am Samstag die Reservisten Eitan Koplovich und Elon Weiss im Norden des Gazastreifens getötet, während ein anderer Soldat, Yair Roitman, seinen Verletzungen erlag, die er sich fünf Tage zuvor zugezogen hatte. Am Sonntag wurde in Rafah ein weiterer Soldat, Tzur Abraham, getötet.
Pässe
Wochen nach der Ankündigung, Israelis die Einreise auf die Malediven zu verbieten, hat der Generalstaatsanwalt des Inselstaates, Ahmed Usham, die Probleme dieser Maßnahme hervorgehoben. Die Ankündigung habe weltweit, insbesondere in Israel, für Kritik gesorgt. Doch Usham spricht nicht etwa von Antisemitismus: Auf einer Pressekonferenz sagte er, dass ein pauschales Einreiseverbot für Inhaber israelischer Pässe einer weiteren Prüfung bedarf. »Die größte Sorge ist, dass es viele Palästinenser mit israelischen Pässen gibt, Millionen von ihnen. Was passiert, wenn wir ein pauschales Verbot verhängen?« Die Position der Regierung habe sich aber nicht geändert.
7-Eleven
Eine weitere internationale Marke verlässt Israel. So macht 7-Eleven nur 18 Monate nach der Eröffnung die erste Filiale dicht. Der israelische Franchisenehmer Electra Consumer Products gab bekannt, dass er den Verkauf seiner acht 7-Eleven-Filialen in Israel an die konkurrierende Convenience-Store-Kette Seven Express für nur eine Dreiviertelmillion Euro abgeschlossen hat. Das Unternehmen hatte Verluste in Höhe von 15 Millionen Euro angehäuft. Die 7-Eleven-Filialen werden in Seven-Express-Filialen umbenannt und schließen sich den bestehenden 113 Filialen der Kette in ganz Israel an.
Entscheid
Der Oberste Gerichtshof erließ am Sonntag eine einstweilige Verfügung, in der er den Staatskontrolleur Matanyahu Englman anwies, alle Aspekte seiner Untersuchung der Versäumnisse im Zusammenhang mit dem Massaker vom 7. Oktober auszusetzen, die die IDF und den Inlandsgeheimdienst Schin Bet betreffen. Richterin Gila Canfy-Steinitz schrieb, dass sie nach der Überprüfung der von den Sicherheitsbehörden eingereichten geheimen Positionspapiere beschlossen habe, den Kontrolleur anzuweisen, seine Untersuchung einzustellen, bis das Gericht im Juli eine Anhörung zu Petitionen abhält. Watchdog-Gruppen wie die Bewegung für eine Qualitäts-Regierung reichten Petitionen gegen die Initiative des Kontrolleurs ein und argumentierten, dass dies nicht in seinen Zuständigkeitsbereich falle und die operativen Fähigkeiten der Armee schädigen würde. Sie äußerten auch die Sorge, dass die Untersuchung die politisch Verantwortlichen verschonen würde.
Olympia
Der Schwimmer Adam Maraana hat Geschichte geschrieben. Als erster arabisch-israelischer Athlet seit 48 Jahren wird er an den Olympischen Sommerspielen teilnehmen. Der 20-Jährige qualifizierte sich im 100-Meter-Rückenschwimmen für Paris. Mit einer Zeit von 53,60 Sekunden übertraf er dabei den israelischen Landesrekord. Das Ergebnis war eine Vierzehntelsekunde schneller als die Qualifikationszeit für die Olympischen Spiele 2024. Maraana sagte, er sei »selbst überrascht und sehr zufrieden«. Der Schwimmer ist der Sohn eines arabischen Vaters und einer russischen Mutter, beide israelische Staatsbürger, und lebt in Haifa.
Zahlen
Das Wachstum der muslimischen Bevölkerung Israels verlangsamt sich. Nach Schätzungen des Zentralen Statistikamts macht sie nun 18,1 Prozent der Einwohner aus (1,782 Millionen). Die Gesamtbevölkerung der Muslime wuchs im Jahr 2023 um zwei Prozent, ein leichter Rückgang gegenüber dem Wachstum von 2,2 Prozent im Vorjahr und fast die Hälfte der im Jahr 2000 verzeichneten Rate von 3,8 Prozent. Der Trend geht zu einem schwächeren Anstieg, was sich in der Anzahl der pro Frau geborenen Kinder widerspiegelt. Bei muslimischen Frauen lag diese Zahl 2022 (die neuesten verfügbaren Zahlen) bei 2,91, verglichen mit 3,03 Kindern für eine Jüdin, 1,85 für eine Drusin, 1,68 für eine Christin und 1,26 für Frauen ohne Religionszugehörigkeit.