Nachrichten

Paddle Board, Zahlen, Krise

Der Pegel des Toten Meeres geht zurück. Foto: Flash90

Paddle Board
Der pensionierte hochrangige Marineoffizier Benny »Pinky« Hod aus Tel Aviv will das Tote Meer mit seinem Paddle Board, genannt »Chassake«, durchqueren, um auf das Verdunsten des Salzsees aufmerksam zu machen. Das Chassake, eine israelische Kreation, die aussieht wie eine Mischung aus einem großen Surfbrett und einem kleinen Boot, wurde ursprünglich für Lebensretter an Israels Stränden entwickelt. Am vergangenen Freitag absolvierte Hod den ersten Abschnitt von der Mündung des Jordan-Flusses bis zum Strand von Kalia, einem von drei Stränden im Norden, der noch für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Der 67-Jährige wurde von mehr als 70 Schwimmern, Kajaks und Paddle Boards von »Save the Dead Sea« begleitet. Der Pegel des Toten Meeres geht jedes Jahr um etwa 1,10 Meter zurück.

Zahlen
Die Zahl der Arbeitssuchenden in Israel setzt ihren Abwärtstrend fort und nähert sich dem Niveau von vor Beginn der Pandemie, berichtete das Arbeitsministerium am Wochenanfang. Im Januar 2022 habe es im Land 168.800 Arbeitslose gegeben, nur wenig mehr als die 164.000, die im Februar 2020 registriert waren. Im Vergleich zum Vormonat Dezember 2021 sank die Quote um 0,4 Prozent auf 3,7 Prozent. Seit die israelische Wirtschaft im vergangenen März aus ihrem dritten und letzten Lockdown herauskam, ist die Zahl der Israelis, die Arbeitslosengeld beziehen, im Januar 2022 von 698.000 auf 88.100 gesunken.

Impfung
Israelis, die sich von COVID-19 erholt haben und mit einer Einzeldosis des Pfizer/BioNTech-Impfstoffs geimpft wurden, sind weitaus besser vor einer erneuten Infektion geschützt als diejenigen, die nur über eine natürliche Immunität verfügen, hat eine israelische Studie ergeben. Sie zeigt, dass Personen, die nach einer Infektion geimpft wurden, nach ihrer Ersterkrankung mit einer um 82 Prozent geringeren Wahrscheinlichkeit an dem Virus erkrankten. Die Untersuchung der Maccabi-Krankenversicherung basiert auf einer Stichprobe von fast 108.000 Israelis ab 16 Jahren und ist die größte Studie ihrer Art weltweit. Die Daten stammten aus der Zeit kurz vor der Omikron-Welle, als Reinfektionen genesener Patienten relativ selten waren.

Krise
Außenminister Yair Lapid hat Yacov Livne, Israels designierten Botschafter in Polen, zu Wochenbeginn angewiesen, nach Warschau zu reisen. Grund sei die Intensivierung der diplomatischen Aktivitäten Israels in dem Land an der Westgrenze der Ukraine nach der russischen Invasion. Die Entscheidung fiel sechs Monate nach einer diplomatischen Krise zwischen den beiden Nationen, bei der jede ihren Botschafter zurückrief. Israel hatte zuvor die polnische Gesetzgebung zur Begrenzung der Holocaust-Restitution als »unmoralisch« und »antisemitisch« bezeichnet. Nach Angaben des Außenministeriums traf Lapid die Entscheidung, um »die Hilfe für israelische Bürger, die die Grenze von der Ukraine nach Polen überqueren, zu verbessern, und angesichts der Bedeutung der Ereignisse und der zentralen Rolle, die Polen dabei spielt«.

Herz
Ein Team des Rabin Medical Center und des Weizmann Institute of Science arbeitet daran, aus dem Kot gesunder Menschen Bakterienkeime zu isolieren und in Pillen zu verpacken. Die Wissenschaftler glauben, dass sie möglicherweise das Risiko eines Herzinfarkts verringern können, indem sie die Darmbakterien wieder ins Gleichgewicht bringen. Nur wenige Stunden, nachdem jeder ihrer 200 Probanden einen Herzinfarkt hatte, untersuchten die Forscher das Bakteriengleichgewicht im Darm und verglichen die Ergebnisse mit denen einer Kontrollgruppe. Es sei die größte und tiefgreifendste Studie zum Mikrobiom bei Herzpatienten. Sie habe ein auffälliges Muster gezeigt, das bisher nicht dokumentiert war. Ein bestimmtes Bakterium fehlte bei den meisten Herzinfarktpatienten, war aber in der Kontrollgruppe vorhanden. Es ist bekannt, dass Bakterien aus der Familie der Clostridiaceae die Produktion von Molekülen anregen, die das Herz schützen.

Absturz
Zwei Männer zwischen 30 und 60 Jahren sind am vergangenen Samstag ums Leben gekommen, als ihr Kleinflugzeug außerhalb der Stadt Mevo Beitar in der Nähe von Jerusalem abstürzte. Die Polizei erklärte, dass das Flugzeug von einem Flugplatz in Zentralisrael abhob und in der Nähe von Masada landen sollte. Die Behörden hätten über den Jerusalem-Bergen jedoch den Kontakt mit dem Flugzeug verloren. Beamte, die das Gebiet absuchten, fanden die abgestürzte Maschine.

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  18.11.2025

Westjordanland

Terroranschlag: Ein Israeli getötet, drei Verletzte

Am Gusch-Ezion-Knotenpunkt rammen palästinensische Terroristen Passanten mit ihrem Fahrzeug

 18.11.2025

Meinung

Die Gut-Wetter Freunde Israels sind zurück! 

De Wiederaufnahme der Waffenexporte ist richtig und notwendig. Doch das ändert nichts daran, dass die Bundesregierung das Vertrauen Israels und der Juden vorerst verloren hat

von Sarah Cohen-Fantl  18.11.2025

Riad/Washington

USA liefern F-35-Kampfjets an Saudi-Arabien

Bislang wurden diese in der Region nur an den engen Verbündeten Israel abgegeben

von Christoph Meyer, Cindy Riechau, Franziska Spiecker  18.11.2025

Justiz

Urteil: Mehr Macht für den Justizminister

Kritiker warnen, dass die Entscheidung des Obersten Gerichtshofes im Fall Sde Teiman die Tür für eine Politisierung der Strafverfolgung öffnet

von Sabine Brandes  18.11.2025

Internationaler Strafgerichtshof

Israel beantragt Aufhebung des Haftbefehls gegen Netanjahu

Auch fordert fordert Jerusalem die vollständige Enthebung von Chefankläger Karim Khan von allen Verfahren, die den jüdischen Staat betreffen

 18.11.2025

Westjordanland

Israel will gegen illegale Selbstjustiz vorgehen

Zuletzt häuften sich Angriffe radikaler Siedler. Generalstabschef Zamir: Israels Militär wird das nicht tolerieren

 17.11.2025

Auszeichnung

»Fair auf Israel blicken, ohne Schaum vor dem Mund«

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hat den Augsburger Friedenspreis erhalten. In seiner Dankesrede warb er für einen unvoreingenommenen Blick auf den jüdischen Staat

 17.11.2025

Debatte

Netanjahu: Gewalttätige Siedler sind Minderheit

Israels Premier: Die große Mehrheit der Siedler ist gesetzestreu und dem Staat gegenüber loyal

 17.11.2025