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Purim, Geiseln, Grab

Ein Purim-Umzug im Großraum Tel Aviv Foto: Flash 90

Purim
Adloyada-Paraden sind fester Bestandteil von Purim. Dieser Tage bereiten sich Israels Städte wieder auf die Umzüge vor. In Tel Aviv kommt erstmals die sogenannte »Tavruyada« dazu (Tavrua ist das hebräische Wort für Stadtreinigung). Der Zug besteht aus mehreren bunt bemalten und dekorierten Müllwagen. Weiter südlich holt die Adloyada Florentins Einwohner zur Purim-Show. Stelzenläufer, Blaskapellen und brasilianische Tanzgruppen ziehen dann gemeinsam durch die Straßen.

Geiseln
Mehr als 15 Monate ist Liri Albag als Geisel der Hamas durch die Hölle gegangen. Der 7. Oktober fühle sich an »wie ein langer Albtraum, und ich habe darauf gewartet, dass mich jemand aufweckt«, sagte die 20-Jährige nun in ihrem ersten Interview nach der Freilassung. Albag war 18 und hatte erst wenige Tage zuvor als Späherin auf der Militärbasis Nahal Oz angefangen, als die Terroristen den Stützpunkt überfielen. Sie hatte hilflos zusehen müssen, wie um sie herum gemordet wurde, bevor sie selbst nach Gaza verschleppt wurde. Über die Gefangenschaft sagte sie: »Manchmal durften wir nur zweimal am Tag zur Toilette, am Morgen und am Abend. Es gibt dort keine Hygiene. Ich hab es immer noch nicht geschafft, den Schmutz von Gaza von mir abzuwaschen.« Zu essen habe es hauptsächlich Pita, Reis und manchmal Nudeln gegeben. »Wenn die humanitäre Hilfe nicht hereingelassen wurde, war das spürbar. Es gab Tage, an denen wir Salzwasser getrunken haben, weil es kein Trinkwasser gab. Ich habe dort zehn Kilo verloren.« Bei jeder Unterhaltung mit den Geiselnehmern sei deren Hass spürbar gewesen, so Albag. »Sie glauben, dass wir eine Terrororganisation sind, genauso, wie wir es von ihnen denken. Sie halten uns für Terroristen, Mörder, Diebe und Lügner. Wir haben uns mit ihnen über den Holocaust unterhalten. Sie leugnen ihn und glauben, dass Hitler ein Genie gewesen sei, dass Hitler das nicht getan habe und eigentlich in Ordnung sei.«

Grab
Laut Berichten israelischer Medien hat die Armee Hunderte von Charedim auf libanesisches Gebiet begleitet, damit sie am mutmaßlichen Grab des jüdischen Gelehrten Rav Aschi beten können. Die Stätte aus dem 4. Jahrhundert liegt direkt an der »Blauen Linie«, also der internatio­nalen Grenze zwischen Israel und dem Libanon. Zuvor seien Gruppen von Ultra­orthodoxen mehrfach auf eigene Faust hingepilgert. Angeblich hätten die Armee und die Charedim eine Vereinbarung getroffen, so die »Times of Israel«, damit die streng religiösen Juden an der Stätte beten können. Die libanesische Armee sprach auf der Plattform X von einem »eklatanten Verstoß gegen die nationale Souveränität des Libanon« und einer Verletzung des Waffenruheabkommens.

Vorsitz
Israel hat den Vorsitz der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) übernommen und löst damit Großbritannien ab. Yad-Vashem-Chef Dani Dayan wird während Israels Präsidentschaft, die bis Februar 2026 dauert, die Geschäfte leiten. Das Jahr der israelischen IHRA-Präsidentschaft ist von besonderer Bedeutung, da in den Zeitraum der 80. Jahrestag des Endes der Schoa und des Zweiten Weltkriegs fällt sowie der 25. Jahrestag der Gründung der IHRA. Die israelische Präsidentschaft habe das Thema »Der Scheideweg der Generationen«, was auf die bevorstehende Welt ohne Holocaust-Überlebende und Zeitzeugen verweist, sowie auf die Notwendigkeit, zukünftige Generationen bestmöglich zu unterrichten, damit sie ihre Zeugnisse und Erkenntnisse weitergeben können.

