Im Schlangestehen sind Israelis nicht sonderlich begabt. Doch genau darin müssen sie sich in den kommenden Tagen und Wochen üben. Zumindest jene, die an Pessach eine Reise unternehmen wollen. Denn auf dem Ben-Gurion-Flughafen herrschen Massenandrang und Personalmangel. Eine Gleichung, die nicht aufgeht.
Die derzeitigen Erleichterungen im internationalen Reiseverkehr durch den Rückgang der Corona-Pandemie führen dazu, dass der Flughafen mit der schieren Menge an Menschen, die ins Ausland fliegen, überfordert ist. Die Fluggesellschaften raten den Passagieren nun, vier Stunden vor ihrem Abflug anzukommen, um rechtzeitig an Bord zu sein, berichtete Channel 12 News. In einigen Fällen hätten die Passagiere in letzter Zeit sogar mehr als fünf Stunden gewartet.
Feiertage Dem Bericht zufolge hatten im März eine Million Menschen den Flughafen passiert, die höchste Zahl, seit das Coronavirus Anfang 2020 das Land zum ersten Mal erreichte. Im April, in dem die Pessach-Feiertage liegen, werden mehr als eineinhalb Millionen Reisende erwartet.
Flughafendirektor Schmuel Zakai erklärte, dass Corona erschöpfte Ressourcen bei Personal und Einrichtungen des Flughafens hinterlassen habe, während die Zahl der Reisenden schnell bei früheren Höchstständen angelangt ist. »Und das führt zu längeren Wartezeiten beim Check-in.«
Die derzeitigen Erleichterungen im internationalen Reiseverkehr durch den Rückgang der Corona-Pandemie führen dazu, dass der Flughafen überfordert ist.
In Terminal 3 sind 45 Check-in-Schalter für Coronatests zweckentfremdet worden. Darüber hinaus hätten rund 1200 Arbeitnehmer, die wegen der Pandemie in Kurzarbeit waren, mittlerweile andere Jobs gefunden und kehrten nicht zurück. »Doch Sicherheitspersonal auszubilden, braucht Zeit, mindestens einige Monate«, so Zakai. Er gibt zu, dass die aktuelle Situation »nicht so ist, wie sie sein sollte«, und verspricht, alles zu tun, um die Lage zu verbessern, etwa die Öffnung des Terminals 1 für Charterflüge.
»Ich weiß, dass das, was ich sage, die Reisenden nicht unbedingt zufriedenstellen wird. Aber man sollte auch bedenken, dass wir zwei Jahre lang auf den Moment gewartet haben, dass der Flughafen wieder überfüllt ist.« Zakai riet den Menschen, die Situation zu akzeptieren. »Die Welt hat sich verändert, und wir alle müssen uns an eine neue Realität anpassen.«