Terror

Phosphorbomben auf Israel

Vergeltung: Nach den erneuten Bombenangriffen auf israelische Ziele hat Jerusalem mit militärischer Gewalt reagiert. Foto: Flash 90

Die Hamas schießt immer schärfer, um die Friedensgespräche zu torpedieren. Allein am Mittwoch gingen neun Raketen und Granaten auf die in der Nähe des Gazastreifens gelegene Eschkol-Region herab, zwei davon enthielten Phosphor. Dienstagnacht explodierte eine Kassam-Rakete im Industriezentrum der Großstadt Aschkelon, verletzt wurde glücklicherweise niemand. Die verstärkte Gewalt setzt genau an dem Tag ein, an dem sich Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas in Jerusalem zu weiteren direkten Gesprächen trafen. Seit Tagen schon werden Bomben aus dem Gazastreifen auf den israelischen Süden gefeuert, die die Bewohner von Sderot bis Aschdod in Angst und Schrecken versetzen.

Chaim Yalin, der Landrat der Eschkol-Region, zeigte sich entsetzt über die Phosphorbomben und erklärte, er wolle einen Beschwerdebrief an die Vereinten Nationen schreiben. »Diese Bomben verursachen Brandwunden bei den Opfern, und sie töten. Dies hier ist eine landwirtschaftliche Gegend, und jetzt sollen wir den Bauern auf den Feldern sagen, wie sie mit derartigen Wunden umgehen müssen.« Yalin befürchtet, dass die Region wieder unaufhörlich von Extremisten aus Gaza beschossen wird. »Wir wollen endlich Frieden mit den Nachbarn. Doch wir sehen, wie er vor unseren Augen verschwindet.«

Reaktion Die israelische Armee (IDF) bestätigte, dass es sich bei zwei der Geschosse um mit Phosphor gefüllte Brandbomben gehandelt habe, misst der Tatsache allerdings nicht allzu viel Bedeutung bei. Militärexperten gehen davon aus, dass die Extremisten nicht gewusst hätten, was sie da abfeuern. Die israelische Luftwaffe reagierte auf den Beschuss des Südens in der Nacht vom Mittwoch mit dem Bombardement von zwei Waffenlagern und einem Schmugglertunnel. Nach Angaben der Armee diente der zum Transport von Terroristen in den Gazastreifen. Ein Militant wurde dabei getötet und zwei weitere verletzt, so ein Militärsprecher.

Seit dem Waffenstillstandsabkommen nach der Gazaoffensive »Gegossenes Blei« im Januar 2009 seien 288 Geschosse aus dem Gazastreifen ins Kernland Israels gefeuert worden, gab die IDF am Donnerstag bekannt. Zu Beginn der Friedensverhandlungen hatten Hamasmitglieder bei zwei blutigen Anschlägen in den Hebronbergen vier israelische Zivilisten getötet und zwei weitere verletzt.

Gaza

Armee: Ranghoher IS-Terrorist im Gazastreifen getötet

Die israelische Armee meldet die Tötung eines führenden IS-Vertreters im Gazastreifen. Er und seine Terrormiliz sollen sich aktiv an Kämpfen gegen israelische Truppen beteiligt haben

 29.08.2025

Gaza

Leichen von Ilan Weiss und weiterer Geisel geborgen

Die sterblichen Überreste des Verteidigers vom Kibbuz Be’eri sind nach einer riskanten Operation wieder in Israel

 29.08.2025

Armee

Skandal um den General

Der für das Westjordanland zuständige Avi Bluth wird beschuldigt, Kollektivstrafen anzukündigen. Die Armee und Regierungsvertreter verteidigen ihn

von Sabine Brandes  29.08.2025

Nachrichten

Milch, Bündnis, Angriff

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  29.08.2025

Markus Lanz

Wolkige Rhetorik und rhetorische Volten

In der ZDF-Sendung bemühte sich Kanzleramtsminister Thorsten Frei, den Rüstungsexportstopp seiner Regierung zu erklären, während taz-Journalistin Ulrike Herrmann gar einen »Regimewechsel« in Israel forderte

von Michael Thaidigsmann  29.08.2025

Nahost

Schlag gegen Huthi-Führung in Sanaa

Aufgrund der andauernden Raketenangriffe auf Israel attackiert die Luftwaffe ein mutmaßliches Terrorzentrum im Jemen. Unter den Opfern soll auch der Premierminister der Huthi sein

 29.08.2025

Gazakrieg

Palästinenser trainieren in Ägypten für den »Tag danach«

Rund 10.000 Mann sollen für den in Gaza als Sicherheitskräfte eingesetzt werden, sobald der Krieg zu Ende ist

von Sabine Brandes  28.08.2025

Nahost

Israel kündigt zwei neue Hilfszentren im Gazastreifen an

Die Bauarbeiten laufen bereits. Zwei neue Verteilstellen für Hilfsgüter werden eingerichtet. Betreiber soll die amerikanische GHF-Stiftung werden

 28.08.2025

Geiseln

Geiselvater: »Ich habe nichts mehr zu verlieren«

Der Vater des jungen von der Hamas verschleppten Deutsch-Israelis Rom Braslavski äußert sich zunehmend verzweifelt

von Sabine Brandes  28.08.2025