Archäologie

Siegel aus persischer Zeit gefunden

Ausgrabungen in Israel Foto: Getty Images

Israelische Archäologen haben ein antikes Siegel sowie eine Bulle mit doppeltem Abdruck des Siegels gefunden. Die Funde, die aus Grabungen der Israelischen Antikenbehörde (IAA) und der Universität Tel Aviv unter einem Parkplatz südlich der Jerusalemer Altstadt stammen, sind nach Einschätzung der Forscher rund 2.500 Jahre alt und stammen damit aus persischer Zeit, wie die IAA am Dienstag mitteilte.

Sie wertet den Fund als archäologischen Hinweis, dass die Stadt auch nach der Zerstörung des ersten Tempels durch die Babylonier 586 v. Chr. administrative Bedeutung hatte.

Keramikscherbe Das Siegel besteht demnach aus einer Keramikscherbe örtlicher Produktion mit rund 8 Zentimeter Durchmesser. Am Rand sind ein kreisförmiger Rahmen und eine mehrzeilige Inschrift eingraviert. Ein Fragment auf der Rückseite deute auf einen Griff, der an das Siegel angebracht war. Die Größe des Siegels ist laut Mitteilung ein Hinweis darauf, dass es für große Objekte genutzt wurde.

Ebenfalls gefunden wurde laut Mitteilung ein etwa 4,5 Zentimeter großes Tonstück mit einem doppelten Siegelabdruck. Es zeigt eine Person auf einem Stuhl sowie ein oder zwei Säulen. Aufgrund der Größe ist laut den Archäologen davon auszugehen, dass es zum Verschließen eines großen Gefäßes und nicht eines Dokuments verwendet wurde.

Die Bildsprache deute auf eine Komposition im babylonischen Stil hin. Abgebildet sind demnach vermutlich ein König, wobei die Säulen Symbole für die Götter Nabu und Marduk seien. Landesweit wurden bisher rund zehn vergleichbare Artefakte gefunden, darunter in Ein Gedi und Jerusalem.

Babylonisches Exil Die Funde geben laut den Forschern neue Erkenntnisse über die Strukturen Jerusalems nach der Rückkehr aus dem babylonischen Exil, für die bisher vor allem die biblischen Bücher Esra und Nehemia herangezogen wurden.

Siegel und Bulle »zeigen, dass trotz der schlimmen Situation der Stadt nach den Zerstörungen Anstrengungen unternommen wurden, die Verwaltungsbehörden wieder in den Normalzustand zu bringen, und dass die Bewohner die zerstörten Strukturen weiterhin teilweise nutzten«, so die Grabungsleiter Juval Gadot und Jiftach Schalew.

Die Funde sollen am Mittwoch bei einer Konferenz näher vorgestellt werden. kna

Debatte

Medienberichte: Israels Regierung hebt Entlassung Bars auf

Israels Führung wollte den Geheimdienstchef loswerden, am Montag erklärte Ronen Bar selbst seinen Rücktritt. Die Regierung nimmt nun ihren Entlassungsbeschluss zurück - womöglich nicht ohne Grund

von Cindy Riechau  29.04.2025

Jom Hasikaron

Ganz Israel trauert

Mit dem ersten Sirenenton am Abend beginnt das Gedenken für die gefallenen Soldaten und Terroropfer

von Sabine Brandes  29.04.2025

Rekord

So viele Menschen leben in Israel

Eine neue Statistik liefert überraschende Antworten

 29.04.2025

Tel Aviv

»Sie würde aussehen wie ein Sumo-Ringer«

Benjamin Netanjahu bestreitet im Korruptionsprozess gegen ihn, dass seine Frau 160 Kisten Champagner bekommen hat

 29.04.2025

Menschenrechte

Immer schriller: Amnesty zeigt erneut mit dem Finger auf Israel

Im neuesten Jahresbericht der Menschenrechtsorganisation wirft sie Israel vor, einen »live übertragenen Völkermord« zu begehen

von Michael Thaidigsmann  29.04.2025

Israel

Israels Geheimdienstchef Bar räumt seinen Posten 

Israels Führung will den Inlandsgeheimdienstchef des Landes schon länger loswerden. Nun plant Ronen Bar, sein Amt bald niederzulegen. Grund ist aber nicht der Wunsch der Regierung

 28.04.2025

Sport

Nach Anti-Israel-Eklat: Jetzt sprechen die Schweizer Fechter

Bei der Nachwuchs-EM der Fechterinnen und Fechter kommt es in Estland zu einer viel diskutierten Szene. Nun haben sich die verantwortlichen Schweizer erklärt

 28.04.2025

Meinung

Die Namen in die Welt schreien

24 junge Männer in der Gewalt der Hamas sind wahrscheinlich noch am Leben - sie können und müssen durch ein Abkommen gerettet werden

von Sabine Brandes  28.04.2025

Fecht-EM

Schweizer Fechter schauen bei israelischer Hymne demonstrativ weg

Nachdem die U23-Mannschaft der Schweizer Fechter gegen Israel protestierte, äußert sich nun der Schweizer Fechtverband und verurteilt den Vorfall

von Nicole Dreyfus  28.04.2025