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Schakale, Spion, Serie

Mal sehen, was im Park so geht. Foto: Flash 90

Schakale
Dutzende Schakale haben den wegen der Ausgangssperren verlassenen Hayarkon-Park in Tel Aviv übernommen, berichtet die »Times of Israel«. Wo sonst Jogger und Familien unterwegs sind, suchen jetzt die Wildhunde nach Nahrung. Die normalerweise scheuen Tiere streifen frei zwischen den Bäumen des Parks im Norden der Mittelmeerstadt umher. Normalerweise wagen sich die Schakale nur nachts in abgelegeneren Teilen des Parks aus ihren Höhlen, um nach Resten zu suchen, die Besucher hinterlassen haben, erklärte der Zoologe Yariv Malichi von der Natur- und Parkbehörde. »Aber da derzeit niemand im Park Müll wegwirft, haben Schakale ein Problem – sie müssen andere Nahrungsquellen finden.« Gleichzeitig warnt Malichi davor, die Tiere zu füttern, ihnen etwa Fleisch hinzuwerfen. »Unsere Sorge ist, dass Schakale dann ihr Verhalten ändern und sich an Menschen gewöhnen. Sobald ein wildes Tier die Verbindung ›Mensch ist gleich Nahrung‹ herstellt, besteht die Gefahr, dass es sich Menschen nähert, in der Erwartung, Nahrung zu erhalten«, sagte er. Das könne vor allem für kleine Kinder gefährlich werden.

Spion
Ein 50-jähriger arabischer Israeli aus dem Dorf Tayibe wird beschuldigt, für den Iran spioniert zu haben. Am Sonntag entschied ein Gericht, dass der Name des Mannes, der vor zwei Wochen wegen Sicherheitsverstößen angeklagt worden war, bekannt gegeben werden darf, wie die Online-Zeitung »Ynetnews« berichtet. Demnach wird Ayman Haj Yahya vorgeworfen, Verbindungen zu iranischen Agenten gehabt zu haben, mit der Absicht, Landesverrat zu begehen. Yahya wurde vor zwei Wochen vor dem Bezirksgericht Lod angeklagt. Laut dem Inlandsgeheimdienst Schin Bet ist er von der Islamischen Republik angeworben worden, um Spionage zu betreiben und Angriffe auf israelische Ziele durchzuführen. Yahya soll seit 2018 über Facebook mit einem libanesischen Staatsbürger namens Khaled Yamani in Kontakt gewesen sein. Die beiden hätten sich im April 2018 in Dänemark und im September desselben Jahres in Paris getroffen. Yamani soll dem Israeli dabei ein Verschlüsselungsgerät gegeben haben. Im Februar 2020 soll Yahya dann in Ungarn zwei iranische Geheimdienstler getroffen haben. Am 10. und 11. März dieses Jahres soll der Verdächtige versucht haben, mithilfe des Verschlüsselungsgeräts Informationen an die iranischen Geheimdienstmitarbeiter weiterzuleiten. Am 16. März wurde er verhaftet.

Protest
Tausende Israelis haben am Sonntag in Tel Aviv gegen die ihrer Meinung nach undemokratischen Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus demonstriert. Zur Kundgebung auf dem Rabin-Platz erschienen sie mit Atemschutzmasken und hielten den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand von zwei Metern ein. Die mehr als 2000 Teilnehmer schwenkten schwarze Fahnen und israelische Flaggen und skandierten »Demokratie, Demokratie, Demokratie«. »Es fing mit dem Coronavirus an, und dann verabschiedete die Regierung auf einmal antidemokratische Gesetze«, sagte Tamir Hefetz, einer der Organisatoren der Proteste, der Zeitung »Haaretz« und spielte damit unter anderem auf das umstrittene Tracking von Handy-Nutzerdaten an. Auch Yair Lapid, Vorsitzender der Partei Jesch Atid, bis vor Kurzem Teil des auseinandergebrochenen Bündnisses Blau-Weiß, hielt auf der Kundgebung eine Rede. »So sterben Demokratien im 21. Jahrhundert«, sagte Lapid. »Nicht, indem Panzer das Parlament überrollen. Sie sterben von innen.«

Serie
Eine arabische Fernsehserie, die während des Ramadan ausgestrahlt werden soll, sorgt unter Twitter-Nutzern aus verschiedenen arabischen Ländern schon jetzt für Empörung. In der Serie Umm Harun (»Die Mutter von Harun«) geht es um die Geschichte einer jüdischen Frau und das Zusammenleben von Juden und Muslimen in den 40er-Jahren. Regisseur ist der Ägypter Mohammed Gamal al-Adil, der vor fünf Jahren bereits mit der Serie Haret al-Yahood (»Das jüdische Viertel«) über jüdisches Leben im Ägypten der 50er-Jahre für Aufsehen sorgte. Nachdem der saudische Fernsehsender MBC einen Trailer für Umm Harun ausstrahlte, meldete sich sogleich der Twitter-Mob zu Wort. Die Serie wolle dazu beitragen, die Beziehungen mit Israel zu »normalisieren«, und gehöre deshalb abgesetzt, hieß es. Mohammed Shams, der Co-Autor der Serie, sagte der Deutschen Presse-Agentur (dpa): »Wir wollten die Koexistenz zwischen den Religionen zeigen. Es war eine Zeit, in der Juden, Christen und Muslime als Nachbarn in einer Gegend nebeneinander lebten.« Mit Angriffen auf die Serie habe man dabei durchaus gerechnet.

Glosse

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Auszeichnung

»Fair auf Israel blicken, ohne Schaum vor dem Mund«

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