Lebensmittelforschung

Schatz, druckst du mir noch schnell ein Steak aus?

Die israelische Entwicklung könnte auch Kühe interessieren. Foto: imago images/Countrypixel

Einen solchen Satz könnte man künftig möglicherweise des Öfteren in Wohnzimmern hören. Denn ein israelisches Unternehmen hat jetzt ein echtes Rindersteak aus dem 3D-Drucker gezüchtet, ohne dass dafür ein Tier geschlachtet werden musste.

Der am US-Aktienmarkt Nasdaq notierten MeaTech gelang es, ein mit 104 Gramm zwar noch leichtes, aber doch ziemlich echt aussehendes Stück Fleisch herzustellen.

AUSGEREIFT Es besteht aus echten Muskel- und Fettzellen, die dem Gewebe einer Kuh entnommen und anschließend in sogenannte Biotinte eingearbeitet wurden. Mittels derer konnte dann im hauseigenen 3D-Drucker des Unternehmens ein Steak »ausgedruckt« werden. Dieses wurde wiederum einige Zeit lang in einen Inkubator gegeben, wo es »reifen« konnte und sich schließlich in Muskel- und Fettzellen aufspaltete.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Der Chef von MeaTech, Sharon Fima, sprach von einem echten Durchbruch, der das Ergebnis von mehr als einem Jahr Arbeit in den Bereichen Zellbiologie, Gewebezüchtung und Präzisions-Bioprinting-Technologie sei. »Wir glauben, dass wir uns an die Spitze des Rennens um die Entwicklung hochwertiger zellbasierter Fleischprodukte gesetzt haben. Zelllinien für Schweine- und Hühnerfleisch sind ebenfalls in der Entwicklung«, sagte er.

Ziel des Unternehmens ist es, künstlich hergestelltes Fleisch zu den gleichen Kosten wie herkömmliches zu produzieren. In einem ersten Schritt will MeaTech das in dem Verfahren kultivierte Fett als Zutat für andere Produkte verkaufen. Schon nächstes Jahr ist ein Pilotverfahren geplant.

Ob die neuartige Technologie in größerem Maßstab eingesetzt werden kann und irgendwann ganze Steaks zu vernünftigen Kosten produziert werden können, ist noch unklar. Bereits 2018 war es dem israelischen Unternehmen Aleph Farms gelungen, ein künstliches Steak herzustellen. Allerdings gab Aleph Farms damals zu, dass der Geschmack des Fleisches noch etwas zu wünschen übrig ließ.

GENEHMIGUNG Verkauft wurde das erste Stück Fleisch, welches nicht von einem geschlachteten Tier stammte, nicht in Israel, sondern vor rund einem Jahr in Singapur. Dort handelte es sich um Hähnchen-Nuggets. Im Juni 2020 stellte das israelische Start-up Redefine Meat ein auf Pflanzenbasis produziertes Steak vor, das ebenfalls mithilfe eines 3D-Druckers hergestellt wurde und seitdem in Restaurants bestellt werden kann.

Das Produkt ahmt die Muskelstruktur von Rindfleisch vollständig nach. Es ist proteinreich, cholesterinfrei und sieht aus, kocht, fühlt sich an und schmeckt wie Rindfleisch.

Aus Zellen gezüchtetes Fleisch erfordert im Gegensatz dazu aber eine behördliche Genehmigung, bevor es verkauft werden darf. Geforscht wird aber sogar daran, wie man die Entnahme von Starterzellen aus lebenden Tieren überflüssig machen und stattdessen das Fleisch ganz im Labor züchten kann. mth

Nahost

US-Sender: Israelische Reaktion auf Iran nicht vor Monatsende

Kommt die Antwort des jüdischen Staates nach Pessach?

 18.04.2024

Israel

Jerusalem rechnete nicht mit Irans Großangriff

Laut »New York Times« haben sich die Israelis »schwer verkalkuliert«

 18.04.2024

Nahost

Israels Außenminister begrüßt EU-Absicht zu Sanktionen gegen Iran

»Dies ist ein wichtiger Schritt, um der Schlange die Zähne zu ziehen«, so Israel Katz

 18.04.2024

Ofek

Anfragenschwemme bei Antisemitismusberatungsstelle

Seit dem 7. Oktober habe sich die Zahl der Anfragen versiebenfacht

 18.04.2024

Geiseln der Hamas

Bibas-Familie veröffentlicht Entführungsvideo

Die Angehörigen wollen auf das Schicksal von Yarden aufmerksam machen

von Sabine Brandes  18.04.2024

Interview

»Ich werde Pessach nicht feiern«

Alon Nimrodi muss das erste Mal Pessach ohne seinen Sohn verbringen. Tamir ist seit 194 Tagen Gefangener der Hamas in Gaza

von Sophie Albers Ben Chamo  18.04.2024

Vermisst

Beten für die Rückkehr

Eitan Horn ist seit 194 Tagen in der Gewalt der Hamas

von Sophie Albers Ben Chamo  18.04.2024

Nahost

Appelle zu Gewaltverzicht an Israel und Iran

Die Lage am Donnerstagmorgen – und ein Ausblick auf den Tag

 18.04.2024

Konflikt

Das Ende des Schattenkrieges

Warum der Angriff des Iran zu einer Neuordnung im Nahen Osten führen könnte – und zwar zum Vorteil Israels

von Ralf Balke  18.04.2024