Nahost

Plan für Palästinenserstaat »schon in einigen Wochen«

Foto: Getty Images/iStockphoto

Die USA und mehrere arabische Verbündete wollen schon bald einen ausgefeilten Plan für einen Frieden zwischen Israel und den Palästinensern und einen Zeitplan für einen Palästinenserstaat vorlegen. Das berichtet die »Washington Post« am Donnerstagmorgen.

Der entscheidende Punkt für die Ankündigung »schon in ›einigen Wochen‹« sei ein Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas in Gaza. Die Zeitung beruft sich auf arabische und Quellen aus dem Weißen Haus.

USA will Feuerpause von sechs Wochen erreichen

Die Dringlichkeit eines derartigen Planes stehe in direktem Zusammenhang mit den Versuchen, den Krieg zwischen Israel und der Hamas zu beenden und die Freilassung der noch verbleibenden 134 Geiseln in Gaza zu erreichen. Washington wolle eine Feuerpause von sechs Wochen erreichen und währenddessen die Details bekannt geben. In dem Artikel heißt es weiter, dass man hoffe, Israel lasse sich von Sicherheitsgarantien und der Zusage einer Normalisierung mit weiteren arabischen Staaten überzeugen.

Doch es scheint zweifelhaft, dass die rechts-religiöse Koalition in Jerusalem einem derartigen Vorhaben zustimmen wird. Nach Bekanntwerden sprachen sich umgehend mehrere Minister kategorisch dagegen aus. Einer von ihnen war Amichai Chikli, Diasporaminister aus der Likud-Partei von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.   

»Wir müssen uns dagegen wehren und mit eigenen einseitigen Schritten drohen.«

diaspora-minister Amichai Chikli

Im Armeeradio sagte er, dass man bei dem US-Vorhaben der Anerkennung eines palästinensischen Staates »mit unilateralen Schritten drohen« müsse. »Wenn das die amerikanische Vision ist, müssen wir uns dagegen wehren und ihnen mit unseren eigenen einseitigen Schritten, beispielsweise dem Kündigen des Oslo-Abkommens, drohen«, so der Minister. Als Folge des Vertrages, der nach der norwegischen Hauptstadt benannt ist, in der er abgeschlossen worden war, war vor 34 Jahren die Palästinensische Autonomiebehörde entstanden. Sie regiert heute unter Palästinenserpräsident Mahmud Abbas.

Unter Netanjahus Führung soll es keinen Palästinenserstaat geben

Rechtsextreme Mitglieder der Koalition, darunter der Minister für Nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, und Finanzminister Bezalel Smotrich, machten ebenfalls bereits am Donnerstag klar, dass sie einen derartigen Plan niemals akzeptieren würden, solange sie an der Macht seien. Und auch der Ministerpräsident selbst hat stets betont, dass es unter seiner Führung keinen palästinensischen Staat geben werde.

Neben den USA wollten Ägypten, Jordanien, Katar, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate sowie palästinensische Vertreter dennoch darauf hinarbeiten, dass der Konflikt beendet wird, schreibt die Washington Post weiter. Besonders im Hinblick darauf, dass Netanjahu kürzlich angekündigt hatte, die Militäroperationen auf die Stadt Rafah auszuweiten, die im Süden des Gazastreifens liegt. Hierhin sind mehr als eine Million Menschen aus dem Norden und Zentrum der Enklave vor den Kämpfen geflüchtet.

Ehemalige Geiseln

Mehr als ein Happy End – ein Sieg

Matan Zangauker und Ilana Gritzewsky – beide wurden von der Hamas verschleppt – verloben sich

von Sabine Brandes  29.12.2025

Verteidigung

Israel will Laser Beam auch auf Flugzeugen

Erst am Sonntag wurde das neue Luftabwehrsystem eingeweiht. Einem ranghohen Entwickler zufolge arbeitet das Verteidigungsministerium bereits an der nächsten Generation

 29.12.2025

Gazastreifen

Hamas bestätigt Tode hochrangiger Mitglieder

Gleichzeitig präsentierte die Terrororganisation den neuen Chef der Qassam-Brigaden

 29.12.2025

Analyse

Warum die Anerkennung Somalilands so viel Aufsehen erregt

Das kleine Land am Horn von Afrika hat plötzlich eine große geopolitische Bedeutung. Dafür gibt es gute Gründe

von Ralf Balke  29.12.2025

Libanon

Hält die Waffenruhe mit der Hisbollah?

Bis zum 31. Dezember muss die Terror-Miliz die Waffen abgeben. Doch bisher weigert sich die Hisbollah-Führung

 29.12.2025

Anerkennung Somalilands

Huthi-Terroristen drohen Israel

Jegliche »israelische Präsenz« in Somaliland werde von den Huthis als militärisches Ziel betrachtet. Warum die Terror-Miliz aus dem Jemen jetzt zittert

 29.12.2025

Israel

Oberstes Gericht setzt Schließung des Armeesenders aus

Gegen die Entscheidung der Regierung, den beliebten Sender zu schließen, hatte es zahlreiche Klagen gegeben. Über die will das Gericht nun entscheiden

 29.12.2025

Sexualisierte Gewalt

Ex-Geisel: »Ich dachte, ich werde für immer ihre Sexsklavin sein«

Fast ein Jahr nach ihrer Freilassung spricht die junge Israelin Romi Gonen zum ersten Mal über ihre zutiefst verstörenden Erlebnisse in Gaza

von Sabine Brandes  28.12.2025 Aktualisiert

Militär

Israels neue Laserwaffe »Iron Beam« ist da

Das Abwehrsystem »Eiserner Strahl« ist an die IDF übergeben worden

von Sabine Brandes  28.12.2025