Eröffnung
Mehr als 150.000 Menschen haben sich im Einkaufszentrum BIG Fashion Glilot gedrängt. Trotz Staus, Parkplatznot und Überlastung an Ein- und Ausgängen verzeichneten die Geschäfte im neuen und größten Einkaufszentrum Israels riesige Umsätze. Die Verwaltung der Kette BIG Shopping Centers gab an, dass es die bisher erfolgreichste Eröffnung eines Einkaufszentrums in Israel war.

Drusen
Mehr als drei Monate nach dem Sturz des Assad-Regimes in Syrien hat Verteidigungsminister Israel Katz angekündigt, dass es syrischen Drusen bald erlaubt sein werde, auf den Golanhöhen zu arbeiten. Katz sagte in einer Erklärung, er danke den Mitgliedern der drusischen und tscherkessischen Gemeinschaften in Israel für »ihre Loyalität und Tapferkeit und ihren Beitrag zur Sicherheit Israels in schwierigen und entscheidenden Zeiten«. Man werde diese Gemeinschaften weiterhin stärken und auch ihre Brüder und Schwestern in Syrien vor jeder Bedrohung schützen.

Tel Aviv

Sorge vor weiteren Anschlägen auf jüdische Ziele weltweit

Laut »Chadschot 13« warnt der Mossad vor »vor einem beispiellosen Anstieg von Zusammenschlüssen zur Durchführung von Terroranschlägen gegen Juden und Israelis im Ausland durch Iraner und Palästinenser«

 16.12.2025

Tel Aviv

Nach Anschlag von Bondi Beach: IDF verschärfen Sicherheitsregeln für Soldaten im Ausland

Unter anderem rät die Einsatzführung der Streitkräfte Soldaten davon ab, ihre Zugehörigkeit zur Armee offenzulegen

 16.12.2025

Diplomatie

US-Gesandter Barrack führt Gespräche in Jerusalem

Vor dem Fristende zur Entwaffnung der Hisbollah besucht der US-Gesandte Barrack die israelische Hauptstadt

 15.12.2025

Sydney

Australiens Premierminister widerspricht Netanjahu

Nach dem Anschlag in Sydney betont Premierminister Albanese: Die Anerkennung Palästinas durch Australien steht nicht im Zusammenhang mit der Tat

 15.12.2025

Jerusalem

Israels Regierungschef wirft Australien Tatenlosigkeit vor

Nach einem Anschlag in Sydney fordert Netanjahu von Australien entschlosseneres Handeln gegen Judenhass. Er macht der Regierung einen schweren Vorwurf

 14.12.2025

Australien

15 Tote bei antisemitischem Massaker in Sydney

Zwei Attentäter schießen auf Juden, die sich am Bondi Beach in Sydney zu einer Chanukka-Feier versammelt hatten

von Michael Thaidigsmann  15.12.2025 Aktualisiert

Jerusalem

Israels Außenminister kritisiert Australien nach Schüssen

Israels Außenminister Sa’ar sieht nach tödlichen Schüssen beim Chanukka-Fest in Sydney die australische Regierung mit in der Verantwortung – und fordert Konsequenzen

 14.12.2025

Terror

Herzog: »Grausamer Angriff auf Juden« in Sydney

Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog äußerte sich zu dem Angriff auf eine Chanukka-Feier in Australien mit vielen Toten und Verletzten

 14.12.2025

Nachruf

Trauer um Hollywood-Legende Arthur Cohn

Arthur Cohn war immer auf der Suche nach künstlerischer Perfektion. Der Schweizer Filmproduzent gehörte zu den erfolgreichsten der Welt, wie seine Oscar-Ausbeute zeigt

von Christiane Oelrich  12.12.2025