Regulierung

Shopping am Schabbat

Handtaschenkauf am Feiertag Foto: Flash 90

Auch zukünftig wird es in Tel Aviv am Schabbat offene Läden geben. Die neue Gemeindeverordnung der Stadtverwaltung, die am Sonntagabend verabschiedet wurde, sieht vor, dass 164 Geschäfte ihre Pforten am jüdischen Ruhetag öffnen dürfen.

Vor sechs Monaten bereits hatte Tel Aviv eine Version des neuen Gesetzes an Innenminister Gideon Saar geschickt, die dieser jedoch ablehnte. Mit ihr wollte Bürgermeister Ron Huldai erreichen, dass 300 Läden am Freitag nach Sonnenuntergang und am Samstag öffnen dürfen.

Seiner Meinung nach sei dieser Vorschlag ausgewogen gewesen und würde die Realität in Tel Aviv widerspiegeln. »Doch leider liegen viele Dinge, die das Leben in unserer Stadt betreffen, nicht in unseren Händen. Das ist sehr frustrierend. Wir haben nicht erwartet, dass in Bereichen, die sogar der Oberste Kommissar des Britschen Mandats nicht anzurühren wagte, einfach jemand herkommt, der den Staat repräsentiert, und sich in unsere demokratischen Entscheidungen einmischt.«

Ausnahme Dass ein Großteil der Tel Aviver säkular ist und auch am Schabbat einkaufen gehen möchte, ist nicht neu. Doch die Regierung hatte vor einer Weile erklärt, dass die Ausnahmesituation für Tel Aviv so nicht mehr hinnehmbar sei, und damit gedroht, den Geschäften hohe Strafen aufzubrummen.

»Das ist eine Frechheit«, ereifert sich Aviv Nir, der fast jeden Samstag an der Allenby-Straße in seinem Lieblings-Makolet (Hebräisch für »Tante-Emma-Laden«) einkauft. »Es soll doch den Leuten selbst überlassen werden, was sie mit ihrem Schabbat anfangen. Angebot und Nachfrage sollen den Markt bestimmen und keine Religionsgesetze.«

Die neue Regelung soll nun nur für Läden an den Hauptstraßen wie Ibn Gabirol, Dizengoff und Ben Yehuda sowie in Touristenanlagen, etwa den Häfen von Tel Aviv und Jaffa oder der Tachana, gelten. Außerdem dürfen die Geschäfte eine Größe von 500 Quadratmetern nicht überschreiten, »damit es durch exzessiven Besucherandrang zu keiner Störung des Ruhetages kommt«, heißt es.

Die Genehmigungen werden auf die verschiedenen Gegenden der Stadt verteilt. Sollte es in einem Viertel mehr Bewerber geben als zugelassen, entscheide das Los, hieß es aus der Verwaltung. Einzelhändler in der Nähe von Synagogen oder größtenteils religiösen Gegenden erhalten keine Erlaubnis.

Meinung

Israel: Keine Demokratie ohne Pressefreiheit

Den Armeesender abschalten? Warum auch jüdische Journalisten in der Diaspora gegen den Plan von Verteidigungsminister Katz protestieren sollten

von Ayala Goldmann  14.11.2025

Nahostkonflikt

Indonesien will 20.000 Soldaten für Gaza-Truppe bereitstellen

Der US-Plan für die Stabilisierung des Küstenstreifens sieht eine internationale Eingreiftruppe vor. Einige Staaten haben bereits Interesse bekundet

 14.11.2025

Geiseldeal

Hamas übergibt Leichnam von Meny Godard

Der 73-jährige Großvater wurde am 7. Oktober im Kibbuz Be’eri von Terroristen der Hamas ermordet und in den Gazastreifen entführt

 14.11.2025

Israel

Altkanzlerin Merkel besucht Orte der Massaker

Angela Merkel besuchte den Ort des Nova-Festivals und den Kibbuz Nahal Oz

 13.11.2025

Waffenruhe

Hamas und Islamischer Dschihad wollen Geisel-Leichnam übergeben

Die Terroristen haben noch die sterblichen Überreste von vier Geiseln in ihrer Gewalt

 13.11.2025

Tel Aviv

Noa Kirel und Daniel Peretz heiraten mit »kleiner Feier«

Die Sängerin und der HSV-Torwart standen in Jaffa unter großen Sicherheitsvorkehrungen unter der Chuppa

von Nicole Dreyfus  13.11.2025

Westjordanland

Israel: Rund 40 Hamas-Mitglieder in Betlehem festgenommen

Israelische Einsatzkräfte wollen Anschlagspläne mit möglicherweise vielen Toten gestoppt haben: Was hinter der Festnahme Dutzender Hamas-Mitglieder steckt

 13.11.2025

Westjordanland

Jüdische Siedler zünden Moschee an

Nur einen Tag nachdem Israels Präsident Herzog und hochrangige Vertreter der Armee Angriffe gewalttätiger Siedler verurteilt hatten, schlugen diese wieder zu

 13.11.2025

Diplomatie

Israel drängt Merz auf Ende des Teilwaffenembargos

Der Bundeskanzler hatte am 8. August angeordnet, keine Güter auszuführen, die im Krieg gegen die Hamas verwendet werden könnten

 13.11.2025