Cinematheque

Pionierin des Kinos

Lia van Leer mit Schimon Peres Foto: Flash 90

Cinematheque

Pionierin des Kinos

Lia van Leer stirbt im Alter von 90 Jahren

von Sabine Brandes  16.03.2015 16:50 Uhr

Ihre große Leidenschaft war der Film. Mehr als sechs Jahrzehnte lang setzte sich Lia van Leer für die bewegten Bilder ein. Jetzt verstarb die Pionierin des Kinos in Israel im Alter von 90 Jahren im Schaare-Zedek-Krankenhaus in Jerusalem, nachdem sie wenige Wochen zuvor noch die Berlinale besucht hatte.

Van Leer hatte fast ihr gesamtes Leben dem Film gewidmet, vor allem den einheimischen Produktionen. 1940 war sie aus Rumänien ins damalige britische Mandatsgebiet Palästina eingewandert – damals hieß sie noch Lia Greenberg. Hier traf sie später in dem holländischen Piloten und Filmfan Wim van Leer ihren Seelenverwandten. Das Paar heiratete 1952 und begann in ihrer Privatwohnung in Haifa, Filme zu zeigen. Dies war der Beginn der Entstehung von Filmklubs im ganzen Land.

Grande Dame Gemeinsam mit ihrem Mann gründete sie später das israelische Filmarchiv, die Cinemathequen in Tel Aviv, Jerusalem und Haifa sowie das Jerusalemer Filmfestival. Außerdem rief sie das Van-Leer-Institut in der Hauptstadt ins Leben, das sich für die Verständigung zwischen Juden und Arabern engagiert.

Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1991 setzte sich die Grande Dame des Kinos weiter unermüdlich für den lokalen Film ein. 1998 wurde ihr von der Akademie für Film und Fernsehen der Preis für ihr Lebenswerk verliehen, sechs Jahre später überreichte ihr Schimon Peres den Israel-Preis. Auch die Berlinale würdigte ihre Leistungen mit einer Auszeichnung.

Staatspräsident Reuven Rivlin äußerte sich betroffen über den Tod von van Leer: »Sie war die Königin des hochwertigen israelischen Kinos. Sie glaubte an den lokalen Film als Ausdruck aller Facetten von Israel und als Werkzeug der Verständigung. Alle, die Kultur lieben, werden sie vermissen.«

Auch der Chef der Cinematheque in Tel Aviv, Alon Garbuz, ist tief bestürzt. »Ich war noch im Krankenhaus, um sie zu besuchen. Diese Nachricht ist ein Schock und ein riesiger Verlust für das israelische Kino. Sie war die Mutter der Cinemathequen.«

Fernsehen

»Mord auf dem Inka-Pfad«: War der israelische Ehemann der Täter?

Es ist einer der ungewöhnlichsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Die ARD packt das Geschehen nun in einen sehenswerten True-Crime-Vierteiler

von Ute Wessels  04.05.2025

Syrien

»Maschinen des Tötens und Entführens«

Drusen werden in Syrien Opfer von Massakern. Israel reagiert mit Warnschlägen gegen mörderische Milizen und der Evakuierung verletzter Drusen

von Sabine Brandes  04.05.2025

Israel

Lufthansa setzt Flüge von und nach Tel Aviv aus

Nach dem Einschlag der Huthi-Rakete am Flughafen Ben Gurion zieht das Unternehmen Konsequenzen

 04.05.2025

Geiseln

Hamas veröffentlicht Video von Maxim Herkin

Der 36-jährige Familienvater wurde von den Terroristen vor die Kamera gezwungen

von Sabine Brandes  04.05.2025

Israel

Ex-Geisel beschuldigt Fitness-Trainer der Vergewaltigung

Der Mann soll versprochen haben, Mia Schem mit einem Hollywood-Produzenten bekannt zu machen

 04.05.2025

Israel

Huthi-Rakete schlägt bei Flughafen Ben Gurion ein

Der Iron Dome konnte das Geschoss offenbar nicht abfangen

 04.05.2025

Medienberichte

Israelische Regierung plant neue Offensive im Gazastreifen

Zehntausende Reservisten sollen bereits einberufen werden

 04.05.2025

Nahost

Huthi-Terroristen feuern Rakete auf Israel

Am frühen Morgen heulten unter anderem in Jerusalem und am Toten Meer die Sirenen

 03.05.2025

Medienbericht

Private US-Firma soll Hilfen nach Gaza liefern – an der Hamas vorbei

Laut »Axios« sollen Israel und die USA einen Plan geschmiedet haben, um die Zivilbevölkerung in den Küstenstreifen zu versorgen

 03.05.2025